Herter-Parkett mit neuem Produkt USP

Integriertes Entkoppelungsvlies im Zweischicht-Sektor

Es ist immer wieder verblüffend, wieviel Innovationskraft in Ideen steckt, die im Grunde einfach und naheliegend sind. Das bestätigt eine Neuentwicklung, die unter der Bezeichnung USP-Parkett einen Zweischicht-Boden mit Entkoppelungsvlies auf den Markt bringt.

Plötzlich hatte es "klick gemacht", berichtet Dr. Werner Knoblauch-Mayer, Geschäftsführer der Parkettfabrik Herter in Mössingen. Während einer Veranstaltung notierte er eilig drei Worte als Gedächtnisstütze. Den Abrisszettel hat er aufbewahrt. Aus der spontanen Idee ist inzwischen ein neues Produkt geworden, das patentiert und ab Beginn kommenden Jahres auslieferungsfähig ist. Herter und seine Kunden erlangen damit eine Alleinstellung am Markt.

Der Bezeichnung USP-Parkett wird man in Zukunft häufiger begegnen. Die Kurzformel steht sowohl für technische Innovation ("Universal Solution Parquet") als auch für Exklusivität am Markt ("Unique Selling Position"). Mit seinem USP-Parkett bietet Herter das erste Zweichicht-parkett mit fest aufkaschiertem Entkoppelungsvlies an. Bei dem Vlies handelt es sich um das Uzin-Multimoll-Vlies, das Uzin bereits seit längerem anbietet und das sich auf mehr als 1 Mio. qm - insbesondere bei Problemverlegungen - bewährt hat.

Üblicherweise wird Multimoll im Systemaufbau eingesetzt, also in einem gesonderten Arbeitsgang verlegt. Herter Parkett nutzt es erstmals als integralen Bestandteil seines USP-Parketts. Das Vlies ist mit dem Parkett fest verbunden. Bei der Entwicklung des neuen Produkts arbeitete Herter mit dem Uzin-Anwendungstechniker Markus Krieg eng zusammen.

Testverlegungen zeigten eine Reihe von Vorteilen:

Das USP-Zweischichtparkettelement bekommt durch das Vlies die Eigenschaften eines Dreischicht-Parketts. Das nach keiner Seite hin dehnbare, reißfeste Polyester-Vlies "erzwingt" beim Parkettstab eine hervorragende Formstabilität. Etwaige Spannungszustände im Holz - egal, wodurch verursacht - führen weder zu Schäden im verlegten Parkettboden noch im Estrich. Obgleich die Vliesunterlage nicht - wie bei separater Verlegung in Bahnen - "in einem Stück", sondern in der Summe aller Einzelstäbe wirksam wird, ließ sich keine nachweisbare Minderung des Entkoppelungseffekts beobachten.

- Das USP-Parkett ist ein ausgesprochenes Profi-Produkt. Es eignet sich auch für Fälle, in denen ungünstige Untergrundbedingungen zu bewältigen sind. Das aufkaschierte Uzin-Multimoll-Vlies kompensiert u.a. Probleme durch Haarrisse im Untergrund, Anhydritestriche mit geringer Oberflächenfestigkeit, Gussasphalt, Trockenestriche mit Papierträger, Gipsfaser- Trockenestrich-Platten, alte Spanplatten sowie Parkett auf Parkett.
- Das Vlies gewährleistet eine sichere Verklebung, weil es dem Klebstoff idealen Halt gibt. Einsetzbar sind alle handelsüblichen Kleber.
- Die Verlegezeit wird reduziert, weil das Entkoppelungsvlies nicht in einem gesonderten Arbeitsgang (Systemaufbau) verlegt werden muss.
- Dem Endkunden bietet USP-Parkett höheren Gehkomfort und verbessertes Trittschallverhalten.

Herter-Kunden waren die in die Entwicklungsphase mit einbezogen, haben Testverlegungen gemacht. Werner Knoblauch-Mayer: "Der Großhändler profitiert von der Alleinstellung des Produkts am Markt, der Handwerker gewinnt Verlegesicherheit und spart Zeit sowie Kosten, der Endkunde kommt in den Genuss von erhöhtem Komfort."

Als USP-Parkett mit aufkaschiertem Entkoppelungsvlies können alle zweischichtigen Herter-Produkte hergestellt und geliefert werden: Standardriemen (468 x 78 mm), Langriemen (720 x 78 mm), der StrapPa-Fertigstab (468 x 78 mm), die Giga-Diele XL (1.480 x 90 mm) und die Giga-Diele XXL (1.480 x 138 mm) - jeweils in allen Ausführungen (4 oder 6 mm Decklage) und allen verfügbaren Holzarten, darüber hinaus auch in Bambus.

Die Produktion ist angelaufen; mit einem Durchbruch am Markt rechnet Herter im Laufe des kommenden Jahres. Das Wunschziel ist, einen Marktanteil von 10 % bei Zweischicht-Parkett in Europa zu erlangen. Der Vertrieb erfolgt überwiegend an Fachgroßhändler, vereinzelt auch an Verlegebetriebe direkt. Für das USP-Parkett wurden erste Vertriebsvereinbarungen mit Großhändlern in Deutschland sowie mit dem Parkettgroßhandel Graf in der Schweiz getroffen.

Die Bezeichnung USP wird in Zukunft nicht nur in Verbindung mit dem Herstellernamen Herter, sondern auch zusammen mit Hausmarken gehandelt. "In dieser Hinsicht sind wir absolut offen", unterstreicht Knoblauch-Meyer die Unternehmensstrategie, "und selbstverständlich auch an Lizenznehmern interessiert".
aus Parkett Magazin 05/03 (Sortiment)