Korkverband zieht positives Resümee 2002

Korkparkett hat sich gefangen

Auf ein erfolgreiches Jahr 2002 kann der Deutsche Kork-Verband zurückblicken: Er gewann neue Mitglieder hinzu und zeigt sich auch mit den Umsatz- und Absatzzahlen zufrieden. Insgesamt wurden 6 Mio. qm Kork-Bodenbeläge verkauft. Kork-Fertigparkett legte wieder zweistellig zu, traditioneller Klebekork hat sich gefangen und scheint die Talsohle durchschritten zu haben. Rollenkork hat allerdings weiter an Boden verloren. 2003 sieht der Verband den Naturwerkstoff Kork weiter im Aufwind.

Durchaus zufrieden mit dem Jahr 2002 zeigen sich Joachim Peer, Vorsitzender des Deutschen Kork-Verbandes und Verbands-Geschäftsführer Helmut Dieth. "Nicht nur, dass wir mehrere neue Mitglieder für die Zusammenarbeit gewonnen konnten, auch die Umsatz- und Absatzzahlen des vergangenen Jahres können sich sehen lassen", berichteten die beiden auf einer Pressekonferenz des Verbandes am Rande der Münchner Bau.

Trotz der allgemeinen konjunkturellen Schieflage und einem teilweise sehr harten Wettbewerb sei es den Mitgliedsfirmen gelungen, Korkbodenbeläge am Markt "gut und richtig zu positionieren" und das Volumen auf 6 Mio. qm anzuheben. Davon entfielen laut Dieth etwa zwei Drittel auf Kork-Fertigparkett und ein Drittel auf Korkparkett.

Weiter auf Siegeszug war Kork-Fertigparkett. "Schnell verlegt mit Hilfe verschiedener Klick- Systeme erfreut sich dieses Produkt einer steigenden Beliebtheit". Nach einem Zuwachs von rund 12% im Jahr zuvor legte dieses Produktsegment 2002 weiter zu. Weil sich die Zahlen durch den Mitgliederzuwachs nicht direkt vergleichen ließen, nennt der Verband keine konkrete Zuwachsrate, sondern spricht nur von einem zweistelligen Plus.

Bei Korkparkett habe der Abwärtstrend gestoppt werden können. "Die Talsohle in der Absatzverschiebung vom traditionellen Klebekork zu Kork-Fertigparkett ist inzwischen durchschritten." Habe es 2001 in diesem Segment noch "empfindliche Einbußen" gegeben, belege die Umsatzerhebung innerhalb des Verbandes von 2002, dass im letzten Quartal die gleiche Menge wie im Vorjahr im Markt abgesetzt werden konnte.

Ein Grund für diese Entwicklung sei, dass die Anbieter die Vorzüge und die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten von Klebekork deutlicher herausstellten. "Farben und Design haben Konjunktur, es kommen neue Formen und Muster, gefaste Kanten mit Fliesenoptik und Serviceleistungen wie das Vorleimen von Platten, was den Zeitaufwand für die Verlegung reduziert."

Zusammenfassend ist für den Verband unverkennbar, "dass die Nachfrage nach Klebekork zu einer Renaissance der klassischen Verlegung führt".

Einen Absatzrückgang musste Rollenkork hinnehmen, was Dieth auf zwei Faktoren zurückführt: "Zum einen werden seit etwa zwei Jahren schwimmende Beläge verstärkt mit bereits eingebauter Trittschalldämmung angeboten. Zum anderen wurde der Mehrwert von Rollenkork durch die Anbieter nicht in dem Maße hervorgehoben, wie es dieses Produkt eigentlich verdient." Handel und Endverwender bevorzugten deshalb oftmals PU-Schäume und Ähnliches als Unterbelagsmaterial. Beide Gruppen haben sich damit aus der Sicht des Verbandes nicht für das bessere Produkt entschieden. "Der Handel könnte einen höheren Umsatz und damit eine bessere Marge generieren, wenn er statt billigeren Schäumen auf ein hochwertigeres Material zurückgreift."

Für 2003 ist man "gedämpft optimistisch". "Gerade in der heutigen Zeit, in der die Nachfrage nach ökologischen Produkten steigt, rechnen wir für den nachwachsenden Werkstoff Kork mit einem angenehmen Aufwind". Stützen will der Verband das unter anderem durch eine neue Imagebroschüre, in der die Vorteile von Kork zusammengefasst werden und einer neuen, eigenen Website für Kork-Bodenbeläge.
aus BTH Heimtex 02/03 (Wirtschaft)