7. Internationale Estrich-Parkett-Messe 2005 in Feuchtwangen

"Gelungene Kombination aus hochkarätigem Expertentreffen und angenehmer Atmosphäre"

Bei hochsommerlichen Temperaturen erlebten die Besucher der Estrich-Parkett-Messe (EPM) in Feuchtwangen ein echtes -Branchen-Highlight. Ein zielgruppenorientiertes Angebot, eine Vielzahl an Neuheiten und eine perfekte Organisation sorgten für 3.500 Besucher und überwiegend zufriedene Aussteller. Im Mittelpunkt standen Renovierungs- und Sanierungslösungen, Schnellbauprodukte und rationelle Verarbeitungstechniken - darunter viele neue Technologien
und Anregungen für ein zeitgemäßes Leistungsangebot.

Die EPM ist ein Zeichen der Leistungsfähigkeit des Estrichleger- und Parketthandwerks", betonte Staatssekretär Hans Spitzner in seiner Eröffnungsrede. Während der dreitägigen Veranstaltung überzeugten sich 3.500 Fachbesucher - 10 Prozent mehr als vor drei Jahren - von dieser Leistungsfähigkeit. Ein Ergebnis, das Wolfgang Bux, Leiter der Bayerischen Bau-Akademie zufrieden stimmte: "Wir verbinden mit diesem positiven Ergebnis auch eine positive Grundstimmung."

Fast ausschließlich Fachbesucher

Die EPM hat sich als einzigartige Fußboden-Fachmesse etabliert. Die hohe Attraktivität für Aussteller geht auch auf den hohen Anteil der Fachleute zurück. Eine Umfrage der Veranstalter ergab einen Fachbesucheranteil von 98,5 %. Als im Nachhinein richtig bewertete Wolfgang Bux, dass man die ursprüngliche Estrich-Fachmesse um den Parkettbereich erweitert habe. Für die Zukunft könne man sich auch den Fliesenbereich vorstellen: "Diese Gewerke gehören einfach zusammen."

Eine Umfrage unter den 135 Ausstellern aus den Bereichen Estrich, Parkett und Fußbodenbau ergab, dass stolze 88,5 % die Messe spontan als sehr gut bis weitgehend gut bewerteten.

Der Grund für die allseits positive Beurteilung nannte Edgar Leonhardt, Geschäftsführer des Zentralverbandes Parkett und Fußbodentechnik und des Bundesverbandes Estrich und Belag: "Es ist eine gelungene Kombination aus hochkarätigem Expertentreffen und angenehmer Atmosphäre." Von Anfang an hatte die Messeleitung auf diese beiden Komponenten gesetzt. Mit Fachvorträgen, Diskussionen, Themenangeboten und spezialisierten Ausstellern bot die Messe eine einzigartige Kommunikationsplattform. Zusätzlich gab es beim abendlichen Branchen-Treff und auf dem Galaabend Gelegenheit sich auszutauschen.

Perfekt organisierte Veranstaltung

Wesentlicher Anteil am Erfolg hatten die Organisatoren vor Ort - allen voran das Team um Wolfgang Bux, dem Geschäftsführer der Bayerischen Bauakademie, die ihr Gelände für die EPM zur Verfügung stellte. Bux hatte schon damals als Direktor des LBB-Schulungszentrum in Burgthann für die Ausrichtung früherer Estrichfachmessen verantwortlich gezeichnet. Sein Team erwies sich auch bei der EPM 2005 als professioneller Veranstaltungsausrichter.

Schwerpunkt Renovierung und Sanierung

Im Mittelpunkt der Entwicklungsarbeit der Industrie steht eindeutig der Renovierungs-, Modernisierungs- und Sanierungsbereich. Hier erwartet die Branche in Zukunft die größten Wachstumschancen. Bei der Bauchemie dominieren dementsprechend Schnell- und Leichtbauprodukte. Bei den Werkzeug- und Maschinenherstellern beobachtete man Lösungen für die Aufarbeitung kritischer Altuntergründe. Darüber hinaus wurden ganz neue und "wiederentdeckte" Lösungen gezeigt, mit denen sich interessante Nischenmärkte erschließen lassen: Estriche als Nutzböden, nach Terrazzo-Art geschliffen und poliert. Hinzu kamen Anregungen für sinnvolle Erweiterungen des angestammten Leistungsangebotes - zum Beispiel Kugelstrahlen, Trockenbaulösungen oder der Systembodenbau.

Immer schnellere Verarbeitung

Außerdem spielt das Stichwort "Effektivität" im Fußbodenbau eine immer größere Rolle: Estriche können dank Neuentwicklungen in der Material- und Maschinentechnik in immer kürzerer Zeit mit immer weniger Personal auf immer größeren Flächen verlegt werden. Selbst Spachtelmassen müssen heute maschinell verarbeitbar und möglichst selbstverlaufend sein. Die Wartezeit bis zur Belegreife des Bodens wird immer kürzer angesetzt. Gleichzeitig soll sich die Verarbeitungssicherheit erhöhen und das Gewährleistungsrisiko minimieren. Glaubt man der Industrie, bedeutet dies heute keinen Widerspruch mehr. Damit kann auch der Estrich-, Parkett- und Bodenleger der Bauherrenforderung nach einer stetigen Bauzeitverkürzung entgegen kommen.

Die große Resonanz auf das umfangreiche Vortragsprogramm am Rande der EPM zeigte einen weiteren akuten Bedarf im Fußbodenbau auf - den nach permanenter Weiterbildung. Viele der neuen Materialien und Verfahren erfordern eine entsprechende Zusatzqualifikation ebenso wie die Leistungsausweitung auf lukrative Nischen- oder Randmärkte. Die Fachverbände des Estrich- und Belaggewerbes bieten regelmäßig Seminare zu aktuellen Themen und Problemfeldern an. Auch die Hersteller haben vielfach ihr Schulungsangebot ausgebaut.

Positiver Blick in die Zukunft

Auch wenn das Estrich- und Parkettlegerhandwerk in der letzten Zeit durch billige Konkurrenz arg gebeutelt wurde, zeigt die Messe doch, dass Wert auf innovative Technik, fundiertes Fachwissen und aktuelle Information gelegt wird. "Für die positive Grundstimmung war die Messe ein guter Indikator - das gilt für Handel, Hersteller, Verarbeiter und Verbände gleichermaßen", so Geschäftsführer Bux. Für die Messe im Juni 2008 gibt es bereits die ersten Anfragen. "Denn", so ein Aussteller "diesen Glücksgriff werden wir uns nicht entgehen lassen!"

Nun bleibt abzuwarten, ob sich die positive Stimmung der EPM nachhaltig auf die Branche übertragen lässt. Das hängt davon ab, ob die vorgestellten Anregungen für ein wirtschaftliches, nachfrageorientiertes Leistungsangebot vom Handwerk auch angenommen werden. Das Interesse an neuen, zukunftsfähigen Lösungen müsste angesichts der dramatischen Marktsituation im klassischen Estrichgeschäft eigentlich sehr groß sein. Bis zur nächsten EPM werden wieder drei Jahre vergehen: Sie findet voraussichtlich am letzten Juniwochenende 2008 statt.
aus FussbodenTechnik 04/05 (Wirtschaft)