Uzin blickt auf "Die Zukunft unter uns", Teil 6 der BTH Heimtex-Serie

Boden "to go"

Wie sehen Fußböden in Zukunft aus und welche Funktionen werden sie übernehmen können? Diesen Fragen geht Verlegewerkstoffhersteller Uzin in seinem Projekt "Die Zukunft unter uns" anlässlich seines 100-jährigen Bestehens nach. Inspiriert von Impulsgebern aus allen Bereichen der Gesellschaft, haben sechs Kreativteams Ideen und konkrete Bodenkonstruktionen entwickelt. In einer Serie stellt BTH Heimtex die Ergebnisse vor. Diesmal ist es "Der mobile Boden", die Idee von Professor Dr.-Ing. Christoph Gengnagel und seinem Team von der Universität der Künste (UdK) Berlin. Er ist so leicht, flexibel und einfach in der Handhabung, dass man ihn mitnehmen und sowohl zum Schlafen als auch zum Begehen nutzen kann.

"Der Boden der Zukunft besteht hauptsächlich aus nichts." Diese provokante These des Teams der Universität der Künste (UdK) Berlin um Professor Dr.-Ing. Christoph Gengnagel folgt dem so genannten Low-Tech-Ansatz und will ein Umdenken in der Produktion fördern: Gebrauchsgegenstände sollen weniger Material und Energie verbrauchen, aber gleichzeitig mehr Nutzen bieten.

Daher hat "Der mobile Boden" eine flexible, ultraleichte Konstruktion, bestehend aus elastischen und zugleich verformbaren Stäben in Kombination mit rollbaren Seilen und Membranen, die zusammen eine filigrane Tragwerksstruktur bilden. Die Oberfläche wird durch Unterdruck versteift und stabilisiert, sozusagen in die jeweils gewünschte Form "eingefroren".

Die Elastizität des Bodens kann stufenlos eingestellt werden und die Handhabung ist denkbar einfach: Aufgrund seines geringen Eigengewichts ist er leicht zu transportieren, wird an Ort und Stelle ausgerollt, in die gewünschte Form gebracht und anschließend versteift.

Zum Einsatz kommen könnte dieser "Boden to go" bei Outdoor-Aktivitäten. Vorstellbar ist er aber auch als Fußboden in einer Wohnung oder Teil temporärer Architektur.

Inspirationsquellen für Prof. Gengnagel und seine wissenschaftlichen Mitarbeiter Julien Nembrini und André Sternitzke waren das Prinzip des Vakuums, aber auch Eigenschaften des Waldbodens und die Wurfzelt-Technik.
aus BTH Heimtex 12/12 (Wirtschaft)