Hans Segmüller Polstermöbelfabrik GmbH & Co. KG

Wider den Jugendwahn - Segmüller setzt auf Mitarbeiter ab 50


Das kennen wir doch: Stellenanzeigen, in denen blutjunge, hochdynamische Mitarbeiter gesucht werden: innovativ, kreativ, sportiv ... und bitte um Gottes willen nicht jenseits der 30, 40, geschweige denn 50 Jahre. So ein Quatsch, sagt sich Reinhold Gütebier, Geschäftsführer des bayerischen Möbelhauses Segmüller und verfolgt in puncto Alter das umgekehrte Prinzip: Bei der Eröffnung des neuen Hauses in Weiterstadt bei Darmstadt suchte das Unternehmen gezielt nach Mitarbeitern ab 50. Insbesondere Langzeitarbeitslose waren angesprochen. Warum? "Bei Segmüller schätzen wir die große Lebenserfahrung, die Seriosität, den Fleiß und die Beflissenheit älterer Mitarbeiter", heißt es - und diese Eigenschaften würden Mitarbeiter ab 50 auch den Kunden gegenüber in höherem Maße ausstrahlen. Gerade in der Einrichtungsbranche machen sich laut Gütebier diese Qualitäten bezahlt; schließlich sind hier die meisten Käufe längerfristige Anschaffungen. Dementsprechend ausgeprägt ist das Sicherheitsbedürfnis des Endverbrauchers. Nicht zu vergessen, dass auch die wichtigste Segmüller-Kundengruppe mittleren Alters ist. In die Eröffnung der über 35.000 qm großen Weiterstadt-Filiale hat Segmüller 120 Mio. EUR investiert; von den rund 800 Arbeitsplätzen gingen etwa die Hälfte an "ältere" Langzeitarbeitslose: 400 Menschen nutzten hier ihre Chance für den Neustart ins Berufsleben. Laut Gütebier erhalten die Wiedereinsteiger die gleichen Weiterentwickungsmöglichkeiten und Gehälter wie ihre jüngeren Kollegen.
aus BTH Heimtex 05/05 (Wirtschaft)