Portrait: Profilhersteller Repac, Gehrden bei Hannover

Durchbruch mit kompakten Shop-im-Shop Präsentern

Kompaktes Shopsystem, innovative Produkte, eigene Außendienstler und effektive Logistik - auf diese kurze Formel lässt sich der Erfolg von Repac aus Gehrden zusammenfassen. Der Profilanbieter, der seinen Fokus auf den Fachhandel legt, will in 2005 einen Umsatz von 15 Mio. EUR erreichen. Inhaber und Geschäftsführer Rüdiger Timm ist zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen. Seit seinem Antritt im Jahre 2000 hat Repac eine positive Entwicklung vollzogen und wuchs in den letzten Jahren jeweils zweistellig.

Repac versteht sich als Zubehörpartner für den Fachhandel. Geschäftsführer Rüdiger Timm bringt seinen Erfolg auf eine einfache Formel: "Durch die Aggressivität der Discounter und Baumärkte braucht der Handel Sortimente, mit denen er vernünftige Erträge erwirtschaften kann." Dafür bietet Repac Zubehör wie Profile, Sockelleisten, Verlegebänder, Messer, Klingen usw. als Shop-in-Shop-Präsentation, die auf relativ kleiner Fläche eine hohe Drehgeschwindigkeit erzeugt. Die Idee entstand durch die Beobachtung, dass es für Verleger in Baumärkten früher lange Wege gab: In der Eisenwarenabteilung gab es die Profile, in der Farbenabteilung die Verlegebänder und die Sockelleisten in der Teppichabteilung. Diese Tatsache hielt man bei Repac für nicht mehr zeitgemäß. Timm fasst seine Philosophie zusammen: "Unsere Shops sind so gestaltet, dass sie endkundengerecht sind und sich auf Schnelldreher' konzentrieren." Den Repac-Shop gibt es für die drei Bodenbelagsarten Teppichboden, Parkett und Laminat sowie Fliesen.

Jeder Shop hat eine klare, übersichtliche Struktur. Beim Teppichboden-Shop' sind rechts die Sockelleisten, in der Mitte das Profilsortiment und links die Verlegebänder, Unterlagen und Messer. Der Repac- Außendienst managt die Shops und kann dauerhaft beobachten, wie sich das Sortiment entwickelt. An der Zusammenstellung wird ständig gearbeitet und Produkte bei Bedarf ausgetauscht. "Unser Shopsystem hat letztlich den Durchbruch auf dem umkämpften Profilmarkt gebracht", bilanziert Timm.

Ein ganz entscheidender Unterschied zu vielen Wettbewerbern ist der fest angestellte Außendienst. Diese Tradition ist bei Repac historisch gewachsen und hat sich bewährt. "Manch einer beneidet uns darum, weil wir Mitarbeiter haben, die unsere Gesamtprogramm verkaufen und nicht drei oder vier Kataloggeschäfte als Handelsvertreter. Unsere Leute leben fürs Zubehörgeschäft, die beherrschen das und können auch eine vernünftige Beratung bieten", unterstreicht Timm. Gerade im Fachhandel, wo der Inhaber selbst im Laden steht, sei dies unumgänglich. Jeder dieser Inhaber verlangt einen professionellen Ansprechpartner, der regelmäßig kommt und sein Geschäft versteht. Mit freien Handelsvertretern sei dies nicht möglich.

Was wollen Bodenleger?

Bei Repac dreht sich alles um die zentrale Frage: Was wollen Bodenleger? Man ist überzeugt, dass die angebotenen Systeme in erster Linie vom Bodenleger beherrschbar bleiben müssen. Das bedeutet auch, dass die Profile und Leisten möglichst einfach zu verstehen, robust und schnell verlegbar sein müssen. Komplizierte Systeme mit z.B Minischrauben behindern eher das schnelle Verlegetempo auf der Baustelle.

Fast schon eine Glaubensfrage ist die Frage nach dem Schrauben oder Clipsen von Profilen. "Man kann sagen, dass die Bodenleger in der Regel etwas zum Schrauben wollen. Ich kriege jemanden, der sein Leben lang geschraubt hat, nicht auf ein Clipssystem umgestellt", weiß Timm. In der Regel halten Schraubprofile einer stärkeren Belastung besser stand. Dafür hat das Clipssystem auf einer PVC-Basis den Vorteil, dass keine Schraube das optische Erscheinungsbild des Profils stört. Ist das Basisprofil erst verlegt, muss das Deckprofil nur draufgeclipst werden. Repac bedient beide Fraktionen von Profiltypen gleichermaßen. Für Verleger, die erst nach der Verlegung die Frage des Profils klären, bietet sich mit selbstklebenden Übergangs- und Ausgleichsprofilen eine Lösungsmöglichkeit. Diese stellt bei Repac den Einstiegsbereich dar. "Die Kleber sind mittlerweile so gut, dass man eher den Bodenbelag hochbekommt, als das festgeklebte Profil", so der Repac-Geschäftsführer.

Profile werden schlanker

Genau wie die wechselnden Kollektionen von Bodenbelägen, sind auch die Profile Trends unterworfen. Momentan steigt die Nachfrage nach immer schlankeren Profilen. Profilbreiten von 45 oder 55 mm sind bei Repac stark rückläufig. Stattdessen sind Breiten von 33 und 38 mm im Kommen. Die Vermutung liegt nahe, das man Profile nicht mehr so stark betonen möchte. Ein weiterer Grund für diesen Trend liegt an dem Wachstum des Laminatbereiches. Anders als bei der Parkettverlegung ist die Abdeckung der Dehnfuge beim Laminat kein Thema - und so kann das Profil auch schmaler sein.

Fundesign - die besondere Oberfläche

Bei den Optiken von Profilen hält der Trend nach Edelstahl an - besonders in der Kombination zu dunklen Bodenbelägen. Als Grund dafür wird immer wieder genannt, dass Edelstahl die Wertigkeit des Bodenbelags unterstützt. Verstärkt nachgefragt werden Folien beschichtete Aluminiumprofile, die wie beim Laminat eine große Bandbreite an Dekoren ermöglicht. Dafür wird ein Dekor quasi fotografiert und die Grundfarbe eingestellt, selbst Logos sind möglich. Wenn man den Herstellungsprozess vereinfacht beschreibt, wird das Aluminium auf 300C erhitzt, die Poren des Aluminiums öffnen sich und die Beschichtung dringt ein. Dadurch entsteht eine sehr stabile Verbindung, die standfester als beispielsweise eine typische Eloxalbeschichtung ist. Bei den eloxierten Profilen ist Bronze rückläufig. Auch sehr auffällige Farbtöne wie Silber und Gold werden abgelöst von dezenteren Farben. Beschichtete Profile in Sand, Champagner, Holzdekoren bzw. Edelstahl finden eine immer höhere Akzeptanz.

Wenn es darum geht, neue Produkte umzusetzen, ist die Entwicklungsabteilung gefragt. Die Dauer der Produktentwicklung ist abhängig vom Werkstoff. Aufgrund der aufwändigeren Werkzeuge braucht die Entwicklung einer neuen Sockelleiste deutlich länger als ein Profil. Ein einfaches Profil ist in sechs bis acht Wochen fertig. "Nach drei bis vier Wochen bekomme ich eine Probepressung und nach vier bis sechs Wochen ist es lieferbar", rechnet Timm vor.

Der Verarbeitungsprozess bei den Metallprofilen funktioniert so: Das Material kommt aus einem von fünf Presswerken nach Gehrden. Dort wird es beschichtet - entweder eloxiert oder mit der Fun-designoberfläche versehen. Die Bearbeitung umfasst außerdem das Bohren der Schraublöcher und das Zersägen, da die Profile in großen Längen angeliefert werden. Die Metallprofile werden in Stangen á 5 m oder in 5,40 m angeliefert. Aus den 5,40 m werden dann die 90 cm oder die 2,70m langen Profile. Aus den 5m Stangen entstehen die 1m-Profile. Anschließend werden die selbstklebenden Profile mit dem Kleber versehen und das fertige Produkt in Folie verpackt.

Auf neue Produkte gesetzt

Repac erreicht sein Wachstum hauptsächlich durch die Einführung neuer Produkte. "Wir machen 30% unseres Umsatzes mit Produkten, die wir in den vergangenen beiden Jahren eingeführt haben", bilanziert Timm. Da die textilen Bodenbeläge weiter rückläufig seien, kommt das Wachstum ausschließlich aus dem Bereich Parkett und Laminat.

Die Produktion der Repac-Artikel befindet sich an verschiedenen Standorten in Deutschland: Die Metallverarbeitung am Firmensitz in Gehrden bei Hannover, Sockelleisten kommen aus einem kleinen Werk für PVC-Extrusion in Stuttgart, Leisten für Parkett und Laminat stammen von einem Partnerunternehmen aus Bayern, Verlegeklebebänder kommen aus Berlin. Der Anteil der Eigenproduktion liegt bei 70%. Die restlichen 30% sind reine Handelsware, darunter Teppichbodenunterlagen, Matten, Klebe- und Verlegebänder, Werkzeuge, Messer und Klingen.

Durch die Übernahme der Werkzeuge und Bestände von Schade Deco Systems sind Produkte wie Treppenläuferstangen zum Repac-Sortiment hinzugekommen. Gleichzeitig hat man so Kundensegmente aus dem Großhandelsbereich übernommen. Historisch gewachsen ist Repac zu 60% im Fachhandel aktiv, 30 bis 35% sind Baumärkte und der Rest verteilt sich auf Export und Großhandel.

Nach einem Umsatzergebnis von 13,6 Mio. EUR im Jahr 2004, wird 2005 das Ziel von 15 Mio. EUR angepeilt. Das sehr dynamische Wachstum von Repac wird voraussichtlich dazu führen, dass die Belegschaft von 78 Mitarbeitern, darunter 14 Außendienstmitarbeiter, weiter aufgestockt wird.

Objektbereich stärken

In Zukunft will Repac mit seinen Profilen im Objektbereich stärker wahrgenommen werden. Ein erster Schritt war ein spezieller Objekt-Katalog. Dort werden ausschließlich Treppenkanten, zweiteilige Schraubsysteme, Treppenläuferstangen und Spezialitäten-Profile vorgestellt: Eine kleine Fassonschiene, ein Trennprofil oder massives Messing in 50 oder sogar 60 mm zielen aufs Objekt - im Fachhandel oder Baumarkt werden sie kaum nachgefragt.

Nachdem Repac 2005 sowohl auf der Domotex, als auch auf der Bau ausstellte, wird künftig ein abwechselnder Rhythmus angestrebt. 2006 werden die Niedersachsen auf der Domotex in Hannover also wieder ein echtes Heimspiel haben.


Repac Telegramm

Repac Montagetechnik
Ronnenberger Straße 15
30989 Gehrden
Tel.: 05108/9291-0
Fax: 05108/9291-51
Internet: www.repac.de
E-Mail: info@repac.de

Geschäftführer: Rüdiger Timm, Andree Kube
Umsatz: 13,6 Mio. EUR (2004), Ziel 2005: 15 Mio. EUR
Mitarbeiter: 78, davon 14 Außendienstmitarbeiter und 8 im Servicecenter
Vertriebsweg: vorwiegend Fachhandel und Baumärkte
Kunden: 1.600
Lieferquote: 97% innerhalb von 5 Tagen (in der Regel noch schneller)
Vertriebsgebiet: Deutschland, Österreich, Schweiz, Nieder-lande und Tschechien
Profilfertigung pro Tag: 10.-12.000 (je nach Mix in 1m und 2,70m)
Gesamthallenfläche: 7.400qm
Sortiment: 3.500 Artikel

Sortimentsübersicht:
Shop-Systeme mit Profilen Sockelleisten und Verlegezubehör für
- Teppichboden
- Parkett und Laminat
- Fliese
- Klebeband
- Maler und Werkzeug

Teppichboden Profile Fundesign
- Übergangs-, Abschluss- und Winkelprofile
- Treppen- und Kombikanten
- Reparaturwinkel, Zubehör für Profile, Treppenläuferstangen, Sockelleisten und Zubehör

Parkett und LaminatProfile Fundesign
- Clipstech, Abschluss-, Ausgleichs- und Treppen-kantenprofile
- Sockelleisten und Zubehör
- Verlegezubehör
- Unterlagen und Gleiter
- Bodenpflege und -reinigung

Fliese
- Treppenstufen-, Abschluss- und Viertelkreisprofile
- Flexoschienen
- Dekor-, Dehnungsfugen-, Hohlkehl-, Kantenschutz- und Balkonwinkelprofile
- Verlegezubehör- und -werkzeuge

Klebe- und Verlegebänder
- Verlege-, Klett-, Maler- und Abdeckbänder
- Vielzweck- und Aluminiumbänder
- Packbänder- und -folien
- "Werbefilme" und Schutzfolien

Pinsel/Farbroller/Folien
- Pinsel aller Art
- Flächenstreicher, Bürsten, Farbroller und Abdeckfolien

Werkzeug
- Messer und Klingen, Tapezierwerkzeug und -zubehör, Spachtel und Schleifmittel

Saisonartikel
- Dichtungen, Fliegen- und Pollenschutzgitter
aus FussbodenTechnik 05/05 (Wirtschaft)