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Mega kooperiert mit Großhändler Rafa


Der Veränderungsprozess im Bereich Großhandel geht weiter. Während sich Akzo Nobel Deco in Deutschland durch einen Zusammenschluss der Produktorganisation Akzo Nobel Deco, des Handelsunternehmens Peters sen. in Viersen und der Handelsorganisation Akzo Nobel Farbe- und Heimtex (ANFH) von einem Produktions- zu einem Vertriebsunternehmen gewandelt hat, kooperiert die Hamburger Mega Gruppe mit der Rafa. Der Fachgroßhändler für den Raum Köln/Bonn/Leverkusen und die größte Maler-Genossenschaft Deutschlands haben einen entsprechenden Vertrag unterschrieben, der am 1. Januar 2012 in Kraft treten wird, teilte die Mega mit. Ihre Kapitalbeteiligung an dem familiengeführten Traditionsunternehmen unterstreiche, dass die Partnerschaft auf Dauer angelegt sei.

Gemeinsam wollen beide Partner die Bedeutung von Mega Marken (Farben, Lacke, Putze) und Megatex (Wand- und Bodenbeläge) stärken und den Kundenkreis erweitern. "Wir schaffen ein Netzwerk, das sich für das Handwerk engagiert. Unsere Strategie ist es, unser einzigartiges Leistungsspektrum bundesweit verfügbar zu machen, sei es durch eigene Standorte oder durch Kooperationen. Eine vergleichbare und sehr erfolgreiche Partnerschaft besteht seit April 2009 mit der Murschhauser GmbH in Traunstein", sagte Volker König, Vorstandsvorsitzender der größten deutschen Genossenschaft für das Malerhandwerk.

Mit der Kooperation erhöht die Mega ihre Schlagkraft in einem Gebiet, in dem auch eine der noch verbliebenen regionalen Genossenschaften aktiv ist, die MEG West. Mega-Geschäftsführer Volker König bestreitet, ihr existenzgefährdende Konkurrenz zu machen. "Mit der Kooperation stärken wir einen bestehenden Fachhändler, der sich seit Gründung dem Wettbewerb vor Ort - auch mit den regionalen Genossenschaften - stellt", sagte er auf Anfrage von BTH-Heimtex und verwies darauf, dass der Markt über Angebot und Nachfrage die Zahl der Marktteilnehmer reguliere. "Wie viele Genossenschaften übrig bleiben, ist einzig diesem Mechanismus unterworfen", antwortete König auf die Frage, ob er wie sein Vorgänger Walter Stüven eine Reduzierung auf nur eine Genossenschaft in Deutschland anstrebe. Weitere Kooperations- und Beteiligungsmöglichkeiten würden von der Mega laufend geprüft - sowohl im Westen Deutschlands als auch im Rest der Republik.

Nach Ansicht Königs zeigt der stetige Prozess der Marktkonzentration, dass Händler künftig ohne einen starken Partner oder eine Mindestgröße nicht mehr in der Lage seien, Mengen- und Preisvorteile im Einkauf zu erhalten, Warenwirtschaft und Logistik effizient zu gestalten und sich als nachhaltige Interessenvertretung zu präsentieren. "Wir glauben, dass wir durch eine bundesweite Marktpräsenz unserem genossenschaftlichen Auftrag für das Handwerk am besten erfüllen können", meinte der Mega-Geschäftsführer.

Die im Kölner Raum ansässige MEG West wollte sich mit Verweis auf weiteren Klärungsbedarf noch nicht zu der Kooperation äußern.
aus BTH Heimtex 10/11 (Wirtschaft)