Thomsit

Nachhaltigkeit und Servicegedanke treiben das Kerngeschäft

Technologische Neu- und Weiterentwicklungen sind für Hersteller die Basis ihres Geschäfts. Daneben werden Faktoren wie Nachhaltigkeit und Kundenservice immer wichtiger. Auf beiden Feldern unternimmt Thomsit, die Marke für Fußbodentechnik von Henkel, große Anstrengungen, um seine Abnehmer und deren Kunden zufrieden zu stellen.

Auf seine Molche ist Verlass. Das weiß Bodo Wagner aus Erfahrung. Schon seit Jahren setzt der Leiter der Bau- und Konsumenten-Klebstoffproduktion von Henkel in seinem Dispersionsbetrieb in Düsseldorf die spezielle Technik ein, um die Rohrleitungssysteme vor und nach der Produktion beispielsweise von Thomsit Fußbodendispersions- und Parkettklebstoffen sorgfältig zu säubern.

Molche sind dicke Kunststoff- oder Silikon-Pfropfen, aus deren Vorder- und Hinterenden eine oder mehrere kräftige Dichtlippen ragen, so dass sie rundum an die Rohrinnenwand stoßen. Unter Wasserdruck werden sie in Produktionsrichtung durch die Pipelines gepresst. Dabei schaben sie den im System vorhandenen Klebstoff ähnlich sauber von der Innenwand ab, wie ein Scheibenwischer die Frontscheibe von Regenwasser befreit. Haben sie den Klebstoff aus dem Leitungssystem geschoben, werden die Molche unter Luftdruck wieder zurückgetrieben.

Das ressourcenschonende Verfahren hat zwei Effekte: Zum einen werden Produktverluste minimiert, zum anderen kann auf das üblicherweise praktizierte Ausspülen und Reinigen der Rohrleitungen verzichtet werden. Wasser und Energie werden eingespart, Abwasser fällt nur in geringem Maße an.

In allen Rohrleitungen von der Rohstoffanlieferung bis zur Abfüllung der Thomsit Dispersions-Klebstoffe setzt man auf die Molchtechnik. Dazu hat Henkel in mehreren Schüben investiert. Über Jahre wurde die Produktion immer wieder im laufenden Betrieb renoviert und technisch auf den neuesten Stand gebracht.

Nachhaltigkeit ist Teil der Unternehmenskultur

"Wer sich nachhaltigen Zielen verschreibt, kann sich nicht nur auf nachwachsende Rohstoffe beschränken", sagt Wagner. Immerhin sind die Möglichkeiten, nachhaltig handeln zu können, ausgesprochen facettenreich. "Wenn man es richtig anstellt, ergibt sich aus der Summe aller Einzelmaßnahmen ein Ergebnis, mit dem man wirklich etwas bewegt. Daher streben wir in allen Bereichen wie der Forschung, der Logistik und auch der Entwicklung von Produktverpackungen kontinuierlich danach, unsere bestehenden Prozesse und Verfahren noch gesundheits-, umwelt- und ressourcenschonender zu machen als sie es jeweils gegenwärtig sind."

Nachhaltiges Handeln ist bei Henkel fest in den Unternehmenswerten verankert und Teil der Firmenkultur. Damit sind alle unternehmenseigenen Sparten und Markengeschäfte wie die Thomsit Fußbodentechnik an die vom Konzern definierten Nachhaltigkeitsziele gebunden. Um den Nachhaltigkeitswert neuer Produkt-Entwicklungen messbar zu machen, konzentriert sich Henkel auf sechs Themenfelder: "Energie und Klima", "Wasser und Abwasser", "Materialien und Abfall", "Leistung", "gesellschaftlicher und sozialer Fortschritt" sowie "Gesundheit und Sicherheit". Auch jedes neue Thomsit-Produkt muss in mindestens einem dieser Bereiche einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.

Darüber hinaus hat man sich bei Henkel das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 das Verhältnis zwischen dem Wert, den das Unternehmen schafft, und seinem ökologischen Fußabdruck um den Faktor 3 zu verbessern. Daraus ergeben sich konkrete Zwischenziele. Bis 2015 soll beispielsweise der Wasser- und Energieverbrauch pro Produktionseinheit um 15% gesenkt und das Abfallaufkommen in gleicher Größenordnung reduziert werden.

Anerkennung von neutraler Stelle

Anerkennung gibt es dafür etwa vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales für die Staubarm-Technologie. Diese oder die noch junge Linie elastischer Parkettklebstoffe auf Basis der Henkel-eigenen Flextec-Technologie sind ebenso Resultate strategischer Entscheidungen wie die Einstellung des Vertriebs lösemittelhaltiger Parkettklebstoffe in Deutschland im Jahr 2011 oder die Einführung der neuen Folienverpackung für Spachtelmassen, um den Entsorgungsaufwand zu reduzieren.

Vergleichbare Entwicklungen bietet Henkel in allen Geschäftsfeldern und neutrale Expertisen rücken Motivation, Engagement und Ergebnis ins rechte Licht: So ist das Düsseldorfer Unternehmen 2012 bereits zum sechsten Mal in Folge "Sustainability Leader" (Spitzenreiter in Sachen Nachhaltigkeit) in der Kategorie "kurzlebige Konsumgüter" des weltweiten Dow Jones Sustainability Index und des europäischen Dow Jones Stoxx Sustainability Index. Beide Indizes führen Firmen auf, die vorbildlich nach den Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung wirtschaften. Die Bedeutung dieser Auszeichnung wird klar, wenn man berücksichtigt, dass gerade einmal knapp 10% der 2.500 weltweit größten Unternehmen überhaupt die Hürde in diese Indizes schaffen.

Daneben haben das Ethisphere Institute und das Forbes Business Magazine Henkel zum fünften Mal hintereinander in die Liste der "Worlds Most Ethical Companies' aufgenommen. Schon im zwölften Jahr in Folge ist Henkel im Ethik-Index FTSE4Good vertreten und einmal mehr im Ethibel Sustainability Index, der weltweit herausragende Unternehmen für ihr nachhaltiges Engagement auszeichnet. Diese und weitere Ranking-Erfolge sieht man in der Konzernzentrale als Ergebnis einer konsequenten Ausrichtung auf einen verantwortlichen Umgang mit Menschen, Umwelt und Ressourcen.

Den Energiebedarf auf dem mehrere Quadratkilometer großen Werksgelände in Düsseldorf deckt ein eigenes Kraftwerk. Der Dampf aus den Verbrennungsprozessen wird obendrein genutzt - um Gebäude zu beheizen oder Rührwerke zu temperieren. Dank dieser Kraft-Wärmekopplung erreicht das Kraftwerk eine sehr hohe Effizienz. Im Vergleich zu konventionellen Anlagen wird der CO-Ausstoß halbiert.

Sanierung mit strengem Hygiene-Konzept

Ähnliche Maßstäbe setzen auch die Produktionslinien. In mehreren Stufen hat Henkel den gesamten Dispersionsbetrieb unter strengen Hygienevorgaben neu designt. Alte Kessel, Leitungsbahnen, Düsen und Stutzen wurden allerdings nicht einfach nur ausgetauscht, sondern beispielsweise hinsichtlich der Form optimiert: Was vormals eckig war, ist inzwischen abgerundet - Rohreckstücke ebenso wie Kesseldeckel oder aber auch Tanklager. Daneben wurde sorgfältig darauf geachtet, dass in der Produktion keine toten Enden entstehen und alle Rohrleitungen zumindest leicht nach unten fallen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Keimen möglichst keine Chance zum Anhaften zu lassen. Denn das in der Produktion eingesetzte Trinkwasser enthält - selbstverständlich im Rahmen der gesetzlich zulässigen Grenzwerte - Mikroorganismen.

Vor allem in der Produktion wasserbasierter, also lösemittelfreier Produkte ist die Zahl der eingetragenen Keime entscheidend - sowohl für die Qualität des Produkts als auch für die Prozesse an der Linie. Daher wurde der Klebstoffproduktion während der Sanierungsphase vor einigen Jahren zusätzlich eine spezielle UV-Behandlung vorgeschaltet, die das benötigte Wasser entkeimt. Über 90% der im Trinkwasser enthaltenen Mikroorganismen werden bereits vor Produktionsbeginn eliminiert.

Die Mitarbeiter der Produktion werden intensiv im Hinblick auf die besonderen Hygiene-Anforderungen geschult. Ferner wurden spezielle Monitoring-Prozesse implementiert. "Neue Anlagen lassen sich verhältnismäßig leicht installieren", sagt Bodo Wagner. "Das erreichte Level im Dreischichtbetrieb aufrecht zu erhalten, ist jedoch eine große Herausforderung, der wir uns täglich stellen."

Wenn möglich, wird statt Trinkwasser Brauchwasser eingesetzt, das aus den werkseigenen Kühlanlagen stammt, etwa für die Säuberung der gigantischen Rührwerke im Dispersionsbetrieb. In der Regel leiten Industriebetriebe solches Wasser in die Kanalisation, aber auch wenn es nicht den Trinkwasser-Bestimmungen entspricht, ist es immer noch für Reinigungsprozesse geeignet. "Wir bemühen uns, jedes Medium und jeden Werkstoff maximal effizient auszunutzen, um unseren CO-Abdruck möglichst klein zu halten", unterstreicht Wagner. Ehe das Abwasser am Ende der Prozesskette das Firmengelände dann verlässt, reduziert die eigene Wasseraufbereitungsanlage die Konzentration der Abfallstoffe.

Thomsit Brand-Manager Marcus Schrubba verweist zum Thema Nachhaltigkeit auch auf seine Produkte: "Unsere staubarmen Spachtelmassen, die lösemittelfreien Flextec-Parkettklebstoffe oder der erste jüngst eingeführte, ebenfalls lösemittelfreie Dispersions-Kontaktklebstoff Thomsit K 175 sind nur die besonders sichtbaren Ergebnisse unserer Aktivitäten. Hinter den Kulissen tut sich eine Menge, denn wir verstehen nachhaltiges Handeln als ganzheitliche Aufgabe - und als Service für unsere Kunden." Letztere können sich momentan an einer im April gestarteten Nachhaltigkeitsinitiative beteiligen. "Hand In Handwerk" heißt die Aktion, bei der bis zum 28. Juni dieses Jahres pro gekauftem Produkt der Profi-Marken Thomsit, Metylan und Sista jeweils 1 Euro auf ein Spendenkonto fließt. Mit dem Geld wird im Anschluss an die Aktion die Renovierung einer sozialen Einrichtung durch ausgewählte Handwerksbetriebe gefördert.

Produkte sparen Zeit und damit Geld

Aber natürlich will Thomsit auch mit den technischen Eigenschaften seiner Produkte beim Verarbeiter punkten und ihm den Arbeitsalltag auf der Baustelle erleichtern. Unter anderem durch leichteres Auftragsverhalten von Klebstoffen wie der Flextec-Linie oder im System, weil die Spachtelmasse durch ihre ultra-glatte Oberfläche einen kraftsparenden Auftrag des Klebstoffs möglich macht. Und der Faktor Zeit spielt eine wichtige Rolle. "Jede Verzögerung im Baufortschritt treibt die Kosten in die Höhe. Auf der Baustelle ist Zeit bares Geld", sagt Schrubba. "Und wer die Frist bis zum Einzug oder zur Eröffnung unter Zeitdruck mit schnellen, hochwertigen handwerklichen Leistungen verkürzen kann, der punktet bei jedem Auftraggeber. Erst recht, wenn die eingesetzten Produkte sehr emissionsarm sind."

Auf solche Anforderungen des Marktes sind Thomsit-Kunden bestens vorbereitet: Thomsit R 766, der Multi-Vorstrich mit eingebautem Turbo, reduziert bislang übliche Wartezeiten um 70%. Die erste staubarm und sehr emissionsarm eingestellte Schnell-Spachtelmasse Thomsit XXL Xpress erreicht ihre Belegreife bereits nach 90 Minuten Zum Vergleich: Abhängig von der Schichtdicke kann die Wartezeit bei konventionellen Produkten beispielsweise vor der Verlegung von Parkett bis zu 48 Stunden betragen.

Der auf Null ausziehbare und kennzeichnungsfreie Finish-Spachtel Thomsit RS Fix kann schon 30 Minuten nach dem Auftrag überarbeitet werden. Und auch Thomsit P 695 Elast Strong zählt in der Riege der elastischen Parkettklebstoffe zweifelsfrei zu den Schnellsten. Schon 12 bis 24 Stunden nach der Klebung kann ein frisch verlegter Parkettboden geschliffen werden. Üblich sind sonst Wartezeiten von 24 bis 48 Stunden.

"Die Zeiten, in denen Produkte technisch einfach nur funktionieren mussten, sind lange vorbei. Moderne Verlegewerkstoffe von Henkel sind in der Regel multifunktionale Dienstleister", erläutert Brand-Manager Schrubba. "Sie erfüllen nicht nur technisch ihre Pflicht, sondern sind ebenso auf das Wohl des Verarbeiters und seiner Auftraggeber ausgerichtet. Dieser Convenience-Aspekt kann sich beispielsweise in besonders leichten Verarbeitungseigenschaften ausdrücken oder aber in einem rasanten Baufortschritt. Sehr emissionsarm sind dabei nahezu alle unsere Produkte."

Service für das bodenlegende Handwerk

Service gibt es bei Thomsit auch abseits der Produkte. So bietet man Boden- und Parkettlegern, Malern und allen am Boden aktiven Berufsgruppen in Kooperation mit dem TÜV Rheinland den Zertifizierungslehrgang "Sanierung asbest- und PAK-belasteter Fußböden" an. Ohne Teilnahme und erfolgreiche Abschlussprüfung dürfen derartige Untergründe nicht saniert werden.

Aktuell laufen die Vorbereitungen zu "Thomsit on Tour", einem prallen Informationsangebot mit dem Thomsit an unterschiedlichen Standorten in Deutschland Station machen wird. Das Programm umfasst reichhaltiges Fachwissen, Strategien zum gelassenen Umgang mit Belastungen und bietet zum Ausklang ausreichend Raum zum Netzwerken bei Action und Spaß.

"Wir stehen sowohl mit unseren Kunden als auch mit anderen Branchenexperten in engem Dialog, beobachten Entwicklungen und werten Trends aus", erklärt Schrubba. "All das tun wir, um unseren Partnern in Handel und Handwerk jederzeit aktuelle Informationen auch aus Randbereichen des Geschäftsalltags liefern zu können oder um Anregungen zu neuen Ideen weiterentwickeln und in nützliche Konzepte gießen zu können." Das gilt auch für den Fall, dass schneller Rat, eine spezifische Auskunft oder Aufbauempfehlung benötigt wird.

Erst 2011 wurde der Außendienst der Vertriebseinheit Boden-Wand-Decke, zu der Thomsit gehört, spürbar aufgestockt. 2013 wird die Mannschaft weiter verstärkt. Das gut vernetzte Team ist im direkten Kundenkontakt erste Anlaufstelle für die Vermittlung von Informationen. In kniffligen fachspezifischen Fragen bieten darüber hinaus spezialisierte Thomsit-Fachberater ihre Unterstützung an.

Beratung rund um die Uhr

Und selbst außerhalb der üblichen Bürozeiten liefert Thomsit mit dem Objektberater Online rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr hilfreiche Systemempfehlungen. Für mehr als 8.100 Verlegeanfragen hält der digitale Beratungsservice unter www.thomsit.de die individuell passende Aufbauempfehlung bereit, auch als mobile Webseite. Allein mehr als 40 verschiedene Untergründe werden abgedeckt. Kombinierbar ist jeder Untergrund mit 19 Belagsarten. Auch die Intensität der späteren Belastung wie Stuhlrollen- oder Gabelstapler-Eignung und Anforderungen wie der Einsatz einer Dämmunterlage oder ein ableitfähiger Aufbau werden berücksichtigt. Mit nur zwei Klicks gelangt man in der Regel zur Systemempfehlung. Ergänzend listet der Thomsit Objektberater Online alle benötigten Produkte, die erforderlichen Mengen und die Anzahl der notwendigen Gebinde mit auf.

Als schnelles Nachschlagewerk abseits der Systemberatung bietet sich Einsteigern und Spezialisten der Thomsit Boden Berater an. Damit das Fachbuch sowohl auf der Baustelle als auch im Büro oder in der Kundenberatung jederzeit griffbereit ist, wurde es im praktischen Taschenbuchformat aufgelegt. Praxisnah und leicht verständlich informiert es auf insgesamt 224 Seiten über alles Wissenswerte aus der Fußbodentechnik, von den Grundlagen bis hin zu Spezialfragen. Einzelne Exemplare können kostenfrei bei donata.urhahn@henkel.com angefordert werden.

Der Boden Berater ist auch inhaltliche Basis für die erste mobile Webseite von Thomsit. Um sie zu nutzen, muss der entsprechende Link unter www.thomsit-bodenberater.de auf ein mobiles Endgerät heruntergeladen werden und die Webseite lässt sich von der Oberfläche aus wie eine App starten.

"Aus zahlreichen Gesprächen mit unseren Kunden wissen wir, dass im Dialog mit Architekten und Auftraggebern auf Baustellen immer wieder technische Eigenschaften von Produkten diskutiert oder auch Sicherheitsdatenblätter angefragt werden", erklärt Marcus Schrubba. "Deshalb haben wir als zusätzlichen Servicebaustein einen Weg entwickelt, über den unsere Kunden alle technischen Informationen direkt per E-Mail an die Adresse ihres Auftraggebers leiten können." Möglich machen es QR-Codes in der Produktübersicht, nach und nach wird Thomsit sie auch auf den Verpackungen einführen.


Thomsit Daten und Fakten


Henkel AG & Co. KGaA
Thomsit Bautechnik Deutschland
Henkelstraße 67
40589 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 7 97-0
thomsit.bautechnik@henkel.com
www.thomsit.de

Geschäftsleitung AC Deutschland/Schweiz: Oliver Bossmann
Marketingdirektorin AC Deutschland: Tanja Strömer
Vertriebsleitung Boden/Wand/Decke: Axel Bornefeld
Brand-Manager Thomsit: Marcus Schrubba

Mitarbeiter: ca. 150, davon 50 im Außendienst

Sortiment: Untergrundtechnik, Klebetechnik, Renoviertechnik
aus BTH Heimtex 05/13 (Wirtschaft)