Kingfisher plc

Castorama zieht sich aus Deutschland zurück


Die britische Kingfisher-Gruppe schließt ihre defizitäre Tochter Castorama Deutschland. Die sechs Casto-Depots in Castrop-Rauxel, Kamen, Wildau bei Berlin, Koblenz, Chemnitz und Kassel werden aufgegeben. Diese Entscheidung sei Folge einer Überprüfung der internationalen Geschäftstätigkeit des Unternehmens, die dem Ziel dient, eine integrierte pan-europäische Organisation zu schaffen, heißt es.

Kingfisher konzentriere seine Strategie auf einen klar definierten 3-Punkte-Wachstumsplan. Er umfasst
- die verstärkte Unterstützung der leistungsstarken Marken B&Q, Brico Depôt, Castorama Polen und Screwfix
- die Neubelebung von Castorama in Frankreich und
- die Focussierung der internationalen Ressourcen auf die gewinnträchtigsten Märkte.

"Mit nur sechs Standorten sind wir hierzulande zu klein, um uns in diesem hart umkämpften und übersättigten Markt behaupten zu können", erklärt Castorama Deutschland-Geschäftsführer Stefan Magel. Nirgendwo in Europa sei der Wettbewerb auf dem Baumarktsektor so groß wie in Deutschland. "Es ist uns zwar gelungen, im vergangenen Jahr die Kosten drastisch zu reduzieren und unsere Umsätze und Erträge zu steigern. Wir waren aber erneut auf die finanzielle Unterstützung unserer Muttergesellschaft angewiesen, um unsere Verluste zu decken. Zum Rückzug von Castorama aus Deutschland sehen wir daher keine Alternative."

Von der Schließung sind die rund 350 Mitarbeiter der sechs Baumärkte sowie etwa 40 Beschäftigte der Zentrale in Liederbach/Taunus betroffen. Über Sozialpläne wird verhandelt.

Castorama Deutschland war 1990 gegründet worden und hat im Geschäftsjahr 2002/03 (1. Februar) nach ersten Schätzungen bei einem Umsatz von rund 40 Mio. GBP (etwa 61 Mio. EUR) einen Verlust von 5 Mio. GBP eingefahren.
aus BTH Heimtex 04/03 (Wirtschaft)