125 Jahre Sonnen-Herzog

Langfristige Kundenbeziehungen sichern den Erfolg

Sonnen-Herzog zählt zu den führenden Großhändlern in Nordrhein-Westfalen. Das familiengeführte Unternehmen feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen und präsentiert dazu eine stolze Bilanz: Im vergangenen Jahr wurden mit den 16 Niederlassungen rund 40 Mio. EUR umgesetzt. Die Geschäftsleitung strebt weiteres qualitatives Wachstum an.

Leidenschaft, Veränderungswille und die Pflege der Kundenbeziehungen - das sind die Faktoren, auf denen sich der Erfolg von Sonnen-Herzog gründet. Der Großhandel für Farben, Tapeten, Bodenbeläge und Werkzeug aus Düsseldorf betreibt 125 Jahre nach seiner Gründung 16 Filialen, beschäftigt 150 Mitarbeiter und setzt rund 40 Mio. EUR um. Er zählt damit zu den führenden Unternehmen seiner Branche in Nordrhein-Westfalen. "Möglichst vielfältig und qualitätsbewusst, möglichst nah an den Bedürfnissen der Kunden: Das sind seit jeher die wichtigsten Maßgaben für unsere Sortimentspolitik", sagte Senior-Chef Norbert Sonnen anlässlich der Jubiläumsfeier im Mai. Seit Mitte der 1960er-Jahre treibt er den Ausbau des Unternehmens voran. Heute leitet er es in fünfter Generation gemeinsam mit seinen Kindern Margarete Sonnen (Finanzen, IT, Personal) und Stephan Sonnen (Marketing, Vertrieb).

Angefangen hat alles mit einem Arbeitsunfall. Ende des 19. Jahrhunderts war Johann Sonnen als Lacksiedemeister in einer Düsseldorfer Farbenfabrik tätig. Nach einer schweren Verbrennung konnte er einen Arm kaum noch bewegen und musste seine Anstellung aufgeben. Es blieb nur die Selbstständigkeit: Zusammen mit seiner Frau Bertha eröffnete Sonnen 1888 ein Fachgeschäft für Farben, Lacke und Drogerieartikel und legte damit den Grundstein für den expandierenden Großhandel, auf den Norbert Sonnen das Unternehmen seit den 1970er Jahren ausgerichtet hat. Um seine Nachfolge zu sichern, holte er Anfang der 1990er Jahre seine Kinder in den Betrieb. Seit 2004 sind beide Anteilseigner an der KG.

Neues Vertriebskonzept

Nach der Eröffnung der ersten Filiale 1986 in Köln vergrößerte die Unternehmerfamilie das Niederlassungsnetz sukzessive. Seit 2005 ist der Ausbau eines kundennahen Netzwerks strategischer Schwerpunkt der Unternehmenspolitik. Im vergangenen Jahr wurde bereits die 16. Niederlassung im Rheinland eröffnet. Wie Stephan Sonnen betont, ist qualitatives Wachstum das Ziel. Er setzt 2009 ein neues Vertriebskonzept um und entwickelte ein modernes Corporate Design.

Bei der Sortimentspolitik im Bereich Farben verfolgt Sonnen-Herzog eine Drei-Säulen-Strategie: Die erste Säule bildet die seit Jahrzehnten bestehende enge Kooperation mit Caparol. Man führt das gesamte Sortiment des deutschen Marktführers und arbeitet mit dessen Außendienst Hand in Hand. Als zweite Säule bezeichnet Sonnen die Marken Herbol und Sikkens von Akzo Nobel, Nummer drei sind die Lieferanten CD-Color mit ihren CWS Wertlacken sowie Meffert Farbwerke mit den Dispersionsfarben der Profitec-Linie. "Damit bieten wir bei Farben eine Vielfalt an, die im Markt ihresgleichen sucht", ist Stephan Sonnen überzeugt.

Aber auch das Sortiment an Bodenbelägen ist umfangreich. Es umfasst Teppichboden-Kollektionen ebenso wie Designbeläge, Laminat und Parkett. Im Bereich Tapeten setzt Sonnen-Herzog auf eine große Auswahl namhafter Lieferanten und exklusive Hauskollektionen der Marke Casanova. Weiter gehören Wärmedämm-Verbundsysteme zur Produktpalette für den Fachkunden sowie Werkzeug. Hier konzentriert sich der Großhändler auf Produkte von Storch.

Effiziente Logistik

Wer in der Branche erfolgreich sein will, braucht nicht nur einen guten Vertrieb und attraktive Produkte, er muss sich auch um Lager, Logistik, Personal und Prozessoptimierung kümmern. Diese anspruchsvolle Aufgabe übernimmt Margarete Sonnen. Sie sorgte 2003 für eine grundlegende Modernisierung der IT. Dabei wurde auch die Lagerwirtschaft optimiert, so dass der Bestand um rund ein Drittel reduziert werden konnte und sich die Finanzdaten spürbar verbesserten. Die Bestellung von Lagerartikeln ist voll automatisiert.

Im Rahmen der Prozessoptimierung wurde auch die Logistik effizienter gestaltet. Im Lager hat man 2006 ein Schichtmodell eingeführt. Seither ist das Zentrallager in Düsseldorf wochentags bis 22 Uhr besetzt. Kunden, die ihre Bestellung bis 18 Uhr aufgeben, erhalten die Ware am nächsten Morgen um 7 Uhr in ihrer Niederlassung. "Es war zwar aufwändig, alles umzustrukturieren. Aber heute sind wir stolz darauf, dass das System so reibungslos funktioniert", sagt Margarete Sonnen.

Darüber hinaus hat die Geschäftsführung ein klar strukturiertes Aus- und Weiterbildungssystem etabliert. Damit sollen kompetente Mitarbeiter langfristig gebunden und Führungspositionen möglichst intern besetzt werden.

Sonnen-Herzog Daten und Fakten


Sonnen-Herzog KG
Pinienstraße 20
40233 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 73 73-0
Fax: 0211 / 73 73-159
kontakt@sonnen-herzog.com
www.sonnen-herzog.com

Persönlich haftender Gesellschafter: Norbert Sonnen
Kommanditisten: Margarete Sonnen (Finanzen, IT und Personal), Stephan Sonnen (Marketing und Vertrieb)
Gegründet: 1888
Umsatz 2012: 40 Mio. EUR
Mitarbeiter: 150
Eigenmarke: Casanova
Tätigkeitsfeld: Groß- und Einzelhandel für Farben, Tapeten, Bodenbeläge und Werkzeug
Kundenstruktur: 90 % Fachkunden, 10 % Privatkunden
aus BTH Heimtex 06/13 (Wirtschaft)