Windmöller Flooring und Witex bekommen 2013 eine neue Struktur

"Wir wollen im hochwertigen Segment die Nummer eins werden"


Die beiden Bodenbelagshersteller unter dem Dach der Windmöller-Holding, Witex Flooring Products und Windmöller Flooring, bekommen ab Januar 2013 eine neue Struktur. In der Windmöller Produktionsgesellschaft werden dann die Bereiche Produktion, Einkauf, Logistik sowie Forschung und Entwicklung für die gesamte Bodensparte gebündelt. Vertrieb und Anwendungstechnik für alle Fußbodenprodukte verantwortet die Windmöller Vertriebsgesellschaft unter einer Dachmarke. Alle Mitarbeiter bei Witex (160) und Windmöller Flooring (40) werden übernommen, der Standort Ausgustdorf weiter ausgebaut. BTH Heimtex fragte bei Marketingleiterin Annika Windmöller nach weiteren Details.

BTH Heimtex: Frau Windmöller, warum führt man zwei etablierte Firmen nicht getrennt weiter ?

Annika Windmöller: Das war für uns keine zukunftsorientierte Alternative. Nur durch die Zusammenfassung beider Unternehmen und die dadurch entstehenden Synergien und Perspektiven können wir den Standort Augustdorf für die Zukunft erfolgreich aufstellen.

Durch die Zusammenführung wird eine wechselseitige Bereicherung der Unternehmen auf vielen Ebenen realisiert und wir können fundiertes Know how, etablierte Prozesse und eine großräumige Peripherie mit enormer Dynamik und Produkten vereinen, um somit erfolgreich in die Zukunft zu gehen.

BTH Heimtex: Das Unternehmen Witex wird es wohl nach der Neustrukturierung nicht mehr geben. Was wird aus der Marke Witex ?

Windmöller: Wir werden eine sensible Markenanalyse und Neuausrichtung durchführen. Das Konzept hierzu wird zurzeit erarbeitet und im September präsentiert. Unser Ziel ist es nicht, die existierenden Marken kurzfristig sterben zu lassen, sondern eine Dachmarke zu etablieren, unter der das gesamte Produktportfolio vertrieben wird.

Zum jetzigen Zeitpunkt wird jeder Euro doppelt investiert - zum einen in die Marke Witex, zum anderen in die Marke Windmöller Flooring. Das heißt wir finanzieren so auch Kannibalisierungs-Effekte im Handel, da wir uns mit beiden Marken in identischem Vertriebskanal befinden. Unser Ziel muss es daher sein, mit der Dachmarke unsere Stärken auszubauen und auch den Handel von einer kostenmäßigen Doppelbelastung zu befreien.

BTH Heimtex: Auf welchem Platz sehen Sie sich mit dem neuen Unternehmen unter den deutschen Bodenbelagsherstellern bei Menge und Umsatz?

Windmöller: Der Laminatabsatz ist weltweit rückläufig und das wird sich in diesem preisagressiven Segment massiv fortsetzen. Da braucht der Markt keinen weiteren Volumenanbieter. Wir wollen deshalb gar nicht die Nr. 1 als Mengenanbieter werden. Stattdessen werden wir die Stärken ausbauen, für die wir von unseren Abnehmern geschätzt werden: die hohe Qualität, der an den Kundenbedürfnissen ausgerichtete Service und die Wettbewerbsvorteile durch Innovation, Exklusivität und Flexibilität, beispielsweise durch objekt- oder kundenspezifische Kleinserien und Losgrößen. Der Fokus liegt auch in Zukunft auf den für uns und unsere Handels- und Handwerkskunden attraktiven hochpreisigen Produkten.

Bei den Designbelägen sind wir mit den klebstofffrei zu verlegenden Connect-Produkten Marktführer und wollen die Nase vorn behalten. Neue Formate, exklusive Dekore und Weiterentwicklungen werden uns dabei helfen und unseren Kunden die Sicherheit geben, sich vom Wettbewerb abgrenzen und gute Margen erzielen zu können.

Auch mit den nachhaltigen, elastischen Bodenbelägen Purline Eco sind wir erfolgreich. Der Vertrieb konzentriert sich zurzeit noch auf den Objektmarkt, z.B. Healthcare oder öffentlicher Sektor.

Der erste Platz unter den Bodenbelagsherstellern, den wir anstreben, ist der für Innovationskraft, Servicestärke und margenorientierte Produktsortimente.
aus BTH Heimtex 07/12 (Wirtschaft)