Henkel AG & Co. KGaA

Henkel Thomsit will zukaufen statt verkaufen


Ein "Körnchen Wahrheit" steckte in den hartnäckigen Gerüchten um einen Verkauf der Bautechniksparte von Henkel. Das gaben Wolfgang F. Heck, Leiter der Deutschland-Aktivitäten und Norbert Blach auf einer Pressekonferenz auf der Domotex zu: "Das Sortimentsportfolio wird in Abständen immer neu bewertet." Aber das Ergebnis sei eindeutig: "Die Bautechnik bleibt ein Kerngeschäft von Henkel."

2002 hat die Sparte Bautechnik des Weltkonzerns rund 390 Mio. EUR umgesetzt. 25 % bzw. 97 Mio. EUR steuerte Thomsit Fussbodentechnik bei. Davon wurden 60 Mio. EUR in Deutschland erwirtschaftet, was gegenüber 2001 Einbußen von 4 % bedeutet. Als Grund werden das rückläufige Objektgeschäft genannt, außerdem gebe es "immer mehr Bodenbeläge, die nicht mehr verklebt werden müssen". Überdies habe Thomsit 5 Mio. EUR durch Insolvenzen wichtiger Großhandels- Kunden verloren.

2003 soll es aber wieder aufwärts gehen. Heck plant einen Zuwachs von 2 bis 3 % und gibt sich kämpferisch: "Wir wollen die Nummer 1 in Europa werden." Über Zukäufe will Henkel seine Bautechnik-Sparte in den Kernkompetenzen Fußboden- und Fliesentechnik stärken. Dafür hat die Mutter ein entsprechendes Budget zur Verfügung gestellt. Wer auf der Wunschliste steht, wurde nicht offenbart - nur so viel, das man sich im ersten Schritt auf den deutschen Markt, danach auf Osteuropa und China konzentriere wolle.

In Deutschland sollen will man auch durch ein sogenanntes Systemmanagement weiteres Vertriebspotenzial erschließen. Das heißt: Neben den 33 Außendienst-Mitarbeitern von Thomsit sollen künftig auch die anderen Geschäftsbereiche am Bau für die Henkel-Produkte des Nachbargewerks werben.

In diesem Zusammenhang hat Thomsit seinen Schutzbrief auf alle Gewerke der Henkel-Bautechnik ausgeweitet. Das sind nun sechs Anwendungen. Norbert Blach nennt den Anlass: "Architekten und Generalunternehmer haben ein hohes Sicherheitsbedürfnis."
aus BTH Heimtex 02/03 (Wirtschaft)