Timberman

Das Laugen von Fußböden aus Nadelholz


Die dominierende und noch immer am häufigsten verwendete Holzsorte in Skandinavien ist Kiefer. Sowohl in Dänemark als auch in Norwegen waren die Kieferholzböden ursprünglich unbehandelt. Sie wurden mit Soda gereingt, einem stark basischen Stoff, der ein mildes Laugen des Bödens verursachte. Diese häufige Soda-Reinigung bewirkte weiss-gescheuerte Böden und auch Möbel.

Diese Tradition lebt fort. Nordische Innenausstattung war in der 60er und 70er Jahren durch helle Wände, Möbelstoffe und Fussböden gekennzeichnet. Das Laugen passte in diesen Trend. Fussböden und oft auch Möbel wurden nach dem Laugen anschließend mit Seife, weiss geseift. Beide Behandlungen verhinderten nebenbei die unerwünschte Vergilbung des Holzes.

In den 80er und 90er Jahren fand das Finish mit Öl immer mehr Anwendung. Die helle weissgescheuerte Patina konnte dabei erhalten werden. Die Kieferböden wurden gelaugt und anschliessenden geölt - oft mit einem weisspigmentierten Öl, das die natürliche Struktur und Maserung des Holzes betonte.

Das verstärkte Bewusstsein für Umwelt und Natur fördert die Ölbehandlung als eine würdige Oberfläche für Holz. Natürliche Öle ermöglichen die Atmung des Holz und die Aufnahme und Abgabe von Feuchtigkeit aus der unmittelbaren Umgebung.

Holzbehandlung mit Laugen

Lauge ist ein kompliziertes Produkt. Es besteht aus mehr als dem Aktivstoff Natrium-Hydroxid. Enthalten sind Kalk, weisse Pigmente und Bestandteile, die das Arbeiten mit der Lauge erleichtern.

Die Verarbeitung geschieht maschinell auf einer Lackstraße, durch den Handwerker oder Endverbraucher. Voraussetzung ist, dass die richtige Menge aufgetragen wird - ca. 70-100 g pro Quadratmeter Fußbodenfläche. Das gilt auch für Paneele.

Bei der Behandlung von Nadelholz mit alkalischer Lauge entsteht wegen der alkalischen Reaktion mit Lignin und den Extraktivstoffen eine vorübergehende Vergilbung. Um die zu neutralisieren und einen hellen Boden herbeizuführen, werden u.a. Kalk und weisse Pigmente der Lauge beigemischt. Nach einer Einwirkzeit von ca. 4-6 Wochen reift die gelaugte Oberfläche und wird allmählich heller. Mit Lauge auf Natrium-Hydroxid-Basis können behandelt werden: skandinavische Kiefer und Fichte, Pitch Pine und Yellow Pine.

Bei natriumgelaugtem Laubholz entsteht eine stärkere Verfärbung des Holzes. Das liegt an der Gerbsäure im Laubholz. Eiche und Lärche reagieren besonders. Gelaugte Lärche wird eine stark dunkle, nahezu antike Farbe annehmen. Einige Hersteller arbeiten mit diesem Effekt und verhindern in diesem Zusammenhang auch die natürliche Vergilbung. Die erreichte Farbe allerdings ist eine andere als bei Nadelholz.

Selbst Exoten können gelaugt werden. Die Holzsorte Keruing - im Aussehen charakterlos und oft für Konstruktionsholz verwendet - erzielt durch Laugen eine spannende, gleichmäßige Oberfläche, die mit einem weisspigmentierten Timberman Öl weiterverarbeitet werden kann.

Timberman Laugen

"Timberman Meisterlauge" findet ihre Anwendung hauptsächlich in industriellen Anlagen. Hier wird sie mit einer oder mehreren Moosgummiwalzen aufgetragen und nach dem Trockentunnel kräftig gebürstet, um eventuelle Rauheiten von der Oberfläche zu entfernen. Dann wird oft mit einem weisspigmentierten Öl geölt.

"Timberman Weichholzlauge" ist für neue oder neu verlegten Fußböden ideal und wird vorwiegend vom Endverbraucher eingesetzt. Ist der Boden Sonnenstrahlen ausgesetzt, beginnt sofortige Vergilbung. Daher muss die Lauge nach Neuverlegung oder dem Abschleifen eines vorhandenen Bodens schnell aufgetragen werden.

Eine Verfärbung des Holzes beim manuellen Laugen ist vorübergehend. Nach dem Trocknen der Oberfläche neutralisiert das Wischen mit Timberman Intensivreiniger die Verfärbungen. Dann wird eine Oberflächenbehandlung mit einem Timberman Öl durchgeführt. Verwendet wird ein weisspigmentiertes Holzbodenöl mit 5% Weissanteil oder ein Timberman Colour Öl mit 18% Weissanteil. Als Alternative zur Ölbehandlung kann man den Holzfußboden seifen. Im Laufe der Wochen wird er ein helleres Aussehen annehmen. Ein geseifter Holzfussboden ist jedoch nicht so pflegeleicht wie ein geölter Boden.

Werden die genannten Laugen auf Lärche eingesetzt, ist das Ergebnis nicht hell, sondern eine Antikfarbe, die violett-rot ausfallen kann. Lärchen-Fußböden werden normalerweise industriell verarbeitet und gleichzeitig mit einem Timberman High Solid Industrieöl weiss geölt.

"Timberman Birkenlauge" wird hauptsächlich für die Herstellung von laminierten Möbeln aus massiver Birke industriell eingesetzt.

"Timberman Hartholzlauge" kann in Verbindung mit neuen oder abgeschliffenen Hartholzböden, etwa Buche, Esche und Hevea, verwendet werden. Obwohl man hier von einer Lauge spricht, handelt es sich im Grunde um eine Abbleichung. Diese wird in Dänemark hauptsächlich in Verbindung mit Buche eingesetzt. Sie erzeugt eine hellere Holzoberfläche und eine gleichmässigere Aufnahme des Öls. Es empfiehlt sich, erst mittels Probe zu sehen, ob der gewünschte Effekt erreicht wird. Die Laugenbehandlung sollte sofort nach Verlegung des Holzfußbodens durchgeführt werden. Ein späteres Vergilben ist zwar ausgeschlossen, Hartholzlauge bewirkt aber keinen Schutz der Oberfläche. Korrekte und gründliche Nachbehandlung ist deshalb erforderlich. Dafür empfiehlt sich Timberman Holzbodenöl oder Timberman Meisteröl, wahlweise in natur oder weiss.
aus Parkett Magazin 03/02 (Sortiment)