ViS in Düsseldorf

Fachverband sonnt sich im Erfolg

Bei der Jahrestagung des Verbandes innenliegender Sicht- und Sonnenschutz (ViS) in -Düsseldorf herrschte Feierlaune. Ein positiver Rückblick und optimistische Prognosen für die Saison 2012 prägten die Mitgliederversammlung. Thema war auch die Verlegung der ViS-Geschäftsstelle von Krefeld nach Wuppertal, zum Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie (VDHI).

Der Düsseldorfer Medienhafen mit seinen architektonischen Meisterwerken bot den passenden Rahmen für die diesjährige Jahresversammlung des Verbandes innenliegender Sicht- und Sonnenschutz (ViS). Die Interessengemeinschaft der Industrie zog dort eine durchweg positive Bilanz für das Jahr 2010.

Bei den Konfektionären habe es Umsatzsteigerungen zwischen 1 und 5 % gegeben. Für das laufende Geschäftsjahr rechne man sogar mit Wachstum bis in den zweistelligen Bereich. Die Systemlieferanten schnitten im Vorjahr mit Zuwächsen zwischen 3 und bis zu 20 % sogar noch besser ab. Hier wird die Entwicklung bis Ende 2011 verhaltener, aber nach wie vor positiv gesehen. Die Orderergebnisse sollen durchweg höher sein, als im vergangenen Jahr. So blickten die ViS-Mitglieder mit "vorsichtigem Optimismus" in die Zukunft und erwarten "mehrheitlich eine gleichbleibend hohe Konsumbereitschaft", resümierte ViS-Geschäftsführer Friedrich Peschen.

Geschäftsstelle bald beim Heimtextilien-Verband

Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war die zukünftige Kooperation des ViS mit dem Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie (VDHI). Angesichts des bevorstehenden Ruhestandes von Friedrich Peschen soll zum Jahresanfang 2013 die ViS-Geschäftsstelle von Krefeld nach Wuppertal verlegt und dort administrativ in die des VDHI integriert werden. "Da hier Markt-Knowhow, die personellen Ressourcen und das textilspezifische Wissen vorhanden sind, wäre dies ein wichtiger Schritt zur Sicherung der langfristigen Interessensvertretung der Hersteller und Partner des innenliegenden Sicht- und Sonnenschutzes", erklärte dazu Wilhelm Hachtel, ViS-Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführender Gesellschafter von MHZ.

Der Entscheidung zugunsten des VDHI ging ein längerer Sondierungsprozess voraus. Der Vorstand hatte mit insgesamt drei Verbänden intensive Gespräche geführt.

Arbeit an EPDs und Normen aufgenommen

Die Fachgremien des ViS beschäftigen sich aktuell mit der Erstellung einer einheitlichen Branchen-EPD (Environmental-Product-Declaration). Gemäß politischer Vorgaben sollen künftig für alle Erzeugnisse im Bausektor - wozu auch der Sonnenschutz zählt - die Auswirkungen benannt werden, die Herstellung, Betrieb und Entsorgung in ökologischer Hinsicht haben. Diese werden in den Umwelt-Produktdeklarationen zusammengefasst. Sie beziehen sich allerdings nicht auf andere Eigenschaften, etwa die Energieeffizienz.

Weiterhin auf der Agenda stand eine Forderung der EU-Kommission, die Normen für Sonnenschutz-Anlagen in puncto Kindersicherheit bei der Bedientechnik zu überarbeiten und dabei zu verstärken. Der ViS will sich intensiv beim deutschen Spiegelausschuss in diese Normierungstätigkeit einbringen und auch den Fachhandel dafür sensibilisieren.

Eine Leistungsklassen-Übersicht für Sonnenschutz-Stoffe ist ein weiteres Projekt des ViS, diesmal in Zusammenarbeit mit Textillieferanten und dem Industrieverband Technische Textilien-Rollladen-Sonnenschutz (ITRS). Die Qualität und Funktion von Stoffen soll definiert und eingeordnet werden. Um das Qualitätsniveau zu untermauern, will man einheitliche Produktstandards schaffen. (pla)


ViS-Umfrage 2011


Plissees spurten weiter voraus

Die 41 im Verband innenliegender Sonnenschutz (ViS) organisierten Firmen repräsentieren zwischen 70 und 80 % der Branche in Deutschland. Daher gibt die Konjunkturumfrage des ViS die Entwicklungstendenzen auf dem hiesigen Markt wieder.

"In unserer aktuellen Umfrage hat es keine dominierenden Themen gegeben", fasste ViS-Geschäftsführer Friedrich Peschen das Ergebnis zusammen. Zwar dominiert weiterhin Plissee - hier gab es auch die größten Steigerungsraten -, aber auch andere Produktbereiche seien derzeit sehr erfolgreich: Doppelrollo, Plisseefolien, Automatisierung, technische Textilien mit dekorativen Eigenschaften, Screen, Flächenvorhang, Schienen und Stangen.

Bei den Exportanteilen der Hersteller und Lieferanten unter den ViS-Mitgliedern habe die Befragung deutliche Unterschiede ergeben, fuhr Peschen fort. Bei den Konfektionären liege die Exportquote in der Regel im einstelligen Prozentbereich. In drei Fällen sei sie allerdings deutlich zweistellig und reiche sogar bis zu 30 %. Die Zulieferer, meist textilindustriell ausgerichtet, meldeten durchweg zweistellige Prozentwerte, die im Mittel bei 50 % lagen.
aus BTH Heimtex 12/11 (Wirtschaft)