VDB Verband der Bettenfachgeschäfte e.V.

Die Situation im Bettenfachhandel


Alljährlich führt der VDB eine Befragung unter seinen Mitgliedern zur aktuellen Lage im Bettenfachhandel durch. Sie wird auf der Jahrestagung des Verbandes den Mitgliedern vorgestellt, und bietet eine gute Einschätzung für die kommenden Monate.

Die Zufriedenheit mit der Umsatzentwicklung im Vorjahr ist ein wichtiger Indikator für den Geschäftsverlauf der Branche. Sehr zufrieden waren 43 Prozent, zufrieden weitere 43 Prozent, zusammen also 86 Prozent. Das ist gegenüber 2011 ein leichter Rückgang, als 92 Prozent zumindest zufrieden waren. Entsprechend erhöhte sich der Anteil der Bettenfachhändler, die nicht zufrieden waren, von acht auf 13 Prozent. Axel Augustin betonte jedoch, dass selbst dieser Wert noch "super' sei. Analog dazu die Antworten zur Ertragssituation. 38 Prozent konnten ihre Erträge steigern, nach 48 Prozent 2011. Als stabil bezeichnen sie 45 (40) Prozent. Für 17 (11) Prozent verschlechterte sie sich leider.

Was die Zahl der Kunden im Geschäft betrifft, setzt sich die Tendenz einer rückläufigen Frequenz fort. Bei immerhin knapp einem Drittel der Befragten (30 nach 28 Prozent) geht die Frequenz zurück. Stabil ist sie bei jedem Zweiten (50 Prozent nach 28 Prozent), immerhin 20 (31) Prozent berichten von gestiegenen Kundenzahlen. Wettgemacht wird die schwindende Zahl der Kunden durch höhere Durchschnittsbons, auch das keine neue Entwicklung, obgleich sie sich 2012 leicht abgeschwächt hat. Nur noch 59 (76) Prozent berichten von gestiegenen Durchschnittsbons, 34 (22) Prozent immerhin von stabilen Durchschnittsumsätzen. Die Zahl der Händler mit gesunkenen Bons ist sogar leicht rückläufig gewesen: 7 nach 12 Prozent. Weniger Kunden kaufen also höherwertigere Produkte. Die erstmals abgefragte erzielte Spanne, wichtig für den Unternehmensgewinn, blieb im Durchschnitt fast unverändert. Für 17 Prozent ist er gestiegen, für 18 Prozent gesunken. Bei knapp zwei Dritteln (63 Prozent) der Umfrageteilnehmer ist die Spanne stabil geblieben.

Deutlich positiver gestimmt als 2012 gehen die Fachhändler in das neue Jahr. Ein Umsatzplus erwarten stattliche 43 (Vorjahr 7) Prozent. Von stabilen Umsätzen gehen 43 (32) Prozent aus. Lediglich 14 Prozent befürchten ein leichtes Umsatzminus. In der Umfrage von einem Jahr waren es noch 55 Prozent. Ein starkes Minus hat niemand auf dem Zettel.

Die Industrie kann sich ein wenig auf die Schulter klopfen, bekommt sie doch bei der Frage nach der Zusammenarbeit mit dem Handel recht gute Noten. 43 Prozent berichten von einer Verbesserung des Miteinanders, nur 7 Prozent finden, dass sie sich verschlechtert habe. Der Rest meint, die Zusammenarbeit laufe unverändert. Bei den Wünschen an die Lieferanten gibt es keine großen Veränderungen. Ganz vorne stehen der Verzicht auf Direktverkäufe und Verkäufe an Shopping-Clubs mit jeweils 90 Prozent. Mit deutlichem Abstand folgt der Wunsch nach mehr Unterstützung in der Werbung mit 55 Prozent. An Wichtigkeit verloren hat der Wunsch nach schnellerer Nachlieferung, dies erklärten nur noch 26 nach 41 Prozent. Ob es daran liegt, dass die Logistik der Lieferanten jetzt besser ist, oder der Bedarf an Nachlieferungen gesunken ist, bleibt offen.

Angesprochen auf die größten Problemfelder, steht der Preiswettbewerb durch das Internet ganz oben auf der Liste. Mit 68 nach 59 Prozent ist die Sorge um den Wettbewerb im Internet am größten. Die allgemeine Kaufzurückhaltung ist im Vergleich zu 2011 ein nicht mehr ganz so drängendes Problem: 45 (51) Prozent. Für jeden Dritten (35 Prozent) ist die Gewinnung guter Mitarbeiter nach wie vor drängend. Die zunehmende Billigkonkurrenz scheint im letzten Jahr an Bedeutung gewonnen zu haben. Darauf deutet ein Anstieg von 5 auf 23 Prozent hin.

Auf der To-do-Liste des Bettenhandels steht die Forcierung höherwertiger Marken und Preislagen mit 74 (62) Prozent ganz oben. Knapp dahinter der Ausbau besonderer Angebote und Serviceleistungen zur Profilierung mit 68 (66) Prozent. Einen deutlichen Sprung nach vorn hat der Wunsch einer intensiven Zusammenarbeit mit den Hauptlieferanten vollzogen, er hat sich auf 68 (32) Prozent mehr als verdoppelt. Hinzugewonnen haben auch die Punkte verstärkte Personalschulung und Verbesserung der Internet-Präsenz, die beide auf 52 Prozent kommen, nach 41 beziehungsweise 45 Prozent. Nur jeder Zehnte plant, seine Personalkosten zu senken. Da scheint nach Jahren des Personalabbaus inzwischen das Ende der Fahnenstange erreicht worden zu sein.
aus Haustex 05/13 (Wirtschaft)