EPLF bündelt 89 Prozent der europäischen Produktion

China erstmals größter Laminatboden-Produzent

Bestenfalls stagnierende Märkte in Europa, die Verschiebung von Marktanteilen und Laminatböden minderer Qualität in Russland - das waren drei der wichtigsten Themen auf der Jahreshauptversammlung des europäischen Herstellerverbandes EPLF. Die Probleme sind erkannt und werden offensiv angegangen. Dabei hilft es, dass durch einen Neuzugang aus der Türkei die Zahl der Verbandsmitglieder nun bei 22 liegt.

Es waren diesmal 22 ordentliche Mitglieder, deren Vertreter auf Einladung der Firma Kaindl zur Jahreshauptversammlung 2013 der europäischen Laminatbodenhersteller in der Nähe von Salzburg zusammen gekommen waren: amsan Entegre Aga aus der Türkei ist neu zum EPLF gestoßen und stärkt damit den Verband. Die Mitglieder stehen heute für 89% der in Europa hergestellten Laminatbeläge und haben einen Weltmarktanteil von 53%.

Der Markt ist insgesamt in Bewegung. China hat 2012 mit einem Anteil von 28% Deutschland (27%) als größten Einzelproduzenten überholt. Russland hat seinen Anteil in den zurückliegenden fünf Jahren auf aktuell 5% mehr als verdoppelt. Vor diesem Hintergrund überlegt der Verband, auch russische Hersteller für eine Mitgliedschaft zu gewinnen. Die Einhaltung der europäischen Qualitätsstandards und deren Überprüfung durch neutrale Institutionen ist dabei aber die Grundvoraussetzung.

Qualitätskampagne in Russland

Die Situation auf dem russischen Markt beschäftigt den EPLF ohnehin: Dieser werde gegenwärtig mit chinesischer Massenware überschwemmt, die eben nicht den europäischen Standards entspreche und so den Ruf des Laminatbodens insgesamt schädigen könne. Der Verband hat sich daher entschlossen, eine Qualitätskampagne zu starten, um beim russischen Verbraucher ein Bewusstsein für die hochwertigen Produkte der eigenen Mitglieder zu schaffen.

"Europäische Laminatböden haben viel zu bieten", betonte EPLF-Präsident Ludger Schindler in diesem Zusammenhang. "Sie sind umweltfreundliche High-Tech-Produkte, die nachhaltig hergestellt werden, das heißt ressourcenschonend und sozial verantwortlich. Europäische Qualität bedeutet: langlebige Böden, innovative Produkte für mehr Raumkomfort, führendes Design für Vielfalt und Individualität, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und - ganz wichtig - ökologisch saubere Produkte, die Sicherheit für die Kunden und ihre Familien garantieren."

Westeuropa stagniert

Hinsichtlich der Entwicklung der Absatzmärkte bietet sich momentan ein uneinheitliches Bild. Verglichen mit dem Vorjahr sei das Volumen im ersten Quartal 2013 aber insgesamt stabil, so der Verband: Während sich Asien und Südamerika positiv entwickeln und auch in Osteuropa ein leichtes Plus verzeichnet wird, bleibt das - allerdings hohe - Niveau in Nordamerika und Westeuropa lediglich konstant. Unerfreulich ist hingegen der Langzeitrend: Während zwischen 2007 und 2012 der weltweite Absatz von Laminatböden immerhin um 1,5% gewachsen ist, hat der europäische Markt im gleichen Zeitraum 4,4% eingebüßt.

Erstmals konnten auf der Versammlung auch Verkaufszahlen nach Produktstärken präsentiert werden. Danach entfielen 2012 etwa 45% der verkauften Menge auf Laminatböden bis 7,5mm Gesamthöhe und weitere 45% auf Produkte zwischen 8 und 9mm. Die übrigen 10% liegen darüber. Regional bevorzugen die Käufer in Osteuropa und der Türkei Laminatfußböden mit 8 bis 9mm Stärke. In Westeuropa und vor allem in Deutschland sind hingegen Qualitäten mit bis zu 7,5mm besonders gefragt.
aus BTH Heimtex 07/13 (Wirtschaft)