Maison & Objet in Paris feiert 10-jähriges Jubiläum

"Zum Teufel mit dem Geiz"

Luxus, Asien und die Modefarben Rot, Fuchsia, Anis - so lautet kurzgefasst der Trend-Überblick von der Pariser Maison & Objet, zu der zweimal im Jahr Besucher aus aller Welt pilgern, um die neuesten Tendenzen und Richtungen rund um das Wohnen zu sichten. In diesem Jahr feiert die Veranstaltung ihr 10jähriges Jubiläum.

Eine 10jährige Erfolgsgeschichte hat die Maison & Objet hinter sich; in diesem Jahr beging die Veranstaltung, die Paris zur "Hauptstadt der Kreation" gemacht hat, ihr Jubiläum und feierte es mit 70.000 Besuchern aus 124 Ländern, die das Angebot von 2.780 Ausstellern sichteten Für die Veranstalter erfreulich dabei ist der wieder größere Fleiß der inländischen Einkäufer, der sich trotz der hohen Internationalität - 33% Auslandsanteil - positiv bemerkbar machte. Wobei in Frankreich die Wohnung und das Heim auf der Ausgabeben-Liste der Verbraucher an zweiter Stelle nach der Freizeit rangieren.

Das besondere Flair der Maison & Objet und auch des Messestandorts Paris zieht deutlich mehr Einkäufer aus Asien an. So hieß es in diesem Jahr "Die Japaner kommen wieder", aber auch viele Chinesen, Interessenten aus dem Mittleren Osten, ferner Russen, Polen und Nordeuropäer wurden registriert. Geringer war dagegen die Frequenz aus Nordamerika, was auf den teuren Euro zurückgeführt wird.

Was wären wir ohne Sushi? Wobei die Frage weniger ist, was wir dann essen, sondern wie wir essen würden. Überall sind die ostasiatischen Einflüsse beim Lifestyle zu finden - besonders bei Möbeln, Ess- und Tischgewohnheiten. Das ist nicht neu, erhält aber neue Facetten durch den Mix mit afrikanischen Akzenten. Eine weitere starke Strömung sind Natur und natürliche Materialien, traditionell oder handwerklich verarbeitet und besonders reizvoll in der Mischung mit High Tech-Elementen. Auch der Hang zu Nostalgie und Romantik wird nicht verleugnet, es darf aber nicht schwülstig werden, darum werden oft bewusst krasse Kontraste eingebaut.

Und: Luxus kommt wieder. Meint zumindest Nelly Rodi, die Stilpäpstin mit dem Gespür für das, was übermorgen kommt. Bei ihr geht es richtig prunk- und prachtvoll zu: "Klotzen statt kleckern" heißt die Devise. Bei ihrer augenzwinkernden Interpretation des Begriffs "Neureich" kann es gar nicht genug glänzen und glitzern. Auch andere meinen "Zum Teufel mit dem Geiz" - man braucht wieder Exklusivität, um den heimischen Palast individuell zu gestalten.

Zum zweiten Mal fand im Rahmen der traditionellen Maison & Objet die Schwester-Veranstaltung Maison & Objet éditeurs statt, auf der sich die arrivierten Stoffanbieter präsentieren. Bei der Premiere im vergangenen Jahr kamen hier gerade 40 Aussteller zusammen, in diesem Jahr hatte sich die Teilnehmerzahl verdoppelt. Das Areal, gestaltet und geschmackvoll mit alten Polstermöbeln und antiken Stoffvorlagen von Pierre-Yves Rochon inszeiert, war gut frequentiert, besonders auch von Architekten und Einrichtern internationaler First class- und Designer-Hotels und Objektausstattern.

Die nächste Maison & Objet ist auf den 2. bis 6. September 2005 teminiert.
aus BTH Heimtex 03/05 (Wirtschaft)