Interview des Monats: OBB Oberbadische Bettfedernfabrik, Lörrach

Gut bestelltes Haus für die neue Geschäftsleitung

In diesem Jahr feiert die Oberbadische Bettfedernfabrik ihr 111-jähriges Bestehen. Erich Schweigert, Geschäftsführender Gesellschafter, hat nahezu die Hälfte der Jahre in dem Unternehmen gearbeitet und dessen erfolgreiche Entwicklung ganz wesentlich geprägt. Ende März wird er sich aus dem aktiven Geschäft zurückziehen und die Unternehmensleitung in die Hände seiner Frau Ingrid legen sowie seiner Tochter Petra, Michael Jägle und Bastian Roscheck. Haustex besuchte das Unternehmen in Lörrach und sprach mit Erich und Ingrid Schweigert über die bewegte Unternehmensgeschichte und die Erfolgsstrategie der OBB.

Haustex: 111 Jahre besteht das Unternehmen in diesem Jahr. Befand es sich während der gesamten Zeit in der Hand Ihrer Familie?

Erich Schweigert: Nein, ich komme erst 1956 ins Spiel. Gegründet wurde das Unternehmen 1900 in Insterburg von der jüdischen Familie Klimowski. Sie hatte damals sehr gute Verbindungen in den Osten Europas und nach Sibirien, wo man Federn und Daunen einkaufte, so dass das Unternehmen sich bis Ende der 30er Jahre zu einem der europaweit bedeutendsten Händler von Daunen und Federn entwickelte. Durch die seinerzeitigen geschichtlichen Umstände musste die Familie Klimowski ihr Unternehmen 1938 zu einem Spottpreis verkaufen und durfte im Gegenzug ins Ausland ausreisen. So gelang das Unternehmen nach dem 2. Weltkrieg hier nach Lörrach, in den Schatten der Schweiz. Per Zufall erfuhr ein früherer Mitarbeiter der Klimowskis, der inzwischen hier unten Arbeit gefunden hatte, von dem Transport und nahm mit der Familie Kontakt auf, die inzwischen in London lebte. Von dort erhielt er den Auftrag, das Unternehmen in Lörrach wieder aufzubauen. So entstand 1948 die OBB. Zum Dank für seine Loyalität erhielt der frühere Mitarbeiter die Hälfte des Unternehmens. Er gründete mit seinen Maschinen die Bettfedernfabrik Süd in Maulburg. OBB entwickelte sich in den folgenden Jahren sehr erfolgreich.

Haustex: Wann treten Sie auf den Plan?

Erich Schweigert: Ich hatte familiär nichts mit den Klimowskis zu tun. Ich trat 1956 als kaufmännischer Lehrling in das Unternehmen ein. Danach stieg ich von einer Sprosse der Karriereleiter zur anderen auf, interessanterweise immer dann, wenn ich eigentlich den Absprung suchte, um etwas anderes auszuprobieren. Schließlich wurde ich 1976 Geschäftsführer. Das Ehepaar Klimowski war zu alt, um das Unternehmen noch zu leiten, und die Kinder hatten sich anderweitig etabliert. Gemeinsam mit Christel Lantsch, die mir als Prokuristin den Rücken frei hielt, entwickelte ich das Unternehmen weiter. Stück für Stück kaufte ich mir dann aus den Gewinnen die Geschäftsanteile. Seit 1989 bin ich alleiniger Geschäftsführender Gesellschafter. Ende März werde ich mich nun aus dem aktiven Geschäft zurückziehen.

Haustex: Ihr Rückzug aus der Geschäftsführung wird eine Zäsur für das Unternehmen bedeuten. Welche vorsorgenden Maßnahmen haben Sie getroffen?

Erich Schweigert: Begonnen habe ich damit, die Immobilien vom operativen Geschäft zu trennen. Daraus resultiert die Grundstücksverwaltungsgesellschaft Imes, die sämtliche Immobilien verwaltet und vorerst mir gehören wird. Die OBB ist somit für das operative Geschäft zuständig. Dann habe ich meine Frau Ingrid in das Unternehmen geholt und einige Zeit später meine Tochter Petra. Beide musste ich zuerst überzeugen, da sie jeweils anderweitig gute Jobs hatten.

Ingrid Schweigert: Wir hatten uns schon vor einigen Jahren darüber unterhalten, wie es generell weitergehen sollte und vor allem, wer einspringt, sollte der Inhaber einmal längere Zeit ausfallen. Ich war seinerzeit im Personalwesen einer größeren Firma in Wiesental und habe den Beruf sehr gerne ausgeübt. Trotzdem habe ich mich entschlossen, mich in das Unternehmen einzuarbeiten und kann rückblickend sagen, dass ich diesen Schritt von der ersten Minute an nicht bereut habe.

Haustex: Welche Aufgaben liegen heute bei Ihnen?

Ingrid Schweigert: Ich habe natürlich nicht sofort als Geschäftsführerin begonnen. Zuerst habe ich das Personalwesen übernommen, dann habe ich mich in das Controlling eingearbeitet. Nach und nach habe ich mich auch in die Anwendersoftware eingearbeitet und geschaut, was man dort ergänzend und erweiternd machen kann. Wenn nun mein Mann sich aus der Geschäftsführung zurückzieht und ich weitere Aufgaben übernehme, übergebe ich meinerseits einiges aus meinem Aufgabengebiet an Petra Schweigert. Sie übernimmt in der Geschäftsleitung das Personalwesen, Ausbildung und Marketing und ich kümmere mich weiterhin um Controlling und Anwendersoftware.

Haustex: Und wer ist für das operative Geschäft zuständig?

Ingrid Schweigert: Das sind Bastian Roscheck und Michael Jägle. Sie teilen sich die Aufgaben Verkauf, Einkauf, Produktion und Export.

Erich Schweigert: Michael Jägle ist seit seiner Ausbildung bei uns, nur unterbrochen durch seine Bundeswehrzeit. Bastian Roscheck ist ein Seiteneinsteiger aus der Informatik-Branche, in der er im Vertrieb eines Unternehmens gearbeitet hat. Er ist seit 2004 bei uns. Ich konnte die letzten zwei Jahre beobachten, wie die beiden zusammenarbeiten und kann feststellen, dass sie sich sehr gut ergänzen. Wenn ich mich jetzt aus dem aktiven Berufsleben zurückziehe, haben wir ein rundes Geschäftsführungskonzept. Mir war ganz wichtig, dass nicht die gesamte Verantwortung auf einen konzentriert ist. Und damit meine Tochter und die zwei Herren sehen, dass ich es ernst meine mit der neuen Führungsstruktur, werden die drei auch finanziell am Unternehmen beteiligt. Den Rest der Anteile behalte ich mit meiner Frau, und dann schauen wir mal, wie sich das Ganze so weiterentwickelt. Im Grunde liegt die fernere Zukunft des Unternehmens bei den drei jungen Leuten. In welcher Konstellation das auch immer sein wird, wird sich herausstellen.

Haustex: Wie steht das Unternehmen heute am Markt da und wie ist es strategisch aufgestellt?

Erich Schweigert: Unser Unternehmen ist nach wie vor vollstufig aufgestellt. Strategisch setzen wir ganz klar auf Marke. Angefangen haben wir vor 35 Jahren mit Irisette, inzwischen haben wir auch einige sehr gute Eigenmarken, mit denen wir vor allem auch im Export sehr erfolgreich sind, wie zum Beispiel Northern Goose, Climasphere, Blue Goose und natürlich Regina.

Haustex: Wie sind die einzelnen Marken im Markt positioniert?

Erich Schweigert: Irisette ist die Marke mit dem höchsten Bekanntheitsgrad und kann zum Beispiel durch den Versender wesentlich aktiver verkauft werden als eine unserer eigenen Marken. Bekannt gemacht haben wir unsere Irisette-Decken durch gute bis sehr gute Testergebnisse bei Stiftung Warentest oder Ökotest. Die Kunden wissen, dass Irisette für Qualität steht.

Haustex: Und wie sieht es mit den anderen Marken aus?

Erich Schweigert: Northern Goose ist zu der Zeit als Marke entstanden, als wir die ganz hochwertigen Federn und Daunen fast ausschließlich in Kanada bezogen haben. Den Firmennamen des Lieferanten - Northern Goose - haben wir als Marke eingetragen. Darüber hinaus haben wir vom kanadischen Staat die Berechtigung erhalten, auf unsere Produkte das kanadische Hoheitszeichen des Ahornblattes zu verwenden. Northern Goose ist also unsere Marke für den sehr hochwertigen Bereich. Alle anderen Marken stehen eher für den Style einer Decke. Blue Goose steht für eine spezielle, körpergerechte Steppung. Climasphere, das behaupte ich nach wie vor, ist die erste und einzige Decke, bei der sie mit nur einer Decke sowohl den Winter- als auch den Sommerbedarf abdecken können, allein abhängig davon, welche Seite oben liegt. Das wird durch die Trapez-Form im Querschnitt der Kassetten erreicht. Überhaupt auf die Idee einer eigenen Marke sind wir durch unser Regina-Kissen gekommen. Das habe ich vor mehr als 30 Jahren entwickelt und es ist mittlerweile ein echter Klassiker. Regina bedeutete zugleich den Beginn der fertig konfektionierten Produkte bei OBB. Bis dahin hatten wir nur lose Ware verkauft.

Haustex: Wer sind Ihre Abnehmer?

Ingrid Schweigert: Die Otto-Group ist seit Jahrzehnten eine wichtige Säule unseres Unternehmens. Als zweites Bein haben wir den Fach- und Möbelhandel, wobei der Möbelhandel immer bedeutender wird. Dort ist einfach die notwendige Fläche vorhanden, um eine Marke attraktiv zu präsentieren. Wobei wir natürlich auch entsprechende Shops für kleinere Verkaufsflächen anbieten. Ein weiterer Focus ist zudem das Objektgeschäft. Nicht zu vergessen der Export und das Internetgeschäft. Billigversender beliefern wir nicht, denn wir haben kein Produkt für dieses Genre. Billig können und wollen wir auch nicht.

Haustex: Wie schaffen Sie es, die Produktion in Deutschland, in Lörrach aufrecht zu erhalten?

Erich Schweigert: Wir haben ganz klar festgelegt, dass wir nur in Deutschland produzieren wollen. Wir haben nie eine Produktion im Ausland in Betracht gezogen, denn wir wollen "made in Germany" auf unsere Produkte schreiben können. Wir arbeiten in einem Qualitätsbereich, in dem das der Endkunde von uns erwartet. Aufgrund unserer positiven Ergebnisse der letzten Jahre konnten wir erhebliche Investitionen in den Maschinenpark tätigen. Darüber hinaus sind wir an einem Punkt angekommen, wo wir auf der Kostenseite ziemlich gut durchorganisiert sind. Zudem stellen wir einmal im Jahr alles wieder auf den Prüfstand und schauen, was man noch besser machen könnte.

Haustex: Sie sprechen von einer sehr positiven Entwicklung der letzten Jahre?


Erich Schweigert: Ein wesentlicher Punkt ist sicherlich die überaus erfreuliche Entwicklung innerhalb des Irisette-Verbundes. Wir haben seit 2006 einen gemeinsamen Auftritt auf der Heimtextil-Messe in Frankfurt, wie wir ihn alleine in der Größe noch nie durchführen konnten. Seit einigen Jahren übrigens auch auf der IMM in Köln. Das gab uns in der Branche auch ein ganz anderes, besseres Renommee. Ein weiterer Grund war der Schwenk der Versender hin zu Marken. Schließlich hat der Vertrieb mit Michael Jägle und Bastian Roscheck deutliche Zuwachsraten gebracht und bringt sie auch heute noch. Auch im Geschäftsjahr 2010/2011, das Ende März zu Ende geht, werden wir wieder ein zweistelliges Wachstum haben.

Haustex: Wenn Sie sich aus dem aktiven Geschäft zurückziehen, überlassen Sie somit ein gut bestelltes Haus?

Erich Schweigert: Ja, die OBB wird im zu Ende gehenden Geschäftsjahr ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Das ist für mich natürlich eine prima Sache, kann ich doch meine Nachfolger künftig an diesem Ergebnis messen (lacht). Nein, im Ernst, ich übergebe tatsächlich ein gut bestelltes Haus.

Ich werde zwar noch ein Büro behalten, mich aber nicht mehr in das Tagesgeschäft einmischen. Ich habe es als junger Kerl auch alleine schaffen müssen und ich bin überzeugt davon, dass die neue Mannschaft das auch ohne mich hinbekommt.

Haustex: OBB und die Schweizer Tochterfirma Balette exportieren somit Fertigprodukte, hängen aber auch stark von den Importpreisen beispielsweise bei Baumwollprodukten ab. Wie gehen Sie mit der exorbitanten Preissteigerung bei der Baumwolle um?

Erich Schweigert: Wieso Baumwolle? Für uns ist die Entwicklung der Daunen -und Federpreise ein viel größeres Problem als die Baumwollpreise, da die Füllungen einen deutlich größeren Anteil an den Einstandspreisen haben. Und gerade bei der Daune sind die Preise förmlich explodiert, weit über 100 Prozent. Aber damit könnten wir schon noch umgehen, obwohl das viele meiner Kollegen sicherlich anders sehen werden. Was mir viel mehr Sorgen macht, ist die generelle Verknappung der Ware. Es wird zunehmend schwieriger, die Mengen zu bekommen, die wir benötigen, um unsere Aufträge zu erfüllen. Die Chinesen kaufen den gesamten europäischen Markt auf und man weiß nicht, wie es mit der Entwicklung zum Beispiel bei den Daunenjacken weitergeht. Positiv an der Geschichte ist andererseits, dass die Daunen- und Federprodukte wieder einen Preis haben, welcher der Güte des Produktes angemessen ist. Teilweise war die Synthetik teurer als die Daune, und das kann nicht sein. Ein Lieferant hat mir berichtet, dass es derzeit viele Anfragen nach Federn und Daunen der Klasse 2 gibt, um bestimmte Preisklassen weiter zu realisieren. Diese Entwicklung ist allerdings bedenklich.

Haustex: Noch einmal: Wie gehen Sie mit der Verknappung und den Preissteigerungen konkret um?

Erich Schweigert: Wie müssen einfach neue Wege gehen. Wir sind jetzt mehr unterwegs als früher, als wir unsere Stammlieferanten hatten und bei denen einfach bestellen konnten. Heute arbeiten wir mit neuen Lieferanten zusammen, um unseren Einkauf auf eine breitere Basis zu stellen. Vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht, dass wir in dieser Richtung jetzt ein wenig anders denken müssen. Daher werde ich das Unternehmen beim Einkauf sicherlich noch zwei bis drei Jahre beratend unterstützen. Der Einkauf von Federn und Daunen ist so schwierig und komplex, das lernt man nicht von heute auf morgen.

Haustex: Muss man sich im Einzelhandel auf deutlich höhere Preise bei Bettwaren aus Federn und Daunen einstellen?

Erich Schweigert: Ja, absolut. Ich bin überzeugt, dass bis heute bei weitem noch nicht die Preise durchgedrungen sind, wie sie im Moment unter Berücksichtigung der aktuellen Rohstoffpreise notwendig wären. Momentan arbeiten wir noch mit Zwischenpreislagen, sind also noch nicht ganz da, wo wir hin müssen.

Haustex: Den Kollegen von der Faser-Fraktion dürfte es allerdings nicht anders gehen.

Erich Schweigert: So ist es, und das ist das Gute für uns. Früher hätte man gesagt, jetzt gehen alle auf die Faser, aber die Problematik ist dort genau so. Wir reden hier von einem Problem, das sich über die gesamte Branche zieht, wobei die Federn-/Daunenindustrie sich mit den höchsten Preissteigerungen auseinandersetzen muss.

Haustex: Kommen wir noch einmal auf das Irisette-Quartett zu sprechen. Wie läuft da die Zusammenarbeit?

Erich Schweigert: Sehr gut. Den richtigen Schub hat es ab 2006 gegeben, als wir erstmals gemeinsam unter der Marke ausstellten und seitdem wirklich eng zusammenarbeiten. Wesentlich hierbei war die Übernahme von Badenia mit dem neuen Geschäftsführer Thomas Bußkamp.

Haustex: Und wie arbeiten die drei Firmen übers Jahr zusammen?

Erich Schweigert: Sehr gut bewährt hat sich, dass die Firmen Badenia, Schultz und OBB bekanntlich einen gemeinsamen Vertreterstab haben. Automatisch sind die Vertretertagungen somit ein gemeinsamer Austausch. Ein Vertreter von uns verkauft heute nicht OBB, sondern Irisette, und zwar mit Daunen und Federn, mit Fasern, mit Lattenrosten und Matratzen. Wenn es um große Kunden geht, dann reist unser Michael Jägle auch schon mal zusammen mit den Verkaufsleitern der Partnerfirmen.

Haustex: Ein brisantes Thema ist nach wie vor der Lebendrupf, der unter den Konsumenten für große Verunsicherung führt.

Erich Schweigert: Wir haben uns entschlossen, den Stier bei den Hörnern zu packen und den Verband "Vier Pfoten" in unser Haus eingeladen. Wir haben alle unsere Bezugsquellen genannt, damit faire Recherchen durchgeführt werden können. Meines Wissens sind wir das einzige Unternehmen in Deutschland, das so gehandelt hat. Wir haben bis heute nichts von "Vier Pfoten" gehört, was uns in der Annahme bestätigt, dass wir uns auch in Bezug auf dieses Thema auf unsere Lieferanten verlassen können. Im Übrigen glaube ich, dass die konsequente Ablehnung der Firma OBB zum Thema Lebendrupf und Mauserrauf inzwischen hinlänglich bekannt ist!

Ingrid Schweigert: Um unsere hohen Qualitätsansprüche auch laufend überprüfen zu können, haben wir uns ein professionelles Labor eingerichtet, das mittlerweile als EDFA-anerkanntes Prüfinstitut zertifiziert wurde. Wir prüfen sowohl ein- als auch ausgehende Ware und lassen ab und an unsere Untersuchungsergebnisse von Instituten wie Hohenstein bestätigen.

Haustex: Wie weit ist es heute noch möglich, Innovationen in die Bettwaren zu bringen?

Ingrid Schweigert: Das ist zugegebenermaßen schwer. Dennoch - ich hörte zum Beispiel bei einem Kundengespräch, dass eine Kundin kein Außenstegbett haben wollte, weil dessen Ecken nicht gut in den Bettbezug passen würden. Irgendwann kam mir die Idee, die Außenstege nach außen hin zu verjüngen. Heute produzieren wir jede Stegbettdecke mit einem Außensteg von 6 cm und mehr mit einem sich in die Ecken verjüngenden Steg.

Erich Schweigert: Wir lassen solche Ideen auch sofort schützen, sei es als Gebrauchsmuster oder durch ein Patent wie bei unserem Climasphere-Bett mit den trapezförmigen Kassetten. Es wurde auf einer Messe in New York sogar mit dem begehrten "best new product award" ausgezeichnet. Wir waren auch die Ersten, die Stickereien auf die Betten gebracht haben. Das ist bei den Verbrauchern enorm gut angekommen, denn sie assoziieren so etwas mit etwas Hochwertigem, Besonderem. Vor allem unsere Decken, bei denen wir das Logo mit den Swarovski-Steinen geschmückt haben, waren ein Riesenerfolg.

Haustex: Ein Blick in die Zukunft. Was darf man bei OBB in nächster Zeit erwarten?

Erich Schweigert: Ich glaube, in den letzten zwei Jahren ein Team zusammengestellt zu haben, welches das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen kann. Wir haben Mitarbeiter und einen Betriebsrat, die zu 100 Prozent hinter dem Unternehmen stehen.

Ingrid Schweigert: Wahrscheinlich trägt auch dazu bei, dass wir versuchen, unsere Mitarbeiter abseits der Arbeit zu unterstützen. Wir sind Mitgründer eines Ganztages-Kindergarten in Lörrach, den auch unsere Mitarbeiter für ihre Kinder nutzen können. Er hat von 6 bis 18 Uhr geöffnet. Dadurch erleichtern wir es unseren Mitarbeitern, Arbeit und Kinder besser unter einen Hut zu bekommen. Außerdem bilden wir regelmäßig aus.


OBB - Firmentelegramm


OBB Oberbadische Bettfedernfabrik GmbHMühlestrasse 5479539 LörrachTel.: 07621/15 20-0Fax: 07621/15 20-20E-Mail: info@obb.de
Internet: www.obb.de

Gründung: 1900 als Erste Ostpreußische Bettfedern-Fabrik in Insterburg

Geschäftsleitung:
- Erich Schweigert (Geschäftsführender Gesellschafter, Geschäftsführer bis 31.03.2011)
- Ingrid Schweigert (Geschäftsführerin)
- Michael Jägle (Prokurist)
- Bastian Roschek (Prokurist)
- Petra Schweigert (Prokuristin)

Produkte: Bettdecken und Kissen gefüllt mit Federn und Daunen.

Produktionsstandort: Lörrach

Marken: Irisette, Northern Goose, Blue Goose, Climasphere, Regina

Mitarbeiterzahl: 50


Erich Schweigert - Zur Person


Erich Schweigert begann seine berufliche Karriere bei OBB 1956 als kaufmännischer Auszubildender. Nach der kaufmännischen Ausbildung wurde er Assistent des Verkaufsleiters Nord. Dessen Posten übernahm Schweigert, als dieser aus Altersgründen ausschied. 1974 erhielt er Prokura. Als das Gründerehepaar Klimowski sich aus Altersgründen aus der Geschäftsführung zurückzog, wurde Schweigert 1976 Geschäftsführer. Schließlich erwarb er zwischen den Jahren 1985 und 1989 die gesamten Geschäftsanteile. 1996 wurde das Schweizer Unternehmen Balette Bettwarenfabrik Basel übernommen. Ende März 2011 wird Schweigert sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen, um sich nun um die Verwaltung seiner Immobiliengesellschaft Imes zu kümmern.


Ingrid Schweigert - Zur Person


Ingrid Schweigert absolvierte ihre Ausbildung in der OBB und wechselte danach zur Firma Endress & Hauser, wo sie Gruppenleiterin der Personalabteilung war. Auf Wunsch ihres Mannes wechselte Ingrid Schweigert 2004 zurück zur OBB, um dort perspektivisch in die Geschäftsführung einzusteigen und so die Nachfolgeregelung kurzfristig sicherzustellen. Sie begann mit der Übernahme des Personalwesens, anschließend arbeitete sie sich ins Controlling ein und übernahm zuletzt auch die Anwendersoftware. 2006 übernahm Ingrid Schweigert die Geschäftsführung der Balette in Basel, seit 2010 ist sie auch Geschäftsführerin der OBB. Diese Funktion wird sie voraussichtlich noch einige Jahre ausüben.
aus Haustex 03/11 (Wirtschaft)