Knauf im Hotel Schwarzer Bär, Jena

Neues Dachgeschoss für historisches Vier-Sterne-Hotel


Die Modernisierung eines Hotels bei laufendem Betrieb ist eine große Herausforderung. Im denkmalgeschützten Vier-Sterne-Hotel Schwarzer Bär in Jena entschied sich Inhaber Helmut Osburg das Dachgeschoss in den Hotelbetrieb einzubeziehen und darin sechs neue Gästezimmer mit Dusche und WC einzurichten. Sowohl das Gebälk als auch der Dachboden stammen aus dem 15. Jahrhundert, deshalb sollte der Umbau die historische Bausubstanz möglichst wenig beeinflussen.

Maßgeblich für die Planung waren die extremen Höhenunterschiede, die der Originalboden aufwies sowie drei tragende Holzbalken. Diese konnten nicht entfernt, sondern mussten entsprechend auf Höhenniveau ausgeglichen werden. Auch sollte die neue Lösung Schallschutz- und Brandschutzwerte nach F30 erfüllen, eine hohe Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht gewährleisten und die gesamte Versorgungsinstallation für die neuen Zimmer miteinschließen. Ebenfalls erwünscht war eine Treppe, über die man von den neuen Zimmern zum bestehenden Hoteltrakt gelangen kann.

Nach wenigen Beratungsgesprächen mit Jörg Leicht, Produktmanager bei Knauf Integral, entschieden sich der Architekt Eberhardt Ermter und Bauherr Osburg für die Trockenbauweise und dabei für die Verlegung eines Gifafloor-Flächenhohlbodens. Die planen, großformatigen Gipsfaserelemente (1.200x600 mm) des Bodens lassen sich schnell und ohne Spezialwerkzeug mit Nut- und Federsystem verlegen und bieten innerhalb kurzer Bauzeit einen verlegereifen Untergrund. Von überzeugendem Vorteil war die sehr hohe Tragfähigkeit des Gifafloor-Flächenhohlbodens bei geringem Eigengewicht. Dieses lag unter den statischen Grenzwerten von maximal 200 kg/m, so dass eine dem historischen Gebälk angemessene Gewichtsbelastung gewährleistet blieb. Gleichzeitig ließ der Gifafloor FHB die direkte und zeitsparende Montage von Trockenbauwänden zu. Für die erforderliche Schallentkoppelung in den Hotelzimmern kam der Fertigteilestrich Knauf Brio zum Einsatz.

Verbund für schnelle Nutzung

Auf etwa 300 m Fläche verlegten die Mitarbeiter der Trockenbaufirma Richwien Bauelemente zunächst die formstabilen Gipsfaserlemente des Gifafloor FHB 32mm schwimmend auf etwa insgesamt 2.000 Hohlbodenstützen. Dank der variabel einstellbaren Stützen (Typ M 16 375 - 430 mm, sowie Typ M 16 425 - 480 mm) konnten sie die Unebenheiten des Originalbodens ausgleichen und sogar die Höhe der nicht entfernbaren tragenden Dachbalken problemlos überbrücken. Um die teilweise starken Unterschiede in den Dachbalkenstärken und -abständen zu bewältigen, erfolgte die Verlegung unabhängig von den Stützen in fliegenden Stößen. Hier erwies sich auch das große Plattenformat von Vorteil, da teilweise sehr weite Balkenabstände überbrückt werden mussten. Durch die Verbindung der Platten im Nut- und Federsystem entstand ein durchgängiger Untergrund, der ähnlich einer Scheibe, sehr belastbar ist. Für spätere Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Anschlüssen, Kabel und Leitungen unterhalb des Hohlbodens setzten die Trockenbauer Revisionsöffnungen; dies ist bei Gifafloor FHB dank des homogenen Plattenmaterials an jeder Stelle möglich.

Nach drei Wochen konnten die Handwerker bereits mit dem Aufstellen der Wände im Ständersystem beginnen. Danach erfolgte die Verlegung des Fertigteilestrichs Knauf Brio 18mm WF mit 10mm unterseitiger Holzfaserdämmplatte zur Schallentkoppelung der einzelnen Räume. Der ebenfalls großformatige Knauf Brio bildet zusammen mit Gifafloor FHB ein zweilagiges System, das über eine geringe Aufbauhöhe verfügt und schon nach einem Tag belegt werden konnte. Knauf Brio ist eine formstabile, hoch belastbare Gipsfaserplatte mit eingefrästem Stufenfalz und ermöglicht eine einfache schnelle Verlegung. Mit der abgestimmten Komposition von Gifafloor FHB und Knauf Brio ergab sich nicht nur eine ganzheitliche und wirtschaftliche Bodenlösung. Auch ihre baubiologischen Eigenschaften sprachen für die Verwendung der Produkte: Dank ihrer Zusammensetzung aus Naturgips, Rea-Gips und Zellulosefasern tragen sie zu einem gesunden, angenehmen Raumklima bei. Zudem wirkt der natürliche Rohstoff Gips feuchteregulierend und wärmespeichernd.

Durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten war ein reibungsloser Ablauf des Ausbaus gewährleistet und nach insgesamt drei Monaten war es dann soweit: Die neu entstandenen Hotelzimmer waren bezugsfertig, ohne dass der Hotelbetrieb während der Bauzeit eingestellt werden musste.


Objekt-Telegramm


Objekt: Hotel Schwarzer Bär, Jena
Umfang: 300 m
Verarbeiter: Riechwien Bauelemente, Dingelstädt
Flächenhohlboden: Gifafloor
Hohlbodenstützen: Typ M 16 375 - 430 mm, sowie Typ M 16 425 - 480 mm
Fertigteilestrich: Knauf Brio 18mm WF 10mm unterseitiger Holzfaserdämmplatte
aus FussbodenTechnik 03/13 (Referenz)