Ardex

Dieter A. Gundlach feierte 60. Geburtstag


Seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Wittener Ardex-Gruppe zu einem der Weltmarktführer für Bauchemie entwickelt. Das Familienunternehmen ist mittlerweile in über 50 Ländern vertreten und mit bauchemischen Spezialbaustoffen erfolgreich. Die Weichen für diese Erfolgsgeschichte hat Dieter A. Gundlach gestellt. Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Ardex feierte am 4. Mai 2008 seinen 60. Geburtstag.

Wenn traditionelle Familienunternehmen von "externen" Managern geführt werden, sind strategische Schwenks und kulturelle Brüche nicht selten. Anders sieht es aus, wenn es den "Externen" gelingt, eine zukunftsfähige und wachstumsorientierte Strategie einzuführen und dabei die besondere Philosophie des Familienunternehmens weiter zu pflegen. Eine solche Vorgehensweise hat die Ardex-Gruppe überaus erfolgreich bei bauchemischen Spezialbaustoffen gemacht.

Gundlach betont, dass der Unternehmenserfolg zuallererst der weltweit aktiven Ardex-Mannschaft und der hochwertigen Produktpalette der Wittener zuzuschreiben ist. Doch beide Faktoren kommen nicht zuletzt deshalb zum Tragen, weil sein Wirken seit seinem Eintritt bei Ardex vor rund 16 Jahren von zwei besonderen Qualitäten gekennzeichnet war: Erstens sieht er erfolgsorientiertes Management nicht als abstrakte Führungsaufgabe, sondern als Ergebnis einer ständigen Interaktion zwischen Kunden, Mitarbeitern und Geschäftsführung. Zweitens habe er frühzeitig über eine ausreichend große Weitsicht verfügt, die nachhaltigen Chancen der Globalisierung rechtzeitig zu erkennen und die Weichen entsprechend zu stellen. Vor seiner Zeit bei Ardex hatte Gundlach sein BWL-Studium in Bochum und Münster absolviert, es folgte ein mehrjähriger Auslandsaufenthalt in England als Geschäftsführer bei Fischer. Danach war er Vorstandssprecher der Otavi Minen in Eschborn.

Imponierende Zahlen

Die Unternehmensentwicklung von Ardex belegt den Erfolg und sie verdeutlicht, warum ihm die im Stillen wirkenden Eigentümer weitgehend freie Hand lassen: Bei seinem Eintritt 1992 erzielte Ardex mit 436 Mitarbeitern und 7 Tochtergesellschaften 150 Mio. EUR Umsatz; heute zählen 35 Tochtergesellschaften in über 50 Ländern zur Ardex-Gruppe. Sie erwirtschaftete in 2007 einen Umsatz von rund 510 Mio. EUR - und trotz der rasant fortschreitenden Automatisierung der Produktion stieg die Mitarbeiterzahl dabei auf 1.860. Allein im Vertrieb in Deutschland wurden im vergangenen Jahr 20 neue Mitarbeiter eingestellt.

Erreicht wurde das durch die Kombination von Tradition und Voraussicht. Tradition, weil Gundlach die Grundpfeiler der Ardex-Philosophie weiter gestärkt hat: Verzicht auf das rein vom Preiswettbewerb bestimmte Massengeschäft zugunsten einer Positionierung als innovativer Anbieter für hochwertige bauchemische Spezialprodukte; dazu Pflege und Ausbau der gewachsenen Vertriebsstrukturen - ausschließlich über den Fachgroßhandel. Voraussicht, weil Gundlach schon früh erkannte, dass eine Konzentration auf den deutschen Markt trotz "Aufbau Ost" der Bauindustrie nur eine kurzfristige Blüte bescheren würde, die Nachfrage u.a. aus den Schwellenländern dagegen weiteres Wachstum versprach.

Ruhrgebiet im Herzen

Obwohl die Gruppe mittlerweile über 70% ihres Umsatzes im Ausland erwirtschaftet, ist das Bekenntnis zum Standort Witten für den dreifachen Vater keine Floskel. Dem Ruhrgebiet fühlt sich der Antiquitäten- und Sportliebhaber besonders verbunden und engagiert sich hier trotz seiner beruflichen Verpflichtungen vielfältig - beispielsweise als Vizepräsident der IHK Bochum, als Handelsrichter am Landgericht Bochum, als Vorstand der Universität Witten-Herdecke etc. Was ihn nicht hindert, weiter an der Zukunft von Ardex zu arbeiten: Neue Wachstumsmärkte liegen in Osteuropa, im Vorderen Orient und in Asien. Zudem werden in den kommenden drei Jahren rund 100 Mio. EUR zur weiteren Wettbewerbsstärkung weltweit investiert. Denn hier denkt der gebürtige Schleswiger ganz wie ein typischer Familienunternehmer: 16 Jahre erfolgreiche Arbeit für Ardex sind für den umtriebigen 60-Jährigen kein Grund zur Selbstzufriedenheit, sondern Motivation, die bisherigen Erfolge zu festigen und weiter auszubauen. Absehbar ist daher schon jetzt, dass der Jubilar im kommenden Jahr, wenn Ardex selbst 60 wird, erneut mit hervorragenden Zahlen aufwarten kann.
aus FussbodenTechnik 04/08 (Personalien)