Herbstkonjukturumfrage 2010

Maler und Lackierer sind zuversichtlich


Das deutsche Maler- und Lackiererhandwerk ist positiv gestimmt. Erstmals seit 2008 beurteilen mehr als die Hälfte der Befragen die Geschäftslage ihres Unternehmens mit gut. Ihr Anteil stieg von 44,8 auf 53,1 %. Dagegen bewerten nur noch 5,9 % ihre Situation als schlecht. Im Herbst 2008 waren dies noch 13,5 %. Das geht aus der Herbst-Konjunkturumfrage des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz hervor, die Hauptgeschäftsführer Werner Loch während der Verbandstagung vorstellte. Die Vertreter der Landesinnungsverbände bestätigten die Ergebnisse.

"Die gute Stimmung in der Branche ist im Wesentlichen getragen von den Maßnahmen aus den Konjunkturpaketen", sagte Loch. Dies werde deutlich bei der Betrachtung der Umsätze mit Wärmedämmung von Fassaden. Sie stiegen im Vergleich mit denen anderer Leistungsangebote aus dem breit gefächerten Arbeitsfeld des Maler- und Lackiererhandwerks deutlich stärker. Nach Lochs Angaben nahmen WDVS-Arbeiten gegenüber dem Jahr 2005 um 6 Indexpunkte zu. Dies entspreche einem Plus von mehr als 30 %. Auch der Umsatz im öffentlichen Bereich sei gewachsen.

Trotz der guten Entwicklung mahnte Loch aber wie Verbandspräsident Karl-August Siepelmeyer: "Die Konjunkturpakete haben ihre Wirkung im Maler-Lackiererhandwerk erreicht und stabilisierend auf die wirtschaftliche Entwicklung gewirkt. Für die Zukunft bleibt es aber ungewiss, ob nach Auslaufen der Konjunkturpakete in Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise das Bewusstsein gestärkt wird, mehr in die Immobilie zu investieren und damit die wirtschaftliche Situation in der Branche gehalten werden kann."

Zumindest für die kommenden Wochen aber scheint laut Loch der Auftragsbestand in den Betrieben gesichert zu sein. "Erfreulicherweise hat sich insbesondere der Auftragsbestand im Zeitraum über zwei bis vier Monate gegenüber den Vorjahresumfragen erhöht", betonte er. Wie in den Vorjahren gibt sich die Mehrheit der Befragten insgesamt vorsichtig optimistisch. So rechnen mehr als 60 % damit, dass sich ihre derzeitige Geschäftslage nicht verändert. Allerdings beklagten viele Betriebe einen Verfall der Angebotspreise. Dies verschärfe die Wettbewerbssituation bei gleichzeitig steigenden Materialpreisen.
aus BTH Heimtex 11/10 (Wirtschaft)