pik-Dialog

Parkett in Badezimmern

Auch wenn es für viele auf den ersten Blick überraschend klingt, Parkett lässt sich bei Beachtung einiger Randbedingungen schadenfrei und dauerhaft in Bädern verlegen. Bäder bieten sich geradezu für Parkettböden an, unterstützt doch dieser Bodenbelag den zunehmenden Wellness-Charakter moderner Badezimmer.

Die Initiative "pik - Parkett im Klebeverbund" hat sich mit geeigneten Parkettarten, Oberflächenbehandlung, Baurecht und Pflege von Parkett in Badezimmern beschäftigt und gibt dazu folgende Empfehlungen:

Geeignete Parkettarten

Grundsätzlich sollten extreme Formate vermieden werden. Kleinformatiges Mosaikparkett kann aufgrund seines hohen Fugenanteils sehr schnell Feuchtigkeit aufnehmen, was zu unerwünschtem Quellen führen würde. Dielen ab 120 bis 150 cm Länge neigen bereits bei geringer Feuchtigkeitsaufnahme zu nicht gewollten großen Dimensionsänderungen. Ideal ist daher Stabparkett und Mehrschichtparkett in gängigen Längen und Breiten.

Geeignete Holzarten

Bevorzugt sollten so genannte gutmütige Holzarten eingesetzt werden, dass heißt solche mit langen Feuchtewechselzeiten. Sie überstehen kurzfristige Feuchtigkeitseinwirkunge schadlos. Besonders geeignet sind vor allem die Eiche sowie viele Tropenhölzer wie beispielsweise Merbau oder das vom Schiffsbau her bekannte Mahagoni. Dagegen sind Hölzer mit kurzen Feuchtewechselzeiten wie Buche oder Ahorn nicht empfehlenswert.

Passende Oberflächenbehandlung

Grundsätzlich können in Bädern Böden mit geölten und lackierten Oberflächen eingesetzt werden. Allerdings sollte geölten Flächen der Vorzug gegeben werden, weil bei ihnen Unterwanderungen durch Wasser an der Holz/Öl-Grenzfläche ausgeschlossen sind.

Baurechtliche Regelungen

Parkettböden im Bad unterliegen keinen baurechtlichen Vorschriften. Sie gelten bislang nicht als Regelkonstruktion, sind jedoch durch die bestehenden Regelwerke erfasst. Der ausführende Parkettleger muss erhöhten Beratungs- und Hinweisaufwand einplanen, den ein professioneller Verleger sicher leisten kann.

Pflegehinweis

Ein Parkettboden im Bad benötigt nicht mehr Pflege als in anderen Wohnräumen. Allerdings sollten Wasserpfützen nicht längere Zeit auf dem Boden stehen bleiben.

Daher wird empfohlen, das Parkett nach dem Baden oder Duschen insbesondere in den Ecken trocken zu reiben. Wichtig ist auch, das Raumklima, also Raumtemperatur und relative Luftfeuchtigkeit, möglichst konstant zu halten. Daher sollte nach dem Baden oder Duschen gelüftet werden, um die feuchte Luft nach draußen zu transportieren.

Mitglieder der Initiative "pik - Parkett im Klebeverbund" sind Bona, Bostik, Jaso, Schönox, Stauf, Uzin und der ZVPF (Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik)


pik - Parkett im Klebeverbund


Die Initiative "pik - Parkett im Klebeverbund" wurde im Jahr 2001 ins Leben gerufen. Initiatoren waren überwiegend Klebstoff- und einige Parketthersteller, die durch gezielte Ansprache von Endverbrauchern die Vorteile von geklebtem Parkett in Vergleich zu schwimmend verlegtem und auch zu Laminat wirksamer kommunizieren wollten. Über das vordergründige Ziel hinaus, nämlich den Klebstoff-Absatz zu fördern, sollte auch das höherwertige Parkettbodensegment gestärkt werden - denn dort wird überwiegend die geklebte Holzbodenvariante bevorzugt. Dies geht einher mit einem Plädoyer für die Verlegung durch versierte Profis, sprich dem Parkettleger. Daher wurde pik auch von Anfang an von Parkettherstellern und dem Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik unterstützt.
aus Parkett Magazin 03/12 (Wirtschaft)