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Neue Großdielen veredeln die Münchner Schranne


Die Schrannenhalle in München nahe dem Viktualienmarkt wurde kürzlich aufgewertet - mit zünftigen Eichendielen auf den Emporen. Verlegt wurden sie von Schmid Bodenbeläge aus Neustraubing. Beim Umbau kamen Produkte von Uzin zum Einsatz.

Die alte Markthalle Schranne erstrahlt jetzt in neuem Glanz. Nach umfangreichem Umbau und der Sanierung des Gebäudes kommt nun die filigrane Deckenkonstruktion viel besser zur Geltung als bisher. Die Eisen-Glas-Konstruktion der Markthalle gilt als erste ihrer Art in München. Deshalb war eines der wichtigsten Kriterien für den Umbau, Transparenz zu schaffen: Alle vier Meter gibt es jetzt Glastüren, die tagsüber offen sind, damit die Besucher durchströmen können. Die Markstände im Erdgeschoss sind von allen Seiten einsehbar und in Vierer-Inseln angeordnet. Eichenholz und geölter Stahl geben den neuen Ton des Interieurs an.

Bevor der Marktbetrieb jedoch losgehen konnte, gab es baulich viel zu tun. Unter anderem mussten die Lüftung überholt und die Estriche erneuert werden. Hinzu kamen zwei neue Betonkerne im südlichen sowie nördlichen Teil für Aufzüge. Außerdem wurden zwei Betonplatten als Galerien eingebaut, die einen weiten Blick von oben in die Halle erlauben.

Auf den beiden Galerien der Markthalle mit einer Fläche von je 300 m galt es nicht irgendeinen Holzboden zu verlegen, sondern exklusive Großdielen der Tegernseer Firma Markus Schober: von Hand gebürstete und geölte Eichendielen mit gefasten Kanten. Arbeitsvorbereitung und Umsetzung des Bodenaufbaus wurden von Anwendungstechnikern von Uzin begleitet.

Arbeitsvorbereitung

Zunächst musste der Betonboden der beiden Emporen abgefräst werden, um die Oberfläche zu egalisieren und labile Bestandteile zu entfernen. Schallbrücken und starre Verbindungen mit Ausgleichsschichten ließen sich durch geeignete Randdämmstreifen an allen aufgehenden Bauteilen vermeiden. Darauf konnte der neue Belag schrittweise aufgebaut werden.

Epoxi-Feuchtesperren und deckend abgestreuter Perlsand

Schritt 1: Gegen kapillar aufsteigende Feuchte wird in einer ersten Schicht eine 2K Epoxi-Feuchtesperre Uzin PE 480 auf den Betonboden aufgezahnt (Zahnung B 2) und im Anschluss mit einer Nylon-Plüsch-Rolle zu einer gleichmäßig geschlossenen Schicht abgewalzt.

Schritt 2: Im Anschluss folgt die zweite Lage Epoxi-Feuchtesperre Uzin PE 480, die auch mit der Nylon-Plüsch-Rolle aufgetragen wird. Tipp: Wird diese zweite Schicht im Vorfeld mit dem Uzin Epoxi-Farbtöner vermischt, lässt sich leichter feststellen, wo sie eventuell noch fehlt.

Schritt 3: Schließlich wird die so grundierte Fläche mit Quarzsand Uzin Perlsand 0.8 vollsatt deckend und sofort abgestreut. Der Quarzsand darf dabei an der Oberfläche nicht von Epoxidharz ummantelt sein, um eine mechanische Verankerung mit der nachfolgend aufzutragenden Uzin Spachtelmasse zu ermöglichen. Ist diese Verbindung erhärtet, muss überschüssiger Perlsand mit einem Stoßbesen abgekehrt oder noch besser abgesaugt werden.

Schritt 4: Um letzte Unebenheiten des Untergrundes zu nivellieren, wird nun die fließfähige Zementbodenausgleichsmasse Uzin NC 195 mit Schneckenpumpen in Schichtdicken von 3 bis 20mm aufgebracht. Wichtig ist, diese Schicht richtig durchtrocknen zu lassen. Die Regel lautet: Ein Tag Trocknungszeit je 3mm Schichtdicke.

Schritt 5: Im nächsten Schritt wird das Uzin Multimoll Vlies als Entkopplung aufgeklebt, mit 2K PUR-Parkettklebstoff Uzin MK 92 S (Zahnung B 2). Gezahnt wird quer zu der Verlegerichtung der Dielen. Das Vlies wird fest angewalzt. Zu aufgehenden Bauteilen muss dabei eine Randfuge ausgebildet werden.

Schritt 6: Jetzt ist der Bodenaufbau reif für den letzten Arbeitsgang, das Verlegen des Parketts. Dazu wird 2K PUR-Parkettklebstoff Uzin MK 92 S mit Zahnung B 11 aufgetragen und darauf die Dielen verklebt. Klebstoffreste sollten mit Reinigungstüchern entfernt werden, solange sie noch frisch sind. Möglich ist das bis maximal 4 Stunden nach dem Verkleben.

Die Tradition der Schrannne

Der Begriff Schranne bedeutet Getreide. In der Schrannenhalle wurde daher ursprünglich Getreide gelagert. Neuartiges industrielles Bauen mit Eisen und Glas ermöglichte in der Mitte des 19. Jahrhunderts solche filigranen und lichtdurchlässigen Konstruktionen. Auf den ersten Blick sieht die heutige Schrannenhalle wie ein altes Gebäude aus. Tatsächlich wurde sie weitgehend zwischen 2003 und 2005 erbaut. Der Hauptbau ist einem historischen Gebäude nachempfunden, das der Münchner Stadtbaumeister Karl Muffat 1853 errichten ließ und von dem nur noch der nördliche Kopfbau übrig blieb. Die Vorläuferin der heutigen Großmarkthalle brannte 1932 teilweise ab. Die historische Schranne war die erste Halle in der damals neuartigen Eisenkonstruktion in München. Weitere Infos unter www.schrannenhalle.de im Internet.


Objekt Telegramm


Gesamtsanierungskosten: 45Mio.EUR
Sanierte Fläche: 3800 m
Bauleitung: Probat Bauelemente & Trockenbau GmbH & Co.KG aus Feldkirchen-München
Fachbetrieb: Schmid Bodenbeläge GmbH, Neustraubing
Bearbeitete Bodenfläche: 600 m auf zwei Beton-Emporen für Großdielen-Verlegung
Verwendete Produkte des Bodenaufbaus: 2K Epoxi-Feuchtesperre Uzin PE 480 als Dichtschicht auf dem Betonboden; Uzin Nylon-Plüsch-Rolle; Uzin Perlsand 0.8; Verbundausgleichsmasse Uzin NC 195; Entkopplungsvlies Uzin Multimoll Vlies; 2K PUR-Parkettklebstoff Uzin MK 92 S; Uzin Clean Box, Reinigungstücher; Eichendielen der Firma Markus Schober, Innenausbau und Bodendielen GmbH, Miesbach
Massivdiele Holzart: Eiche, gealtert mit Gebrauchsspuren, umseitig mit Nut und Feder, längsseitig gefast
Dicke: 14 mm,
Breite: 110 / 130 / 150 mm, Längen: 300 - 2050 mm
aus Parkett Magazin 05/12 (Referenz)