Gemeindehaus in Tiefenbach solide renoviert und erweitert

Massiver Dielenboden auf OSB-Platten


In dem kleinen Ort Tiefenbach in Baden-Württemberg, unweit der "Oberschwäbischen Barockstraße", verfügt die Gemeinde über einen Altbau, der als Feuerwehrhaus ebenso wie als Gemeindehaus genutzt wird. Für öffentliche Veranstaltungen waren die im 1. Stockwerk gelegenen Räume des Gemeindehauses mittlerweile zu klein geworden. Deshalb dachte man über eine neue Lösung nach. Sie besteht aus dem interessant renovierten Altbau und einem angefügten Neubau.

Alle Aufträge wurden ausnahmslos in der Region vergeben. Für Entwurf und Bauleitung zeichnete das Architekturbüro Schmitt & Partner aus dem benachbarten Biberach/R. verantwortlich, mit den Parkettlegearbeiten wurde der Fachbetrieb Ziesel aus Ochsenhausen beauftragt. Den Boden, 22 mm massive Eichedielen der Pfälzischen Parkettfabrik, lieferte die Parkettgroßhandlung Scheffold in Laupheim, ebenso den Sika-Kleber und das Irsa-Ölkunstharzsiegel.

Insgesamt erstreckte sich der Auftrag für die Dielenverlegung auf eine 220 qm große Halle mit Bühne, die nochmals 70 qm misst. Die Massivdielen waren im Altbau auf Balkenlage mit vorhandenen Platten, im Neubau auf Betondecke zu verlegen. Einigen Aufwand erforderte der Niveauausgleich im Altbau, wo die Balkenkonstruktion mit Blindboden teilweise erhebliche Niveauunterschiede aufwies. Der Ausgleich wurde mit Kanthölzern (50 x 70 mm) geschaffen, die im Abstand von 50 cm auf dem Boden geschraubt wurden. In diese Unterkonstruktion mussten zahlreiche Strom-, Wasser- und Heizungsleitungen eingearbeitet werden.

Aus Stabilitätsgründen kam eine Trockenschüttung bei der Kantholzkonstruktion nicht in Betracht. Um unter diesen Umständen dennoch die bestmögliche Schalldämmung zu erreichen, wurde mit Gummilagern (Bi-Trapezlager, 10 mm dick) gearbeitet, die auf die Rahmenhölzer aufgebracht wurden. Die Zwischenräume wurden mit 50 mm dicken Mineralfasermatten ausgefächert. Eine Kantholzkonstruktion war auch im Neubau erforderlich, wo sie über einer 0,2 mm dicken, überlappend verlegten PE-Folie auf dem Betonboden verankert wurde.

Auf die Unterkonstruktion wurden zwei Überkreuz-Lagen aus je 18 mm dicken OSB-Platten mit Nut und Feder schwimmend verlegt. Die Platten selbst sind miteinander verschraubt und untereinander mit Kunstharzkleber verbunden. Hierauf wiederum wurden die 22 mm dicken und 18 cm breiten Eichedielen in fallenden Längen mit dem dauerelastischen PU-Kleber Sika Bond T-54 vollflächig verklebt. Nach zwei Tagen rückten die Schleifmaschinen an, der Boden wurde gespachtelt und schließlich dreimal mit Ölkunstharzsiegel von Irsa fit gemacht für die künftige Nutzung.

Während die großflächige Verlegung der Dielen Routinearbeit war, erforderten einige Details höheren zeitlichen Aufwand. So mussten die Dielen vom Ständerwerk des Daches 5 cm Abstand halten. Für die Einfassung kamen Aluprofile zu Einsatz, die Fugen wurden mit Korkstreifen geschlossen. Ferner waren mehrere Bodensteckdosen sauber zu "umrunden" und Treppenstufen zu bauen, die auf das Bühnenpodest führen.

Der mit den Parkettlegearbeiten beauftrage Meisterbetrieb Ziesel aus Ochsenhausen ist in der Region seit langem als Fachbetrieb eingeführt. Das Unternehmen befindet sich inzwischen in 5. Generation im Familienbesitz und hat im Laufe vieler Jahre an der Sanierung oder Restaurierung etlicher historischer Gebäude mitgewirkt. Als langjähriger Lieferant steht ihm die Parkettgroßhandlung Scheffold in Laupheim zur Seite.
aus Parkett Magazin 05/01 (Referenz)