Lenzing AG

Lenzing leiht sich 200 Mio. EUR und kauft zu


Faserproduzent Lenzing hat sich über eine Schuldscheinemission mit frischem Kapital versorgt. Die Papiere mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 6 Jahren und einem Zinssatz von 2,55 % p.a. spülten 200 Mio. EUR in die Kassen. Nähere Angaben zur beabsichtigten Verwendung machte das Unternehmen nicht. Es ist lediglich von einer Absicherung der "dynamischen Expansion" die Rede.

So sind die Österreicher inzwischen alleiniger Eigentümer des tschechischen Zellstoffproduzenten Biocel Paskov. Vom bisherigen Miteigentümer Heinzel wurde dessen 25 %-iger Anteil übernommen. Die übrigen Anteile hatte Lenzing bereits im Frühjahr 2010 erworben. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Zellstoff ist ein wichtiges Ausgangsmaterial in der Faserherstellung für die Textilindustrie. Derzeit produziert Lenzing das Vorprodukt zum Teil in eigenen Werken in Oberösterreich und Tschechien. Der Rest wird zugekauft. Längerfristig soll der Großteil des benötigten Zellstoffs im Konzern erzeugt werden.

Für die ersten drei Quartale 2012 meldet Lenzing eine gegenüber dem Vorjahr um 12 % höhere Faser-Verkaufsmenge; gleichzeitig sanken die Durchschnittspreise um rund 11 %. Im Ergebnis verringerte sich der Konzernumsatz gegenüber 2011 um 1,5 % auf 1,6 Mrd. EUR. Das EBITDA der ersten neun Monate 2012 lag mit 281,5 Mio. EUR um 22,4 % unter Vorjahr. Auch beim EBIT von 203,4 Mio. EUR gab deutliche Einbußen in Höhe von 29,7 %.
aus BTH Heimtex 12/12 (Wirtschaft)