Zierprofile

Nmc mit erweitertem Schulungsprogramm und neuen Konzepten

Es ist noch Luft im deutschen Zierprofil-Markt, ist Branchenprimus Nmc überzeugt und will hierzulande seinen Umsatz deutlich ausweiten - etwa durch die Gewinnung neuer Kundengruppen und die Forcierung des Objektgeschäftes. Dazu wurde das Sortiment ausgebaut und in ein neues Schulungszentrum im Stammsitz in belgischen Raeren investiert. BTH Heimtex-Redakteurin Marianne Nehm war dort.

Als "Herz des Unternehmens" bezeichnete Nmc-Geschäftsführer Hubert Bosten bei der Vorstellung der neuen Schulungsräume im belgischen Raeren den Geschäftsbereich Decoration. Rund 30% des Umsatzes von 105 Mio. EUR (2002) entfallen auf Zierprofile und -elemente, Rosetten und Pilaster. Die weiteren 70% verteilen sich auf die übrigen Sparten Isolation mit Rohrisolierungen für Sanitär und Heizung, Nomafoam mit Verpackungen, Transportschutz für Autos, Freizeitartikel und Spielzeug sowie DIY mit Isolierungen, Zier- und Deckenleisten.

Seit der Firmengründung im Jahr 1950 konnte das Unternehmen ein beständiges Absatz- und Umsatzwachstum vorweisen, das sich allerdings seit 2001 deutlich verringert hat. Dabei sei der Markt noch lange nicht ausgeschöpft, ist das Nmc-Managementüberzeugt. Vor allem in Deutschland, wo sich Nmc mit 6 Mio. m montagefertigem Stuck jährlich als Branchenprimus betrachtet, wird noch beträchtliches Potenzial gesehen - etwa durch die Erschließung neuer Kundengruppen wie Stuckateure, Putzer und Trockenbauer, aber auch Schreiner und Fliesenleger.

Die Grundlage dafür wurde bereits mit dem Ausbau des Sortiments geschaffen. Neu zum Kernprogramm hinzugekommen sind in der jüngeren Vergangenheit die Produktlinien Floorstyl und Wallstyl aus einem sehr harten, stoßfeste Material sowie technische Profile. Damit sind die Belgier offenbar auf dem richtigen Weg. Deutschland-Vertriebsleiter Jochen Mühlbauer : "Unsere L-Profile, die es inklusive Leuchten gibt, sind das Erfolgsprodukt Nr. 1 in den letzten zwei Jahren."

Die zweite Stoßrichtung geht ins Objekt. Hier werden gezielt die Architekten angegangen, unter anderem per Telefon-Marketing: "Wir haben Objektkenntnisse, können über CDRom-Simulation Planungshilfen leisten, die Baustellenabwicklung sichern. Hier können wir uns noch viel intensiver bewegen."

Eine wichtige Rolle spielt für Nmc der Großhandel. "Das ist unser Partner Nr. 1", stellt Mühlbauer unmissverständlich klar, "er übernimmt wichtige logistische Aufgaben und Funktionen als Mittler, er ist unser Multiplikator. Gemeinsam mit dem Handel werden wir stärker." Bereits seit einem Jahr gebe es ein Partnerhändler-System, erklärt Patrick Slechten, seit Anfang des Jahres Business Uni Manager des Bereichs Decoration Professional. "Hier zählt Händlerleistung; die Lagerhaltung wird bewertet; es gibt Schulungen und wir überlegen gemeinsam mit dem Händler, was im nächsten Jahr erreicht werden soll." Für die gemeinsame Zielgruppe Handwerk biete Nmc unter anderem leicht und sicher zu montierende Produkte, die den Ertrag erhöhen, Verkaufshilfen und kompetente Außendienst-Betreuung - insgesamt fünf Mann in Deutschland.

Als Argumente für Nmc wirft das Management zum einen die umfassende Produktpalette ins Spiel von der preiswerten Linie aus Polystyrol bis zu den neuen, extrem harten und unempfindlichen Profilen, zum anderen die sogenannten "Soft Skills" wie Lieferzuverlässigkeit und -schnelligkeit - alles innerhalb 48 Stunden - die Preissicherheit und nicht zuletzt das umfangreiche Schulungs- und Serviceprogramm, das die Unterstützung auf der Baustelle genauso einschließt wie die Hilfe beim Erstellen einer Kalkulation oder einer Werbeaktion.

"800 Maler haben wir pro Jahr im Haus", sagt Patrick Slechten, "nachdem das neue Schulungszentrum nun fertig geworden ist, wollen wir eine Auslastung von 200 Tagen im Jahr erreichen." Der Maler, der beim Verbraucher "in vorderster Front" steht, soll hier sowohl Verkaufs- und Beratungsargumente als auch Verarbeitungshilfen bekommen. "Schließlich kommt er zum Kunden ins Haus, womöglich mit der Tapetenrolle unter dem Arm - dann kann er doch gleich noch die passenden Zierprofile verkaufen", erklärt Jochen Mühlbauer den Ansatz der Marketing-Seminare. Ganz praktisch ist die Arbeit mit den Schulungsteilnehmern in den acht Arbeitskojen der neuen Schulungsräume, in der alle möglichen Gegebenheiten bis hin zum schiefsten Winkel bestehen und gemeinsam mit dem Fachberater gelöst werden können. In einem Verarbeitungs-Workshop wird auch ein Schulungsmodell zur Verfügung gestellt, an dem der Handwerker arbeiten kann. An diesem Modul, das er mit nach Hause nimmt, kann er immer wieder nachvollziehen, wie er was gemacht hat.

Fortbildungsprogramme im neuen Schulungs-zentrum oder vor Ort

Insgesamt gibt es 12 Schulungspakete, sechs für die Schulung in den Nmc-Räumen in Raeren und weitere sechs für die Schulung beim Kunden. Künftig werden auch im Internet freie Schulungen direkt angeboten.

Die Pakete 1 bis 6 sehen alle eine Werksbesichtigung in Raeren vor, die einen Einblick "hinter die Kulissen" gewähren und damit ein besseres Produktverständnis fördern kann. Sie dauern mindestens einen Tag und enthalten außerdem die Themen Handwerksmarketing, Verarbeitung und Vergoldung. Pro Paket betragen die Kosten zwischen 20 und 120 EUR.

Zur Schulung außerhalb sind die Pakete 7 bis 12 vorgesehen. Sie enthalten die gleichen Themen, zusätzlich noch den Workshop mit Praxis-Modul, sind zeitlich mit drei Stunden bis maximal ein Tag knapper bemessen und preislich günstiger: zwischen 10 und 60 EUR.


Nmc - das Unternehmen

Nmc sa
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Nmc Deutschland GmbH
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Fax: 06252-967.444
E-mail: mc.Deutschland@nmc.be

Mitarbeiter: 700 aus 20 Nationen
Exportanteil: 95%, davon
- 34% Deutschland,
- 24 % Zentral-/Osteuropa,
- 10 % Frankreich,
- 8 % Benelux
- 17 % restliches Europa und
- 7 % Übersee.
Geschäftsführung: Hubert Bosten
Geschäftsbereich Decoration:
Business Unit Manager Decoration Professional: Patrick Slechten
Marketing: Stephan Arnold
Produktmanager: Nicolas Lentz
Vertriebsleitung Deutschland: Jochen Mühlbauer
Marketing-Services Deutschland: Christian Mostowys


Nmc - die Chronik

- 1950 Gründung durch Gert Nol im belgischen Hauset; Produktion von synthetischen Schaumstoffen u.a. im Isolierbereich
- 1976 Start der Herstellung von Profilen; PU-Stuckleisten (Nomastyl)
- 1982 Produktionsstart von Arstyl
- 1992 PU-Leisten für Außenbereich (Domostyl)
- 2001 Flexible Stuckleisten (Arstyl flex)
- 2002 Erwerb von Schäfer, Koblenz, Auszeichnung als beste Exportgesellschaft durch die Wallonische Export-Agentur
- 2003 Neue Produktlinie aus hochdichtem Polymer, geeignet für Sockel- und Wandbereich (Floorstyl/ Wallstyl), Eröffnung der neuen Schule für Maler und Installateure
aus BTH Heimtex 12/03 (Marketing)