Botafloor: Interview des Monats mit Vertriebsleiter Ludger Nienaber

"Unser Baukastensystem erleichtert Objekteuren die Verlegung"


Botament Systembaustoffe hat seine Verlegewerkstoffmarke Botafloor personell komplett neu aufgestellt: Der neue Vertriebsleiter und Produktmanager Ludger Nienaber kann auf einen neuen Außendienst und neue Marketingmitarbeiter zurückgreifen. Gemeinsam mit seinem Team will er die Marke für Objekteure noch interessanter gestalten. Dass er dabei auf das Know-how der starken Muttergesellschaft MC Bauchemie zurückgreifen kann, hilft bei der schnellen Entwicklung von Nischenprodukten mit Alleinstellungsmerkmal. FussbodenTechnik ließ sich von dem gebürtigen Westfalen Nienaber erläutern, welche Vorteile das neue Botafloor-Baukastensystem hat und warum der Rollkleber K 572 seine Bezeichnung auch verdient.

FussbodenTechnik: Botafloor ist seit 2011 auf dem sehr umkämpften Markt der Verlegewerkstoffe für das bodenverlegende Handwerk aktiv. Wie heben Sie sich vom Wettbewerb ab?

Ludger Nienaber: Wir haben uns bei Botafloor lange überlegt, wie man sich im Bereich Boden erfolgreich aufstellen kann. Die Zugehörigkeit zur Muttergesellschaft MC Bauchemie eröffnet Botafloor große Möglichkeiten bei der Produktentwicklung. Am Unternehmenssitz in Bottrop werden alle Bauchemie-Produkte selbst produziert. Es war nahe liegend, dieses Potenzial auch auf den Boden zu übertragen. Ein Beispiel: Unser Silikat-Gießharz Botafloor R 820 kommt ursprünglich aus dem Tunnelbau. Obwohl es im Botafloor-Sortiment neu ist, haben wir ein Produkt, mit dessen Einsatz unsere Unternehmensgruppe bereits über eine langjährige Erfahrung verfügt. Mit dem Harz lassen sich Risse in Estrichen einfacher verharzen, ohne das sie - wie bislang üblich - verdübelt oder geflext werden müssen.

FT: Mit welcher Strategie soll Botafloor weiter wachsen?

Nienaber: Unser Vorgehen hat das charakteristische Merkmal, dass wir nicht auf das einzelne Produkt abzielen, sondern eine Systemlösung empfehlen. Diese besteht darin, dass der Verarbeiter auf der Baustelle auf jeden Fall arbeiten kann. Das hört sich jetzt sehr leicht an, ist es aber durchaus nicht. Häufig erfährt der Veleger auf der Baustelle kurzfristig, dass ein Raum abends fertig sein muss. Was passiert in der Realität? Der Verarbeiter besorgt sich einen Schnellspachtel. Im schlimmsten Fall ist er damit einen halben Tag beschäftigt. Mit Botafloor hat er seine Standard-Spachtelmasse immer dabei. Er hat außerdem einen Karton mit 20 Flaschen Spachtelmassen-Beschleuniger im Auto, die er bei Bedarf in das Anmachwasser kippt. So wird aus dem Standard-Produkt eine Schnell-Spachtelmasse, auf der man bereits nach zwei Stunden einen PVC-Belag und nach einer Stunde Teppichboden verlegen kann.

Unsere Idee ist es, die Verleger mit ihren Standard-Ritualen arbeiten lassen - ohne dass sie ständig umdenken müssen. Damit heben wir uns vom Wettbewerb ab.

FT: Welche Produkte aus dem Botafloor-Sortiment sind besonders stark?

Nienaber: Unser Rollkleber Botafloor K 572 ist ein gutes Beispiel, da er die Anforderungen eines Klebers erfüllt. Er heißt zurecht Rollkleber und nicht Rollfixierung. Der K 572 braucht keine vorherige Grundierung, spart 30 % Energie in der Produktion und hat eine lange Einlegezeit von bis zu drei Stunden. Der Verarbeiter rollt den gesamten Raum mit dem Rollkleber ein. Er braucht keine Sorge zu haben, dass er den Belag zu spät einlegt, oder dass es Probleme bei den Übergangsstellen des Klebers gibt. Unser Rollkleber erreicht bei der Schälfestigkeit doppelt so hohe Werte, wie die Norm fordert. Mit diesem Produkt zeigt Botafloor seine Stärke, das ist einfach ein hervorragendes Produkt.

Mit unserem Rollkleber wollen wir in Zukunft noch viel mehr Fläche machen - und das nicht nur bezogen auf Designbeläge. Der Vorteil besteht darin, dass man eine definierte Auftragsmenge hat und weniger Material benötigt. Wenn man bei der konventionellen Verklebung von PVC-Belägen zu viel Kleber aufträgt, kann es zu Eindrücken kommen. Außerdem ist man beim Klebstoffauftrag mit der Rolle schneller. Da man weniger Kleber aufträgt, muss die Klebkraft entsprechend hoch sein. Ich bin davon überzeugt, dass die Objekteure schnell erkennen werden, dass unser Rollkleber einfach das bessere Produkt für elastische Beläge ist. Es gibt beispielsweise nicht mehr das Problem, dass Kleber zwischen den Fugen herausquillt und der Belag nach der Verlegung mit Reinigungstüchern gesäubert werden muss.

Natürlich habe wir auch die üblichen Standardprodukte. Aber wo es sinnvoll ist, werden wir auch neue Wege beschreiten. Wir wollen dem Verarbeiter mit Botafloor die Möglichkeit geben, sicher, schnell und mit weniger Fehlern zu arbeiten.

FT: Kann Botafloor als relativ kleiner Anbieter bei Service und Dienstleistung mithalten?

Nienaber: Für uns sind Service und Dienstleistung genauso wichtig wie unsere technische Stärke. Wir behandeln auch kleine und mittlere Verarbeiter mit der gleichen hohen Intensität. Viele unserer Außendienstler sind ausgebildete Bodenleger, die auch auf die Baustelle fahren und bei neuen Produkten die Verleger einarbeiten. Ein solcher Service zeichnet Botafloor sicherlich aus.

FT: Haben Sie genug Außendienstler, um einen solchen Service zu gewährleisten?

Nienaber: Wird sind dabei, weitere Gebiete zu besetzen. Im Moment suchen wir Mitarbeiter für die Gebiete 4, 5/6 und 3. Wir sind in der komfortablen Situation, dass uns die Außendienst-Kollegen von Botament unterstützen, d.h. wir sind vielfach schon vertreten, aber bislang nicht nur mit Kollegen, die sich ausschließlich auf den Boden konzentrieren.

FT: Künftig werden aber zusätzlich weitere eigene Boden-Außendienstler für Botafloor im Einsatz sein?

Nienaber: Ja, auf jeden Fall. Wir sind auf der Suche nach weiteren passenden Mitarbeitern.

FT: Wie groß müsste die Mannschaft für einen schlagkräftigen Botafloor-Außendienst sein?

Nienaber: Wir möchten in der nächsten zwei Jahren auf einen Stamm von zehn Außendienstlern kommen.

FT: Werden Sie die Anwendungstechnik auch verstärken?

Nienaber: Im Moment ist ein Anwendungstechniker im Einsatz. Wir arbeiten aber bereits einen zweiten Kollegen in das Thema Boden ein, der aktuell im Bereich keramische Fliese aktiv ist. Wenn wir die Kunden weiter so intensiv betreuen wollen, müssen wir die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen. Unser Plan ist es, den technischen Support schrittweise auszubauen.

FT: Lassen Sie uns noch einmal auf die Produkte zurückkommen. Sie favorisieren ein schmales Produktprogramm mit einem Baukastensystem. Welche Vorteile hat es?

Nienaber: Es gibt Anbieter, die haben sieben verschiedene Parkettkleber. Ich frage mich immer warum. Wenn ich einen oder zwei leistungsstarke Parkettkleber habe und damit alles kleben kann, dann kann ich irgendwann die große Anzahl nicht mehr rechtfertigen. Für den Verleger steigt außerdem die Gefahr, dass er den Kleber falsch einsetzt.

FT: Für den Handel wird man auch unattraktiver

Nienaber: Für den Handel steigen die Lagerkosten und die Beratungsintensität nimmt zu. Wenn der gewählte Kleber nicht zum Parkett passt, heißt es hinterher, der Händler hätte falsch beraten. Das wollen wir ausschließen. Der Verleger soll sich auf der Baustelle auf seine Arbeit konzentrieren können. Er hat als Unternehmer schon sehr viel mit aufwendiger Dokumentation zu tun. Wenn seine Mitarbeiter auf die Baustelle kommen, sollen sie sicher arbeiten können. Botafloor hat dafür eine klare und sichere Linie.

Unsere Lösung heißt Baukastensystem: Wir haben die drei Bereiche Parkett, elastische und textile Beläge. Der Verleger kann in allen drei Fällen mit der Standardgrundierung arbeiten, egal ob er einen saugenden oder nicht saugenden Untergrund hat. Der nächste Arbeitsschritt ist die Spachtelung. Unter normalen Umständen verwendet er die Standard-Spachtelmasse. Wenn der Verarbeiter kurzfristig die Anweisung erhält, dass die Fläche abends fertig sein muss, dann setzt er den Spachtelmassen-Beschleuniger ein - der darf übrigens sogar bei extremen Temperaturen immer im Fahrzeug bleiben. Falls er mal einfrieren sollte, ist er nach dem Auftauen wieder funktionstüchtig. Der Verleger kippt den Beschleuniger ins Anmachwasser und die Spachtelmasse verläuft genau wie immer. Zwei Stunden später kann er PVC-Beläge darauf verkleben.

Stellt der Verleger im nächsten Raum fest, dass der Untergrund eine Katastrophe ist, kann er auch dafür seine Spachtelmasse aufrüsten. Der zusätzliche Transportweg, um eine Spezial-Spachtelmasse, Glasvlies usw. zu holen, entfällt. Bei Botafloor kann er die Fasern in dieselbe Spachtelmasse mischen. Die so armierte Spachtelmasse ist bereits ab 1 cm Dicke selbsttragend. Bei Bedarf kann man sogar beides kombinieren und eine schnelle und faserarmierte Spachtelmasse daraus machen.

Die benötigten Verpackungseinheiten sind immer so klein, dass sie ins Auto passen. Der Verarbeiter kann zudem argumentieren, dass es sich um eine Sonderlösung handelt und einen besseren Preis verlangen.

FT: Sind die Gebindegrößen auf die Objekteure ausgerichtet?

Nienaber: Ja, klar. Die Produkte sind grundsätzlich auf einen 25kg Sack Spachtelmasse abgepasst. Der Objekteur muss nichts abmessen. Wenn er die komplette Einheit verwendet, liegt er immer richtig. Noch muss er allerdings den passenden Belagskleber auswählen.

FT: Was heißt noch? Wollen Sie auch hier ein Universalprodukt einsetzen?

Nienaber: Wir sind in der finalen Entwicklung eines Klebers, der die zwei Belagsarten elastisch und textil abdeckt. Er hat darüber hinaus noch weitere Vorteile, die wir zu einem späteren Zeitpunkt kommunizieren möchten.

Was mir auch besonderes wichtig ist: Der Verleger arbeitet mit uns in einem geprüften System. Nicht nur die einzelnen Produkte, sondern auch die Kombination aus Grundierung, Spachtelmasse und Beschleuniger sind mit EC 1 und Blauem Engel versehen. Das Baukastensystem von Botafloor sorgt also für Sicherheit.

FT: Auf welche Zielgruppe ist das Baukastensystem zugeschnitten?

Nienaber: Es ist vor allem für die kleineren und mittleren Objekteure gedacht, die selber auf der Baustelle mitarbeiten. Sie sagen häufig, dass sie auf die Baustelle nicht weiter arbeiten können, wenn das passende Material fehlt. Für diese Zielgruppe ist das Baukastensystem optimal.

Der Objekteur, der 5.000 m2 Bodenbeläge auf neuem Fließestrich verlegt, wird auf das Baukastensystem nicht anspringen. Ein kleiner oder mittlerer Objekteur, der in der Sanierung, Renovierung oder im Ausbau tätig ist, für den ist die Lösung hoch interessant. Der kleinere Objekteur führt wenig Material im Auto mit sich. Er muss morgens nicht überlegen, ob er etwas Falsches ins Fahrzeug einlädt. Aber auch größere Objekteure finden das System gut, weil sie nicht mehr befürchten müssen, dass ihre Mitarbeiter ungeeignete Verlegewerkstoffe mitgenommen haben. Wir haben viele Kunden, die zunächst skeptisch waren. Mittlerweile haben sie es ausprobiert und sind überzeugt.

FT: Wie ist die Verteilung bei den Kunden: Wie viel Prozent brauchen universelle, flexible Produkte. Wie viele bevorzugen Spezialprodukte, weil diese vielleicht auch billiger sind?

Nienaber: Das muss man differenziert sehen. Im Grunde weiß der Verarbeiter schon, welche Spezialprodukte er einsetzen möchte. Aber dadurch, dass das Baukastensystem es möglich macht, auf besondere Produkte zuzugreifen, ist es für ihn interessant. Er kann jederzeit kombinieren. Wenn der Objekteur ein normales Projekt hat, wird er sicherlich erst einmal auf die Spezialprodukte umsteigen, aber das kann sich in der Bauphase ändern, wenn er mit konkreten Aufgabenstellungen vor Ort konfrontiert wird. Der Einstieg für neue Botafloor-Kunden kann beispielsweise der Rollkleber Botafloor K 572 sein. Dann probieren sie das Baukastensystem aus und lernen es schnell schätzen.

FT: Das Baukastensystem schließt aber Spezialprodukte nicht aus?

Nienaber: Für besondere Fälle haben wir auch Spezialprodukte, aber unsere Produktbroschüre ist verhältnismäßig schlank. Wir haben natürlich mehrere Grundierungen. Bei einer ist der Quarzsand bereits enthalten, so dass man sich das Hochtragen des Quarzsandes ins Gebäude spart. Wir haben auch eine Grundierung, die wahlweise gegen 4 oder 6 % Feuchtigkeit absperrt. Wir führen natürlich auch unterschiedliche Spachtelmassen. Botafloor bietet ein Sortiment, das alle Verlegesituationen abdeckt.

FT: Auf der Domotex wurden das Silikat-Gießharz Botafloor R 820 und der Beschleuniger für Spachtelmassen Botafloor S 920 vorgestellt. Wie war die Resonanz?

Nienaber: Das Gießharz ist ein richtiger Renner und der Beschleuniger kommt auch gut an. Wir merken immer mehr, dass die Objekteure darauf zurückgreifen. Bei neuen Produkten muss man am Anfang immer Überzeugungsarbeit leisten. Wenn die Verleger es dann ausprobiert haben, sind sie in der Regel begeistert. Wir sind stolz darauf, mit beiden Produkten ein Alleinstellungsmerkmal zu haben.

FT: In welchen Länder gibt es Kunden von Botafloor?

Nienaber: Unser wichtigster Markt ist Deutschland. Hier wollen wir einen entsprechenden Marktanteil generieren - das ist unser Plan für die kommenden drei bis vier Jahre. Bis dahin wollen wir zusätzlich in einigen Nachbarländern aktiv sein und diese systematischer und gezielter bearbeiten. Zur Zeit sind wir in den Niederlanden, Polen und der Schweiz unterwegs.

FT: Wo ist es einfacher, mit neuen Produkten zu überzeugen: im Ausland oder in Deutschland?

Nienaber: Im Ausland ist es anders, weil die Verlegung der Bodenbeläge abweicht. Gleich ist, dass die Bodenleger an einer einfachen Lösung interessiert sind. Der Rollkleber für PVC-Designbeläge ist für alle ein Thema. In Deutschland haben wir bei der Verlegung von Designbelägen hohe Ansprüche an die Spachtelmasse. Diese unterscheidet sich zum Beispiel erheblich von einer Spachtelmasse für keramische Fliesen. In anderen Ländern käme diese unter Umständen auch unter verschiedenen Belägen zum Einsatz, ohne das jetzt abwerten zu wollen. In Deutschland lassen Normen eine derart flexible Vorgehensweise nicht zu.

FT: FussbodenTechnik interessiert sich besonders für die Zielgruppe der Objekteure. Konnten Sie zusätzliche Objekteure als Kunden gewinnen?

Nienaber: Jeder Außendienstmitarbeiter hat die Aufgabe, eine bestimmte Anzahl an Neukunden zu gewinnen und Stammkunden zu betreuen. Die Vorgabe für dieses Jahr hat der Außendienst bereits zum jetzigen Zeitpunkt übertroffen. Das zeigt, dass unsere Kunden regelmäßig kaufen. Die Objekteure, die unsere Produkte ausprobieren, sind damit sehr zufrieden. Die Zahl der Stammkunden wächst und - ganz wichtig - wir sind aber nicht billiger geworden. Wir haben unsere Nische gesucht und gefunden. Die Objekteure erkennen die Vorteile, mit uns zu arbeiten.

FT: Ab welcher Größe ist ein Kunde für Sie ein Objekteur?

Nienaber: Ein Objekteur ist ein Verleger, der Objekte macht. Derjenige, der sagt, ich verlege für eine Wohnbaugesellschaft regelmäßig Bodenbeläge in Mietwohnungen, der ist auch ein Objekteur. Man sagt zwar immer, ein Objekteur muss Objekte mit 5.000 m2 oder 3.000 m2 abwickeln können - aber diese Gruppe würde ich eher als Großobjekteure bezeichnen.

Jeder Verleger, der ein Objekt betreut, ist doch erst einmal ein Objekteur. Unabhängig von der Größe der Objekte hat er die gleichen Probleme und Herausforderungen. Die Herausforderung, den Belag ordnungsgemäß auf den Boden zu bringen, ist gleich.

FT: Gibt es bei Botafloor weitere Absatzkanäle, die Sie neu hinzugewinnen konnten?

Nienaber: Wir sind dabei, die Zusammenarbeit mit unseren Händlern Stück für Stück auszubauen. Wir besuchen gemeinsam Verarbeiter, starten Aktionen und Schulungen. Das entwickelt sich positiv und trägt erste Früchte.

FT: Gibt es große Händler, bei denen Sie bereits gelistet sind?

Nienaber: Wir sind Anfang des Jahres bei Raab Karcher gestartet. Das betrifft die Händler, die nicht nur die Fliesenverlegung abdecken, sondern auch die Verlegung anderer Bodenbeläge. Die Listung bei weiteren Großhändlern ist sicherlich eine längerfristige Aufgabe, um eine noch größere Marktdurchdringung zu erreichen. Ein solcher Prozess gelingt aber nicht über Nacht.

FT: Bei Botafloor steht die Nähe zum ausführenden Handwerk im Mittelpunkt. Was ist dafür wichtig?

Nienaber: Da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Man muss als Außendienstler vor Ort sein. Zusätzlich veranstalten wir praxisorientierte Schulungen, zu denen wir in unser Schulungszentrum in Bottrop einladen. Alternativ gibt es Schulungen bei den Händlern. Die Zahl der Schulungsteilnehmer steigt und soll weiter ausgebaut werden.

FT: Wie profitiert Botafloor vom Know-how der MC Bauchemie? Bei Pulverprodukten wie Spachtelmassen liegt es auf der Hand, aber wie ist es bei Klebstoffen?

Nienaber: In der Kanalsanierung und in der Beschichtung wird oft mit Polyurethanen und anderen Harzen gearbeitet. Auch wenn ein Klebstoff sicherlich eine Spezialentwicklung ist, so lässt sich das Know-how der MC Bauchemie durchaus übertragen und nutzen. Wir haben darüber nachgedacht, einen Klebstoff zu entwickeln, der nachwachsend und nachhaltig ist. Unser Laborleiter muss dafür lediglich eine Entwicklung aus einem anderen Geschäftsbereich anpassen. Wir haben im Moment viele innovative Produktthemen in der Entwicklung.

FT: Wie funktioniert die Entwicklung von neuen Produkten bei Botafloor? Wer gibt den Anstoß?

Nienaber: Bei mir als Vertriebsleiter von Botafloor laufen alle Fäden zusammen, sowohl intern die enge Zusammenarbeit mit PM, Forschung und Marketing sowie extern mit Sachverständigen und Verarbeitern. Wir haben schnell erkannt, dass wir weg wollen vom reinen Produktverkauf - hin zur Anerkennung als Systempartner. Dafür brauchen wir Produkte, die für den Verarbeiter einen Schritt nach vorne darstellen. Bei uns intern ist das ein sehr offener Entwicklungsprozess. In der gemeinsamen Diskussion werden Ideen entwickelt, die unsere Forschung und Entwicklung zeitnah umsetzt.

FT: Wie ist die Forschung und Entwicklung der MC Bauchemie aufgestellt?

Nienaber: Von den 1.800 Mitarbeitern der MC Bauchemie arbeiten 10% in Forschung und Entwicklung. Der Inhaber Dr.-Ing. Claus-M. Müller sagt, wir müssen neue Produkte vorantreiben, um uns vom Massenmarkt abzuheben. Wir definieren uns bevorzugt über Nischenprodukte. Wir legen großen Wert darauf, dass wir uns ständig weiterentwickeln.

FT: Personell hat es bei Botafloor einige Veränderungen gegeben. Sie sind seit Juni 2012 an Bord, was hat sich bei Botafloor getan?

Nienaber: Man kann eigentlich von einem personellen Neustart sprechen. Ich bin seit Juni 2012 als Vertriebsleiter verantwortlich, unser Außendienst ist ebenfalls neu aufgestellt. Es ist wichtig, dass Botafloor seine eigenen Ecken und Kanten bekommt und wir sind auf einem guten Weg. Aktuell haben wir zwei Außendienstler und wir suchen bereits drei weitere.

FT: Wie weit konnte die regionale Verbreitung von Botafloor vorangetrieben werden?

Nienaber: Das Vertriebsgebiet von Botafloor konnte deutlich ausgeweitet werden. Wir sind mittlerweile im Norden und im Osten vertreten, wir haben auch gute Kunden im Raum Frankfurt und Stuttgart. Sie stehen unseren Stammkunden am Unternehmensitz im Raum Bottrop in nichts nach.

FT: Was kann man von Botafloor und MC Bauchemie in den nächsten Jahren erwarten?

Nienaber: Man kann von uns erwarten, dass wir viele Produktinnovationen auf den Markt bringen werden. Botafloor wird sich kontinuierlich und systematisch entwickeln. Als Familienunternehmen haben wir den Vorteil, dass wir uns langfristig entwickeln können und nicht wie in Konzernen von heute auf morgen wachsen müssen. Man ist bereit, einen langen Atem zu beweisen und die jetzige Ausrichtung zu unterstützen.

Unsere Devise lautet: Wir wollen Stammkunden gewinnen und mit ihnen gemeinsam ein solides, profitables Geschäft führen.

FT: Wo wollen Sie mit Botafloor in fünf bzw. 10 Jahren stehen?

Nienaber: Wir wollen mit Botafloor in den nächsten fünf bis zehn Jahren eine feste Größe als Innovationsführer werden und als Marke erkannt werden. Wir wollen beweisen, für jedes Thema im Bereich Boden der richtige Partner zu sein. Wenn wir das hinbekommen, dann haben wir einen sehr guten Job gemacht.


Produkte des Baukastensystems von Botafloor


-Universalgrundierung Botafloor G 110
-Zementäre Ausgleichsmasse Botafloor A 220
-Elastik-Parkett-Klebstoff Botafloor P 450
-PVC-Designbelag-Klebstoff Botafloor K 530
-Standard-Textilbelag-Klebstoff Botafloor T 310
-Silikat-Gießharz Botafloor R 820
-Beschleuniger für Ausgleichsmassen Botafloor S 920
-Armierungsfasern Botafloor S 910


Botament im Überblick


Botament Systembaustoffe GmbH & Co. KG
Am Kruppwald 1
46238 Bottrop
Tel.: 0 20 41 / 10 19-0
Fax: 0 20 41 / 16 24 13
E-Mail: info@botament.de
Internet: www.botament.com

Gründungsjahr: 1993
Geschäftsführung: Armin Burmeister
Verkauf: Hermann Rohling
Export und Leitung Area Management: Ludger Nienaber
Marketing: Birthe Bocklet
Anwendungstechnik: Dr. Oliver Wowra
Vertriebsleitung Botafloor Europa: Ludger Nienaber
Marke Fußbodentechnik: Botafloor

MC - Bauchemie Müller GmbH & Co. KG
Am Kruppwald 1-8
46238 Bottrop
Tel.: 0 20 41 / 10 1-0
Fax: 0 20 41 / 6 40 17
E-Mail: info@mc-bauchemie.de
Internet: www.mc-bauchemie.de

Geschäftsführung: Dr. jur. Bertram R. Müller, Dr. Ing. Claus-M. Müller
Vertrieb Estrich: Knut Stöckel
aus FussbodenTechnik 04/13 (Wirtschaft)