Proline Systems GmbH

Who is Who in der Anwendungstechnik

Bernhard Reck
Proline-Profile GmbH
Kratzenburger Landstraße 3
56154 Boppard
Tel.: 06742/8016-16
Fax: 06742/8016-316
E-Mail: b.reck@proline-profile.de
Internet: www.proline-profile.de

Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Fliesen-, Platten- und Mosaikarbeiten der HWK Reutlingen.

Beruflicher Werdegang
1976 - 1984 Ausbildung Fliesenleger, Fliesenlegermeister
1984 -1999 Geschäftsführender Gesellschafter eines Handels- und Handwerksunternehmens für Fliesen, Natur- und Betonwerksteine mit 20 Mitarbeitern
1999 - 2005 Leiter Anwendungstechnik F&E, Leiter Produktmanagement und Leiter des Technischen Außendienstes in der bauchemischen Industrie
2005 - 2008 Leiter Anwendungstechnik in einem Unternehmen der Bauzubehörindustrie
Seit 2008 Leiter Forschung und Entwicklung, sowie Anwendungstechnik bei Proline

Aufgaben im Unternehmen
Entwicklung neuer Produkte und Weiterentwicklung vorhandener Systeme
Mitarbeit bei der Strategieplanung und Produktausrichtung
Ausarbeitung von Datenblättern, Arbeitsanweisungen und technischen Vorgaben
Anwendungstechnische Überprüfung von Produkten und Systemen
Bearbeitung der technischen Anfragen von Planern, Architekten und Verarbeitern
Informationsaufbereitung und Schulungen für den vertrieblichen Innen- und Außendienst sowie für Planer und Verarbeiter
Vorstellung und Präsentation von Produkten, Systemen und technischem Know-how
Aufbereitung und Umsetzung deutscher und europäischer Regelwerke, Normen und Richtlinien
Reklamationsmanagement und -abwicklung
Generieren und prüfen von Systemaufbauten

Anwendungstechnik im Unternehmen
Immer mehr Vorteile und Zusatznutzen sollen in Belagskonstruktionen vereint werden. Dies gilt auch für die Anforderungen an Profile für Wand und Boden. Einerseits sollen Systeme und Produkte universell einsetzbar sein, andererseits sollen diese aber auch all die vielfältigen individuellen Bedürfnisse des Verarbeiters und seines Auftraggebers bedienen. Obwohl sich dies im Grundsatz widerspricht, versuchen Forschung und Entwicklung doch immer wieder, diesem Anspruch gerecht zu werden und schaffen dies häufig sogar.

Die Grenzen zwischen Entwicklung und Anwendungstechnik sind im Unternehmen fließend. Werkstoff- und Formprüfungen, Prüfungen durch physikalische oder chemische Messtechnik oder Mischprüfungen hieraus, dienen zur Festsetzung der Einsatzbereiche. Regelaufstellungen, Einbauanleitungen und Beratungsmöglichkeiten werden erst durch die eigene anwendungstechnische Kenntnis über das Produkt oder System generiert. Daher ist es gut, wenn beides - wie bei Proline - in einer Hand liegt.

Praxisbeispiel
Am Beispiel des Duschboards Proshower kann die praktische Seite von Weiterentwicklungen aufgezeigt werden. Bereits bei der Einführung des Produktes war Proshower, ein Unterbauelement für bodengleiche Duschen, mit einem universell einsetzbaren Ablaufsystem ausgestattet. Seitliche wie auch senkrechte Anschlüsse waren ohne Rücksicht bei der Bestellung auf der Baustelle realisierbar. Allerdings war beim senkrechten Ablauf das Abflussrohr selbst nicht mehr genau in der Mitte. Auch die Aufbauhöhe fiel bei der universellen Lösung zum Teil höher aus. Es stellte sich die Frage, ob die universelle Verwendbarkeit oder die Berücksichtigung bestimmter Lösungsvorteile wichtiger war.

Die Kunden hielten die niedrige Aufbauhöhe für vorrangig. Dies macht heute drei verschiedene Abläufe erforderlich. Dafür kann nun mit dem flachen seitlichen Ablauf eine Einbauhöhe von 95 mm realisiert werden. Die Fixierhilfe stellt den höhen- und knicksicheren Einbau der Ablaufrohre und des Ablauftopfes sicher. Wegen der oben aufgebrachten Abdichtungsebene waren weitere Überlegungen bei Proshower erforderlich. Deutsche und europäische Prüfgrundsätze lassen Kombinationen von Abdichtungsstoffen nur noch zu, wenn diese gemeinsam geprüft wurden. Eine sichere Flächenabdichtung hilft wenig, wenn nicht auch die Dichtbänder und Dichtecken mit dem gesamten System geprüft worden sind. Deshalb wurde die Oberseite des Duschboards Proshower auf das Verbundabdichtungssystem Profolio angepasst.

Brancheneinschätzung
Durch die Novellierung der HWO, die wirtschaftliche Gesamtsituation sowie politisch erzwungene Vorgaben sind unzählige Klein- und Kleinstbetriebe entstanden. Die Qualifikation und handwerkliche Fertigkeit der ausführenden Kräfte hat zum Teil spürbar nachgelassen. Die Anzahl der meisterhaft geführten Unternehmen liegt weit unter der Hälfte. Dabei sind die Anforderungen doch enorm gestiegen. Zum einen sind die Erwartungen der Kunden weitaus höher als früher, zum anderen würden es die vielfältigen Produkte, die unzähligen Regelwerke und Pflichten eines Auftragnehmers erforderlich machen, eine intensive Arbeitsvorbereitung und Beratung durchzuführen. Dies ist von einem Ein-Mann-Betrieb kaum zu leisten.

Die Folge wird sein, dass immer einfachere und selbsterklärende Produkte und Systeme angeboten werden müssen. Darunter leiden hervorragende Produkte und Systeme, die manchmal etwas komplexer und vielleicht auch etwas teurer sind.

Erst wenn wieder deutlich erkennbar mit professionellem Geschick und integrer Handlungsweise gute, fortschrittliche und solide Handwerksarbeit eine ausreichende finanzielle Grundlage für den Unternehmer darstellt, dann wird sich das Blatt wenden.
aus FussbodenTechnik 01/09 (Personalien)