VME veranstaltete vierte Fachsortiment-Hausmesse

Abgepasste Teppiche gewinnen an Bedeutung

Möbel stehen bei der Bielefelder Kooperation Vereinigte Möbeleinkaufs-GmbH (VME) schon lange nicht mehr allein im Mittelpunkt. Als die VME zur zweitägigen Frühjahrs-Hausmesse die Inhaber und Einkaufsteams ihrer Anschlusshäuser einlud, ging es sogar ausschließlich um das Fach- und Nebensortiment.

Leuchten und Lampen, Bilder und Spiegel, Gartenmöbel, in kleinerem Umfang auch Heimtextilien und Wohnaccessoires ... und nicht zuletzt abgepasste Teppiche. Reine Fachsortiment-Hausmessen dieser Art finden bei der VME mittlerweile zweimal im Jahr statt. Immerhin werden in VME-Häusern durchschnittlich 8% des Umsatzes durch die Fachsortimente getätigt; in manchen Geschäften sind es sogar über 20%.

Dabei wird deutlich: Gerade die abgepassten Teppiche spielen im Möbelhandel eine zunehmend bedeutsame Rolle. Zur Hausmesse hatte die VME bewusst nur Teppich-Lieferanten eingeladen, die spezielle Konzepte für den Möbel- und Einrichtungshandel anbieten und den VME-Gesellschaftern somit den Einstieg in das Teppich-Geschäft ebnen können. Nachdem viele VME-Gesellschafter ihre Teppich-Abteilungen untervermietet hatten, setzt sich nun wieder der Trend durch, auch den Teppichverkauf in die eigenen Hand zu nehmen. "Sinnvoll sind Abteilungen mit abgepassten Teppichen in Häusern ab 12.000 qm Verkaufsfläche", meint Hauptgeschäftsführer Günther Böhme.

Wissenbach und Paulig, die auf der Hausmesse in einer strategischen Allianz auftraten, hatten für die VME gemeinsam ein Teppichabteilungs-Konzept im Modulaufbau entwickelt. Dazu gehören drei unterschiedlich umfangreiche Komplettangebote (für 360, 280 und 140 qm): Das Modul für 360qm Verkaufsfläche umfasst Nepal, Handtuft, maschinell hergestellte Teppiche, Berber, Handweb und klassische Orientteppiche. In der mittleren Ausführung mit 280 qm entfallen die Orientteppiche, und im kleinsten Modul mit 140 qm Verkaufsfläche beschränkt sich das Angebot auf Nepal- und Handtuft-Ware. Die bereits bestehenden Paulig-Shops lassen sich problemlos in das neue Shop-System integrieren. Wissenbach und Paulig unterstützen das Konzept mit zahlreichen flankierenden Maßnahmen.

Ebenfalls mit eigenem Shop-System und dazu mit Individualfertigung wartete Talis auf. Das Programm mit Nepal- und Handtuftware ist im gehobenen Mittelgenre anzusiedeln. Talis sieht sich dabei selbst als Anbieter von Designer-Teppichen.

Den Bereich der maschinell hergestellten Naturfaser-Teppiche deckte auf der VME-Hausmesse Astra-Golze & Söhne ab. Auch dieses Unternehmen verfügt über ein Shop-System.

Insgesamt arbeitet die VME mit etwa fünfzehn Teppichlieferanten zusammen. Obwohl insbesondere der Allrounder Wissenbach die Konzentration auf noch weniger Lieferanten empfiehlt, will VME die Zahl nicht weiter reduzieren, denn: "Eine gewisse Vielfalt strahlt auch Kompetenz aus." So wird überlegt, zur nächsten Fachsortiment-Hausmesse im Herbst all diese Lieferanten einzuladen, zumal in der Teppichbranche durch den Wegfall der Herbstmesse Eurotefa ein Vakuum entstanden ist.
aus BTH Heimtex 04/04 (Marketing)