Amorim Deutschland mit Plus bei Holzhandel und DIY und Minus beim Großhandel

Vorstoß in die USA

Die portugiesische Amorim-Gruppe profitierte 2002 klar von ihrer deutschen Tochter in Delmenhorst: Die setzte mit einem beachtlichen Umsatzplus von 15% ihren Wachstumskurs fort und beflügelte damit auch die Erlöse der Muttergesellschaft Amorim Revestimentos, in der die Bodenbelagsaktivitäten des Kork-Marktführers zusammengefasst sind. Sie nahmen um 7% auf 104 Mio. EUR zu. Zugleich wurde das Ergebnis deutlich verbessert. Für 2003 werden kräftige Impulse aus der innovativen New Colour Collection erwartet. Mit dieser neuen Generation an Korkbelägen tritt Amorim selbstbewusst gegen andere Bodenbeläge an und verspricht sich davon eine massive Steigerung des 0,4%-Marktanteils von Kork.

Für die portugiesische Amorim-Gruppe ist ihre Tochter in Delmenhorst 2002 noch wichtiger geworden: die Deutschen haben den Wachstumskurs der Vorjahre dynamisch fortgesetzt und ihren Status als größte Vertriebsgesellschaft des Geschäftsbereichs Bodenbeläge, der unter Amorim Revestimentos zusammengefasst ist, mit einem satten Umsatzplus von 15% untermauert.

Dazu beigetragen hat eine "fast spektakuläre Entwicklung" in der DIY-Vertriebsschiene, wo Amorim eine "mehrfach zweistellige Steigerung" erlebte. Auch im Holzhandel legte der Kork-Marktführer mit + 20% kräftig zu. Weniger erfreut zeigt sich Geschäftsführer Wolfgang Mohr über zweistellige Einbußen beim wichtigen Standbein Großhandel: "Trotz enormer Investitionen in diesem Vertriebsbereich blieb der Gegenwert aus". Der Marktanteil hierzulande erhöhte sich auf 46%, das bedeutet 36 % bei Korkfertigparkett und 54 % bei Klebekork. Bei den beiden Produktgruppen erwies sich Korkfertigparkett wieder als Gewinner, Klebekork blieb zumindest stabil.

Der Schwung von Amorim Deutschland kam auch der Mutter zu Gute: Amorim Revestimentos konnte seine Umsatzdelle aus dem Vorjahr nivellieren und die Erlöse um 7% auf 104 Mio. EUR erhöhen und das mit einem "deutlich verbesserten Ergebnis".

Hauptmotor 2002 war Kork-Fertigparkett. Die Kapazitäten des erst 2001 angelaufenen Werkes konnten im ersten Jahr bereits zu 80% ausgelastet werden - und das, obgleich die Kapazitäten verdoppelt worden waren. "Daran wird schon heute die Notwendigkeit dieser Invesition sichtbar", sagt José Amerigo Amorim. Der traditionelle Bereich Klebekork musste sich dagegen mit einem Nullwachstum bescheiden.

Die Entwicklung in den verschiedenen europäischen Märkten war unterschiedlich. "Interessante Steigerungen" erreichten die Benelux-Länder, im wesentlichen resultierend aus leimlos verlegbaren Cork Loc-Belägen. Großbritannien ist einer Schlüsselmärkte in Europa und steht laut Amorim für starkes Wachstum bei Korkbelägen aufgrund der Marktveränderungen in den letzten fünf Jahren. Der Schweizer Korkbelag schließlich sei auf "einem guten Niveau" stabil.

2003 greift Amorim mit seiner innovativen New Colour Collection richtig an. Mit dieser neuen Generation an Korkbelägen wollen sich die Portugiesen nicht an anderen Korkprodukten messen lassen, sondern suchen den Wettbewerb zu anderen Bodenbelägen - und rechnen sich dabei auch gute Chancen aus, den derzeitigen Marktanteil von 0,4% drastisch zu erhöhen. "Wir sind überzeugt davon, dass wir mit der New Colour Collection neue Marktsegmente erobern und das Image von Korkbelägen erheblich verbessern können - und zwar sowohl im Privat- wie auch im Objektbereich".

Die europaweite Einführung des Programms, das seit Jahresanfang voll lieferfähig ist, wird von einem sehr umfangreichen, professionellen Marketingpaket flankiert, das gezielte Maßnahmen für den Handel, den Architekten und den Endverbraucher umfasst.

Parallel wagt Amorim den Vorstoß "über den großen Teich" in die USA. Die Gespräche über eine vielversprechende Vertriebskooperation sind bereits sehr weit gediehen. Auf der Surfaces in Las Vegas wurde zudem sondiert, ob man mit den Produkten den amerikanischen Geschmack trifft. Die Resonanz übertraf weit die Erwartungen.

Mit dieser Bestätigung im Rücken ist Amorim sehr zuversichtlich, den Umsatz im laufenden Jahr weiter deutlich steigern zu können.
aus BTH Heimtex 02/03 (Wirtschaft)