Müller Zell GmbH

Management-Buyout bei Müller-Zell


Mut in schwierigen Zeit beweist Andreas Heydasch: Der bisherige Geschäftsführer von Müller-Zell wagte zum Jahreswechsel den Sprung in die Selbstständigkeit und übernahm den traditionsreichen Weber in einem Management-Buyout. Der 43jährige beendete damit die monatelangen Spekulationen um den Fortbestand von Müller-Zell, die entstanden waren, nachdem die vorherige Mutter Blydenstein-Willink im vergangenen Jahr verkündet hatte, sie wolle sich ganz aus dem Textilmarkt zurückziehen und sich auf Sonnenschutz konzentrieren. Die Niederländer hatten den fast 100 Jahre alten Betrieb 1996 von der Familie Müller übernommen.

So lange ist auch schon der neue Inhaber bei Müller-Zell aktiv, zunächst als Verantwortlicher für Vertrieb und Marketing, seit 1998 als Geschäftsführer. Vor fünf Jahren bereits begann Heydasch mit der Reorganisation und Neuorientierung des Unternehmens. In dieser Zeit gewann das Herzstück der Weberei, die Entwicklung, deutlich an Kompetenz. Heute ergänzen neue Highttech- Webstühle den Maschinenpark und erlauben schnellere Fertigungen und besseren Service. Langjährige internationale Partnerschaften wurden gefestigt und neue aufgebaut. Inzwischen gehen mehr als 70% der Ware in den Export nach Mitteleuropa, Grossbritannien, Skandinavien, Osteuropa , in die USA, nach Australien, Hongkong, Japan oder über Lizenzpartner nach Indien.

Das angestammte Jacquard-Angebot wurde um hochwertige Möbelstoffe ergänzt, für die Heydasch 2001 eine Kooperation mit der ebenfalls traditionsreichen Weberei Noss & Lucas vereinbarte. Im September 2002 wurde sie dann von Müller-Zell übernommen und damit die Kollektionen komplett in das Sortiment integriert.

2002 haben die Oberfranken mit einem "kleinen Umsatz-plus" abgeschlossen. "Die letzten sechs Moante waren für Müller-Zell sehr positiv", heißt es.
aus BTH Heimtex 02/03 (Wirtschaft)