Fachverband Wasserbett

Rückbesinnung auf Qualität


Frankfurt - "Der Wasserbettenmarkt hat an Struktur gewonnen, Qualität ist wieder gefragt", freute sich Carsten Schader, zweiter Vorsitzender des Fachverbandes Wasserbett e.V., als es am letzten Tag der Heimtextilmesse ein Resümee zu ziehen galt.

Die Vereinigung hatte erreicht, was noch vor wenigen Jahren vollkommen undenkbar gewesen wäre: Acht Wasserbett-Lieferanten Seite an Seite, mit gleicher Standnummer und dem gemeinsamen Ziel, ihr Produkt mit vereinten Kräften dem Weltpublikum einer internationalen Messe zu präsentieren. Schienen auch zu Beginn der Messe organisatorische Unzulänglichkeiten und am Ende bierlaunige interne Bemerkungen über die Mitgliederstruktur der Hersteller kleine Schleierwolken am Wasserbettenhimmel aufziehen zu lassen, so lässt sich trotzdem sagen: Das Produkt Wasserbett wurde in Frankfurt in seiner ganzen Vielfalt erfolgreich gezeigt und gelebt.

Felix Tauscher, Geschäftsführer von Abbco, und seine Mitarbeiter, wohl bekannt durch das Engagement im Motorsport, forcieren das Marketing auf vier Rädern. So gab es auch keinen Grund, auf ihr großes, gelb leuchtendes Promotionsfahrzeug am Stand in Halle 8.0 zu verzichten. Besucher genossen den Vorteil, sich drinnen in entspannter Liegeposition über Neuigkeiten informieren zu lassen oder ungestört zu plaudern. Neueste Aktion des Mannheimer Unternehmens: Ein Fiat Panda im Abbco-Design für interessierte Händler.

Rainer Richter vom Vorstand der Blutimes AG zeigte mit seinem Team "Das Beste aus zwei Welten". Als brandneue Sortimentserweiterung präsentierte das Unternehmen aus Bad Honnef ein Matratzensystem, das als Doppelbett Wassermatratze auf der einen und Trockenmatratze auf der anderen Seite problemlos und vorteilhaft kombiniert. Blutimes mit reger Besucherfrequenz am Messestand war in diesem Jahr der einzige Wasserbetten-Aussteller, der nach Ende der Frankfurter Messe nach Köln weiter reiste, um sich dort ebenfalls den Besuchern der imm zu zeigen.

European Sleep Products (ESP) brachten den Besuchern ihr Biotherme-Heizelement mittels Laptop-Präsentation autovisuell näher. Wie Anja Stroebel vom ESP-Marketing mitteilte, konnte sich jeder selbst von der geringen Abstrahlung der Heizmatte überzeugen. Eine vollständige Strahlungsfreiheit könne immer nur durch zweipolige Abschaltung erzielt werden. Stroebel: "Dies bewirkt der Biotherme-Sensor, der für gewöhnlich mittels Druckschwankungen die Abschaltung der Heizung steuert." Zu Präsentationszwecken war die Biotherme Sensor-Elektronik umgebaut und unter dem Teppich platziert worden. Dieser Spezial-Sensor löste durch Druck ein Audio-Signal aus, das zu einer visuellen Präsentation einlud. Ein weiterer Sensor, der in einem Bett platziert war, wurde an eine Powerpoint-Präsentation angeschlossen, die vom interessierten Besucher über einen Flat-Screen liegenderweise genossen wurde. Stroebel: "Die Präsentations-Installationen sind auch für die Studios zu Werbezwecken erhältlich".

Kallisto, Wasserbetten-Kompletthersteller aus Nagold im Schwarzwald, präsentierte dem Fachpublikum zwei neue Patente bei seiner Wasserbett-Technik. Eine doppelte Sicherheitsfolie sorgt nach Angaben von Erika Rosenauer für 100 Prozent mehr Sicherheit als bei herkömmlichen Systemen. Zweite Neuheit: Ein befestigter Trennkeil bei Dual-Systemen. Durch das weiche und bequeme, jedoch am Bezug fixierte Mittelstück sei eine dauerhafte Funktionsfähigkeit gegeben.

Mit dem Wahlspruch "Schaffen Sie Platz unter Ihrem Wasserbett" demonstrierten der Lieferant Mermaid und sein Partner 3a-design, dass ausgefeilte Technik nicht bei der Wassermatratze enden muss. Das Unternehmen forciert spezielle Unterbauten mit großvolumigen Schubladen oder Klappsockel, die mit einer Standard-Höhe von 33 cm und 16 verschiedenen Dekoren Platzprobleme auf elegante und gleichsam zweckmäßige Art lösen. Edelstahl-Design ist hier ebenso im Programm wie Holzoptik. Der augenblickliche Renner nach Angaben von 3a-Inhaber Jan Deucker: Wildbirne. Die praktischen, im mittelhessischen Marburg/Lahn gefertigten Unterbauten sind, so Deucker, kurzfristig in allen Größen lieferbar,

Viele treue Fachhändler und neue Interessenten scheuten keine Anfahrtswege, um sich bei The Sleeping Society/Bodytone die aktuellsten Trends zeigen zu lassen. Als Matratze der neuesten Generation präsentierte der Vollsortimenter seine visco-elastische Bioactive-Massage-Matratze mit integrierter kompletter Massageeinheit. "Genial für den Wellnessbereich und für Senioren, die nahezu druckpunktfrei, ergonomisch und bequem liegen möchten", so Vorstandsvorsitzender Frank De Bock sein neuestes Produkt. Hoch frequentiert war die Präsentation des belgischen Unternehmens auch von zahlreichen Besuchern aus Italien und Spanien, die u.a. vor dem Rund-Softsider stehen blieben, der mit seinem Lederdesign nicht nur äußerlich interessierte, sondern auch aufgrund seines perfekt geschnittenen Dualsystems auch "drunter" Begeisterung weckte. Da sind auch noch längere Strecken kein Hindernis: Der erste Container mit Bodytone-Betten geht demnächst ins indische New Delhi.

Der dänische Lieferant Wacore freute sich nach Angaben von Mitarbeiter Boris Bodenhausen über mehrere Neukunden, was vermutlich auf den Zusammenschluss der Hersteller durch den Fachverband zurückzuführen sei. Die Umsatzsteigerung im letzten Geschäftsjahr begründet das Unternehmen mit seiner "individuellen Kundenbetreuung und schnellen Abwicklung". Neben Thomas Schütte und ihm selbst sei das Team aktuell um den neuen und alten Mitarbeiter Joachim Klein erweitert worden.

Wohnform Werkstätten aus Groß-Bieberau verbreitete mediterranes Flair am Stand des Fachverbandes. Ganz neu im Programm: Loom-Optik als Bezugsmaterial aus Italien. Mit seiner Loom-Kollektion will Wohnform ein neues Kapitel für das Schlafzimmer als Lebensraum aufschlagen. Die Harmonie in der Kombination von Loom, edlen Bezugsstoffen und Korbmöbeln zeigte, wie wohnlich Schlafräume sein können. Die Präsentation auf dem Gemeinschaftsstand diente nach Worten der Geschäftsleitung dem Fachhandel als Anschauung, wie auch auf kleinerer Fläche mit geringem Aufwand Bedürfnisse nach erhöhter Lebensqualität geweckt werden können.

"Was will ein Wasserbett-Interessent mehr als so viele Lieferanten konzentiert unter einem Dach?" bemerkte zu Messeschluss Carsten Schader vom Fachverbandsvorstand. Die Messe habe Besucherfrequenz gebracht, Innovationen gezeigt und dem interessierten Besucher unmittelbare Vergleiche eröffnet. Der zweite Vorsitzende erklärte, er habe den Eindruck gewonnen, dass alle Beteiligten mit der Gesamtkonzeption zufrieden seien. "Wasserbetten sind nicht am Aussterben", führte er an für diejenigen, die vielleicht irgendwann daran geglaubt hatten. Fest steht: Der Fachverband ist es wohl auch nicht. Berichtet wurde jedenfalls von neuen Mitgliedern auf Lieferantenseite - und von Händlern, die neu dazu oder wieder gekommen waren. kontakt@fachverband-wasserbett.de
aus Haustex 02/05 (Marketing)