Neuausrichtung der "modernen Flächen"

Mehr als nur Face-Lifting


Die Decor Union hat ihr Betriebstypen-Konzept überarbeitet und präsentiert jetzt sowohl für den Kompaktmarkt Mäx als auch für den Fachmarkt Wohnen & Sparen ein Modell, das eine stärkere Bindung zwischen der Systemzentrale in Hannover und dem Gesellschafter als Systemnehmer bedeutet. "Das Ziel ist noch mehr Effektivität und Nutzen für die Gesellschafter", erklärt Geschäftsführer Enno Kramer.

Basis für alle Gesellschafter der Decor-Union, die Wohnen & Sparen- oder Mäx-Fachmärkte bzw. Firmen weiterer Betriebstypen betreiben, ist seit vielen Jahren ein Weißbuch. Es bildet die konzeptionelle, inhaltliche und gestalterische Grundlage für Schaffung und Führung der jeweiligen Fachmärkte und Geschäfte. Aufgrund ständiger Marktbeobachtung wurden im Laufe der Zeit sämtliche Betriebstypen weiter entwickelt.

Inzwischen wurde das Mäx-Konzept weiter verfeinert - auch auf Wunsch von Mitgliedern. Das geschah nicht aus dem Elfenbeinturm heraus, sondern sehr praxisorientiert in einem Arbeitskreis, in dem neben Geschäftsleitung und externen Beratern auch die Einzelhandels-Unternehmer selbst saßen.

Es entstand ein neues Regelwerk, das die idealtypischen Voraussetzungen für die Betriebstypen der Modernen Fläche aufzeigt: sehr detailliert, sehr durchdacht, sehr professionell incl. Architektur, Warenwirtschaft und Dienstleistungen.

Neu ist, dass der Mäx-Betreiber künftig mit der Systemzentrale einen Vertrag über das Nutzungsrecht schließt. Das Regelwerk sieht man dabei als dynamischen Prozess, weil es stets weiterentwickelt wird.

Nach Mäx nahmen sich die Verantwortlichen den Betriebstyp Wohnen & Sparen vor, um auch ihn den veränderten Anforderungen des Marktes anzupassen. Es ging um das Erscheinungsbild einschließlich den Namen "Wohnen & Sparen", der einigen Mitgliedern inzwischen überholt erschien. So entstand "Wohnstore" als Dachbegriff mit dem Zusatz "Wohnen & Sparen". Beide Betriebstypen, Mäx sowie Wohnstore, sieht man bei Decor-Union als die Verkaufsstätten der Zukunft an.

Die neue Konzeption führt zu mehr Geschlossenheit in den Sortimenten und zu einer klaren Abgrenzung im Erscheinungsbild. Wohnstore präsentiert sich als zuverlässiger Fachmarkt für Heimtextilien und Zusatzsortimente, Mäx als trendiger Kompaktmarkt.

Für beide sind klare Sortimentskonzepte definiert. Wie Mäx- und Wohnstore-Fachmärkte aussehen können, ist anhand eines Mäx-Modellmarktes der Firma Kemmer in Kamen bereits zu erleben. Er befindet sich in unmittelbarer Nähe von Ikea und ist schon von der Autobahn aus zu sehen.

Der neue Typus Wohnstore wird von Westermann in Rheda-Wiedenbrück und von Stelter in Versmold ab Herbst 2005 zu sehen sein.

Bei beiden Markttypen spielt die Verkaufsarchitektur eine maßgebliche Rolle, wie Architekt Frank Plehn betont. Außen wie innen wird den Kunden deutlich gezeigt, welche Sortimente angeboten werden.

Die Verkaufsfläche ist in allen Teilen überschaubar. Freistehende farbige Wände - sogenannte Wandscheiben - dienen als Raumteiler und zeigen Sortimentsbeschriftungen. Markierte Wegführungen am Boden schaffen Bewegungsachsen. Das Wohnen soll in den Wohnstore- und Mäx-Märkten erlebbar gemacht werden.

Zum Konzept gehört auch ein komplett in einem bestimmten Wohnstil ausgestatteter, 16 qm großer Raum. Neben dem Sunro-Haus sind ferner Show-Rooms und Musterfenster vorgesehen. Die nach dem Baukastensystem erarbeiteten Grundrisse sind für drei verschiedene Größen konzipiert worden: für Marktflächen von rund 1.000, 1700 und 2.500 qm.

Fassadengestaltung und Verkaufsarchitektur können erst in Verbindung mit einer optimalen Beleuchtung wirken. Daher ist das Beleuchtungskonzept genauso wichtig wie der Ladenbau. Auch in dieser Hinsicht wurde vorgedacht.

Zum Konzept gehört ferner die Konzentration auf Systemlieferanten, eine von Decor-Union schon seit geraumer Zeit verfolgte Politik. "75% aller Umsätze müssen auf maximal drei Lieferanten konzentriert werden", sagt Beiratsvorsitzender Thomas Mollen. Diese Bündelung erbringe zum einen bessere Einkaufsbedingungen, sprich: verbesserte Konditionen. "Zum anderen verbessert sie auch die Kommunikation mit den Lieferanten und führt zu einer echten Systempartnerschaft."

Marketing spielt bei Decor-Union seit jeher eine wichtige Rolle. Die Systemnehmer erhalten von der Systemzentrale in Hannover einen verbindlichen Werberahmen mit zahlreichen Werbeaktionen jährlich.

Er besteht aus einem Mix von Prospekten für Zeitungsbeilagen, Anzeigen, Mailings, PoS-Mate-rial, Werbebannern, Funkspots und vielem mehr. Die Zeitungsbeilagen sind nach dem Baukastenprinzip konzipiert mit einem definierten Sortimentsrahmen und Platz für die individuellen Angebote der Firmen.

Das Vertragswerk zwischen Decor-Union als Systemgeber und ihren Gesellschaftern als Systemnehmer regelt Rechte und Pflichten. Zu den schon genannten Leistungen kommen Standortanalyen und Unternehmensplanung hinzu. Ferner die Warenbeschaffung, Mitarbeiterschulung und die Umsetzung des Marketingkonzepts. Dafür ist ein monatlicher Beitrag zu leisten.

Gleichzeitig sind für die Systemnehmer Verpflichtungen verbunden: Sie müssen die Vorgaben für das Erscheinungsbild und die Präsentation des Kernsortiments ihres Betriebstyps erfüllen, die Handelsmarken übernehmen, die Warenbeschaffung bei den Kernsortimentslieferanten besorgen, die Werbung entsprechend den Vorgaben durchführen und einiges mehr.

Zum Regelwerk gehört auch der Systemfachrat, ein aus sieben Systemnehmern bestehendes Gremium, das sich mit der Weiterentwicklung des Systems, mit den Bestimmungen des Regelwerks sowie mit dem Controlling beschäftigt.
aus BTH Heimtex 09/05 (Marketing)