Uzin blickt auf "Die Zukunft unter uns", Teil 4 der BTH Heimtex-Serie

Der Boden wird zur Stromquelle

Wie sieht der Fußboden der Zukunft aus? Diese grundsätzliche Frage hat Verlegewerkstoffhersteller Uzin gestellt, der Branche, aber auch kreativen Köpfen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Herausgekommen ist ein einmaliges Projekt, dass den Blick weit über den Tellerrand wirft und Visionen hervor gebracht hat, die vielleicht nicht alle Realität werden, aber zumindest Inspiration sein können. In einer Serie stellt BTH Heimtex diese Aktion und ihre Ergebnisse vor. Diesmal ist es die Idee von Jasna Stefanovic. Die Szenenbilderin sieht den Boden als zukünftige Stromquelle.

Jasna Stefanovics Vision vom Boden der Zukunft ist ambitioniert: "Der Boden der Zukunft verschafft uns freien Zugang zu elektrischer Energie", sagt die Kanadierin, die in Toronto lebt und als Szenenbildnerin unter anderem für Filmproduktionen wie "Cube" gearbeitet hat.

Die Idee für das Konzept "Unplugged" ist von Nikola Tesla inspiriert. Der Physiker und Elektroingenieur galt bereits vor über 100 Jahren als bedeutender Visionär der Elektrizitätsforschung und stellte sich die Erde als Urquelle der Energie vor. Ein Foto aus der Zeit um 1890 zeigt Tesla mit einer leuchtenden Glühbirne in der Hand. "Die Energie kommt aus dem Boden, läuft durch seinen Körper und erleuchtet die Glühbirne; so hat es zumindest den Anschein. Dieses Bild hat mich fasziniert", erinnert sich Stefanovic. Die Frage sei nur, wie die Menschen die Energie nutzen können. Also habe sie sich überlegt, dass der Boden zum Medium für diese Energie werden könnte und bei Bedarf Wärme oder Licht liefert.

Stefanovic baut die Vorstellung Teslas weiter aus und postuliert, dass der Boden selbst Energiequelle wird und dadurch das Leben von den Beschränkungen durch Stromkabel oder Akkulaufzeiten befreit. Und das wäre nur der Anfang: "Den Möglichkeiten, die uns diese revolutionäre Veränderung in der Zukunft bringen könnte, sind kaum Grenzen gesetzt. Man denke nur an die Vorteile für die Elektromobilität", kommentiert das Team Uzin Utz als Initiator des Projektes die Idee von Stefanovic.

Ein Gefühl für dieses weitreichende Konzept soll ein TV-Clip vermitteln. Das zentrale Element dieses Exponats ist unter http://goo.gl/yrv2c zu sehen. Der Sprecher lässt den Zuschauer Teil einer Zeit werden, in der Energie übertragender Boden möglich geworden ist, und verdeutlicht plastisch, wie er sich in den Alltag einfügen wird. Der sogenannte Stromboden wird alle elektrischen Geräte im Raum mit Energie versorgen - bis hin zu Lampen, die über dem Boden schweben und sich dorthin bewegen, wo Licht benötigt wird.

So utopisch das heute noch klingen mag, Stefanovics Vision vom Boden, der die Menschen mit Strom versorgt, wird bereits Schritt für Schritt Realität: Niederländische Entwickler haben einen Diskotheken-Boden im Einsatz, der Strom erzeugt, sobald er betanzt wird (siehe Seite 65). Auch in Deutschland wird über Parkettstrom nachgedacht, der durch Schritte Strom erzeugt.
aus BTH Heimtex 10/12 (Wirtschaft)