Interview des Monats zur Kooperation von Henkel/Thomsit und CC-Dr. Schutz

Marken-Duo macht sich stark für mineralische Designböden

Verlegewerkstoffhersteller Thomsit und Reinigungs- und Pflegemittelhersteller CC-Dr. Schutz haben eine strategische Partnerschaft besiegelt. Die Kooperation umfasst zunächst Aktivitäten auf zwei Feldern: Im Wachstumssegment hoch strapazierfähiger mineralischer Spachtelmassenböden bieten die beiden Markenhersteller ab sofort eine neue Systemlinie an. Im Bereich des Holzhandels hat CC-Dr. Schutz exklusiv den Vertrieb von Thomsit-Produkten übernommen. FussbodenTechnik sprach mit Axel Bornefeld (Vertriebsleiter Henkel), Dietmar Bernstein (Marketingleiter Henkel), Dr. Karl-Michael Schutz (Geschäftsführer CC-Dr. Schutz) und Frank Knott (Vertriebsleiter CC-Dr. Schutz) schwerpunktmäßig über die mineralischen Designböden.

FussbodenTechnik: Seit 1. Juni 2010 bieten CC-Dr. Schutz und Thomsit in technologischer Kooperation gemeinsam eine Systemlinie zum Aufbau von Designböden an. Was verstehen Sie unter dem Begriff Designböden?

Frank Knott: Mineralische Bodenbeläge, die man individuell gestalten kann, so dass sie zum Unikat werden. Das geht natürlich bei Spachtelmassen sehr gut, weil die Oberfläche eine besondere Haptik hat und durch Oberflächenvergütungen farblich oder transparent beschichtet werden kann. Wir haben darüber hinaus die Möglichkeit, durch bestimmte Spachteltechniken eine außergewöhnliche Optik zu schaffen.

Axel Bornefeld: Die Designböden unterscheiden sich von der eigentlichen Aufgabe einer Spachtelmasse, nämlich den Untergrund zu egalisieren. Wir schaffen in Verbindung mit einer Beschichtung ein Designobjekt Boden und gehen damit deutlich über den Nutzen einer normalen Spachtelmasse hinaus. So sind wir auf den Begriff "Mineralische Designböden" gekommen.

FT: Gehört zu Ihrer Definition der gesamte Aufbau der Fußbodenkonstruktion?

Bornefeld: Der mineralische Designboden benötigt eine Untergrundvorbereitung wie jeder andere vernünftige Bodenbelag auch. Das heißt, wir setzen übliche Eigenschaften wie Tragfähigkeit, Saugfähigkeit etc. voraus. Es müssen die gleichen Voraussetzungen vorliegen, als wenn Sie beispielsweise einen PVC-Designbelag oder ein Linoleum verkleben wollen. Nur dass beim mineralischen Designboden die Spachtelmasse plus Beschichtung selbst den Bodenbelag darstellt.

FT: Der Begriff "Mineralische Designböden" erinnert an Designbeläge. Ist diese Assoziation gewollt?

Dietmar Bernstein: Es geht in erster Linie um den gestalterischen Aspekt. Design heißt ja auch gestalten. Das steht beim mineralischen Designboden genau wie beim Designbelag im Vordergrund.

FT: Wie wird sich der mineralische Designboden entwickeln?

Dr. Karl-Michael Schutz: Es ist seit Längerem auf dem Markt erkennbar, dass die Nachfrage nach besonderen, exklusiven und individuellen Böden zunimmt. Man möchte sich gerne abheben mit dem, was man zur Raumgestaltung einsetzt. Der mineralische Designboden erfüllt diesen Anspruch und ist deshalb gefragt.

Bernstein: Grundsätzlich müssen wir davon ausgehen, dass der private Endverbraucher wieder mehr Geld in die Hand nehmen wird, um in sein eigenes Heim zu investieren. Durch Raumgestaltung und Individualität kann man den Wert eines Objekts deutlich erhöhen. Wir sind gerade in einer Phase, in der die Leute sich auf sichere Werte zurückbesinnen. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten lassen bereits erkennen, dass dem privaten Endverbraucher mehr und mehr eine tragende Rolle zukommt. Begriffe wie Rooming und Cocooning (Investition in die eigenen vier Wände, d. Redaktion) prägen momentan. Viele sind auf der Suche nach einem exklusiven Bodenbelag.

FT: Welche Erwartungen haben Sie an die Zusammenarbeit Ihrer Unternehmen?

Bernstein: Wir haben für die Kooperation mit CC-Dr. Schutz einen idealen Partner gefunden. Jetzt wollen wir die Zusammenarbeit mit Leben füllen. Es ist bereits absehbar, dass es über die mineralischen Designböden hinaus weitere gemeinsame Projekte geben wird. Wir sind in ähnlichen Marktsegmenten aktiv und unterhalten uns darüber, was noch möglich ist.

FT: Gibt es eine Zeitspanne, die Sie für die Kooperation geschlossen haben und ist diese erfolgsabhängig definiert?

Bernstein: Die Kooperation ist nicht befristet. Immerhin sind wir bestrebt, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Und wir sind davon überzeugt, dass unser Konzept tragfähig für die Zukunft ist. Da wäre es nicht sinnvoll, sich zeitlich gleich Grenzen zu stecken.

Dr. Schutz: Wir sind ein Familienunternehmen und seit 55 Jahren auf dem Markt. Wir sind bekannt für Verlässlichkeit und eine langfristige Ausrichtung. Das gilt auch für diese Kooperation mit Henkel im Bereich mineralischer Designböden.

FT: Nun haben Sie mit Henkel einen großen Konzern zum Partner. Da wird man doch sicher konkrete Erwartungen an diese Kooperation haben. Wann ist diese Kooperation als erfolgreich zu bezeichnen?

Bornefeld: Natürlich sind wir wie jedes Unternehmen erfolgsorientiert, das ist keine Frage. Aber speziell hinter diese Kooperation haben wir keine harten Umsatz- und Ergebnisziele gesetzt, weil wir unseren Kunden einen Zusatznutzen bieten möchten.

Den liefern wir, indem wir die Kooperation auf den Markt gebracht haben. Dazu wollen wir langfristig stehen.

Und noch eines möchte ich anmerken: Auch Henkel ist, was man angesichts seiner Größe schnell mal übersieht, ein traditionsreiches Familienunternehmen. Dieses Konzept eröffnet uns die Möglichkeit, die Branche von der Qualität der gemeinsam vertriebenen Produkte zu überzeugen. Dazu stehen wir.

FT: Dr. Schutz, Sie haben bereits in FussbodenTechnik 3/2009 das Thema mineralische Böden und Beschichtung mit einer Beilage beworben. Wozu brauchen Sie jetzt Thomsit?

Dr. Schutz: Wir haben ein Schutzsystem für mineralische Oberflächen entwickelt, das von vielen Kunden seit einigen Jahren erfolgreich auf unterschiedlichen mineralischen Oberflächen eingesetzt wird. Trotzdem gab es zu unserem Bedauern bisher keinen Anbieter von Spachtelmassen, der im Interesse der Verarbeiter an einer gemeinsamen Auslobung als Systemlösung interessiert war.

Der Vorteil der Thomsit/Dr.-Schutz-Systemlösung ist, dass die Produkte für die mineralischen Designböden von Thomsit und Dr. Schutz überall verfügbar sind, weil das System aus bereits im Markt bekannten Produkten besteht. Das ist der Unterschied zu allem, was sie heute auf dem Markt bekommen: Ein System, das ausgereift ist und das zwei Hersteller miteinander abgestimmt haben. Das ist der Charme bei diesem Projekt.

Bernstein: Die wichtigen Stichworte sind "Sicherheit" und "aus einer Hand". Bisher war der Handwerker in der Situation, dass er sich bei einem Auftrag mit dem Hersteller der Verlegewerkstoffe und dem Hersteller der Versiegelung auseinander setzen musste, aber keiner so richtig dafür gerade stehen wollte, dass beides im System funktioniert. Thomsit und CC-Dr. Schutz stellen die Produkte in höchster Qualität und Zuverlässigkeit zur Verfügung. Darüber hinaus haben wir umfangreiche Tests im Labor und in der Praxis gemacht. Unsere Produkte sind perfekt aufeinander abgestimmt.

Bornefeld: Die Kooperation hat auch etwas mit Kompetenz zu tun. Uns nimmt man sicherlich die Kompetenz für Bauchemie ab, Dr. Schutz nimmt man die Kompetenz für die Oberflächenvergütung ab. Jeder von uns könnte aber ein solches Gesamtsystem alleine im Markt gar nicht glaubhaft einführen, weil man zumindest immer eine Seite anzweifeln würde. Der Clou ist doch: Wir bestücken die Designböden aus unserem bestehenden Produktprogramm - sowohl bei Dr. Schutz als auch bei Thomsit. Der Verarbeiter kennt die Produkte und deren Verarbeitungseigenschaften. Der Großhandel und der Verarbeiter müssen keine zusätzliche Lagerhaltung schaffen und keine neuen Systeme erlernen.

FT: Sie meinen, die Variante, dass Thomsit bei CC-Dr. Schutz Handelsprodukte in Auftrag gibt, um das Thema alleine zu besetzen, wäre ein weniger erfolgversprechendes Konzept?

Dr. Schutz: Zur Kompetenz gehört ja nicht nur die Produktkompetenz, sondern auch die Servicekompetenz. Und die können beide Kooperationspartner bieten. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Verarbeiter kein weiteres Produkt kennen lernen muss, sondern auf das bekannte und bewährte Dr. Schutz-PU-Siegel zurückgreifen kann. Das sind zwei triftige Gründe und deshalb ist unsere Partnerschaft die beste Lösung.

Knott: Das ist ja gerade das, was Kooperationen ausmacht. Mit einem neuen Private-Label-Produkt schafft man sehr viel Irritation im Markt. Wenn sich zwei starke Marken zusammen tun, von denen jeder weiß, das ist deren Kernkompetenz, dann ist das die deutlich bessere Lösung.

Bernstein: Ich halte auch die Beratungskompetenz im Außendienst für einen sehr wichtigen Punkt. Wir haben das geballte Know-how in der Beratung beim Kunden für die Oberfläche und für die Untergrundvorbereitung. Marketingstrategisch darf man nicht unterschätzen, dass beide Marken einen Markenkern haben. Die Frage ist immer, inwieweit kann man den Anwendungsbereich ausdehnen. Mir fällt ein Beispiel aus dem Lebensmittelbereich ein: Dort ist in der Vergangenheit die Marke Milky Way auf viele Artikel ausgedehnt worden. Heute ist das wieder zurückgefahren worden. Die Marke war dafür nicht tragfähig. Genauso ist es bei Thomsit. Thomsit hat die Kompetenz in der Untergrundvorbereitung und in dem Kleben von Bodenbelägen. Sobald es an die Oberfläche geht, kommen wir in Grenzbereiche, wo die Marke beim Verarbeiter einfach nicht mehr glaubwürdig ist. Deswegen sind wir sehr froh, dass wir einen kompetenten Partner haben, der genau diese Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit an der Oberfläche mit der Marke zum Ausdruck bringt.

FT: Ein echter Vorteil dürfte auch sein, dass Sie auf zwei Außendienstmannschaften zurückgreifen können.

Bornefeld: Das ist ein großer Unterschied gegenüber den im Markt befindlichen Produkten. Wir haben zwei kompetente Außendienstmannschaften, die innerhalb ihrer Struktur noch einmal spezialisiert sind mit eher kaufmännischen oder technischen Schwerpunkten. Wir haben in der ersten Phase die technisch orientierten Fachberater geschult. Es ist durchaus so, dass jeder Außendienstmitarbeiter solche Systeme im Standardbereich beraten kann. Wenn es darüber hinaus geht, gibt es natürlich nach wie vor unsere Spezialisten.

FT: Wie viele Außendienstler beraten zu den mineralischen Böden?

Bornefeld: Wir haben eine große Abdeckung mit unserem Vertriebsnetz, das sehr feingliedrig ist. Das hat sonst kein Wettbewerber, so wie wir das in der Kooperation bieten. Bei Thomsit sind es 15 Fachberater und insgesamt nahezu 50 Mitarbeiter im Vertrieb.

Knott: Bei uns sind das 15 Außendienstmitarbeiter, im technischen Support 7.

FT: Dem Handel dürfte es ja auch gut gefallen, dass keine neuen Produkte für die Designböden gelistet werden müssen.

Knott: Das stimmt. Man muss natürlich sagen, dass wir bei den Kunden auch über die Zielgruppe Großhandel sprechen. Die Anforderungen, die der Großhandel an uns stellt, sind bei Henkel und bei Dr. Schutz ähnlich, da wir viele gemeinsame Großhandelskunden haben. Der Großhandel hat eine viel größere Bereitschaft, ein solches System zu seinem Verarbeiter zu transportieren. Entscheidend ist, dass das Warensortiment überschaubar bleibt.

FT: Wie sieht die Zielgruppe der Kooperation auf Verarbeiterseite aus?

Knott: Das kann ein Bodenleger sein, ein Parkettleger, aber durchaus auch ein Maler. Auch der Raumausstatter zählt natürlich dazu. Das sind im Grunde die bekannten Handwerkerzielgruppen, die ja heute schon mit Spachtelmassen arbeiten.

Bernstein: Alle, die heute mit Boden zu tun haben, müssen sich auch mit mineralischen Produkten in der Untergrundvorbereitung auseinander setzen. Die sind prädestiniert dafür, den Boden auch zu installieren. Ich würde Bodenleger, Raumausstatter und Maler im Vordergrund sehen. Aber auch andere Gewerke sind herzlich eingeladen. Es gibt ja viele Mischformen von Betrieben. Wir bieten eine neue Facette an, mit der sich Betriebe am Markt positionieren können.

Bornefeld: Wichtig ist für uns, dass es kompetente, professionelle Betriebe sind. Es ist ein handwerkliches System und keine Fertigware. Für die Verarbeitung benötigen wir kompetente Handwerker. Wir werden das sicherlich begleiten durch entsprechende Schulungsmaßnahmen. Wir sind der Meinung, dass die Designböden für den Verarbeiter auch eine Visitenkarte sein können.

FT: In welchen Objekten können Sie sich mineralische Böden vorstellen?

Knott: Erstmal sehe ich das Produkt überall dort, wo die Bereitschaft zu und das Bedürfnis nach Individualität sehr hoch sind. Das kann man gar nicht pauschalisieren. Man kann ein paar Kernbereiche nennen wie Lofts, den Ladenbau und viele andere. Da wir kein Billig- oder Discount-Produkt, sondern einen hochwertigen Bodenbelag als Endprodukt anbieten, kann das auch der Health & Care-Bereich sein.

Dr. Schutz: Wenn man eine Reihe von Objekten mit diesen mineralischen Böden gesehen hat, fällt auch eines immer wieder auf: Diese Böden lassen sich perfekt mit Mobiliar und sogar mit Kunstobjekten kombinieren, weil sie viele Möglichkeiten der Gestaltung zulassen. Der Boden ist eher etwas zurückhaltend und hat dennoch eine besondere Ausstrahlung. Meine Prognose: In diesem Fall ist das mehr als kurzfristiger Zeitgeist.

FT: Lassen Sie uns zu den Produkten selber kommen: Nach welchen Kriterien wurden sie ausgewählt?

Bornefeld:Vielleicht fangen wir bei den Spachtelmassen an. Ausgesucht wurden sie nach ihrer Eignung. Sie müssen über eine sehr hohe Widerstandskraft verfügen und entsprechende Tests bestehen. Da kristallisierten sich drei Massen heraus (vgl. Info-Kasten). Wir können drei verschiedene Farbtöne darstellen, die mit transparenten PU-Siegeln angefeuert werden können.

Dr. Schutz: Von unserer Seite bestand die Anforderung darin, dass der mineralische Boden optimal vor Kratzern, Gebrauchsspuren, Chemikalien und Flecken geschützt wird und somit keinen Schaden nehmen kann. Deswegen haben wir uns auch für zwei Siegelprodukte entschieden: Das ist einmal klassisch unser PU Siegel für den größten Teil der Anwendungen. Und dann noch als Spezialität das Produkt Anticolor, weil die Designböden auch in Friseursalons eingesetzt werden, wo färbende Chemikalien eine Rolle spielen. Dazu kommt ein Primer.

Ganz wichtig war uns auch, dass der Boden sich sehr leicht reinigen lässt. Gerade im gewerblichen Bereich spielt es eine große Rolle, dass der Aufwand für die Reinigung gering ist. Weil Sichtspachtelböden bisher oftmals nicht mit einer geeigneten Permanentbeschichtung geschützt wurden, verbinden viele Kunden fälschlicherweise mineralische Böden mit einem erhöhten Reinigungsaufwand. Wir haben ein abgestimmtes System im Beschichtungs- und Reinigungsbereich, bei dem wir auf zehn Jahre Erfahrung zurückblicken können.

FT: In der Broschüre sind ja noch weitere Produkte benannt.

Bornefeld: Ich habe mich auf die Spachtelmassen beschränkt, weil sie den Untergrund darstellen für die Beschichtung. Sie brauchen wie bei jeder Spachtelmasse auch eine entsprechende Grundierung. Dabei kommt es darauf an, welchen Untergrund man vorfindet. Wir empfehlen unsere Standardgrundierung Thomsit R 766 Multi-Vorstrich auf klassisch trockenem Zementstrich. Wenn Restfeuchte oder kritische Untergründe vorliegen, kommt 1-K-PUR Schnellsperrgrundierung Thomsit R 740 als Feuchtigkeitssperre zum Einsatz.

FT: Was unterscheidet Ihre Designböden von anderen hoch strapazierfähigen mineralischen Spachtelmassenböden mit Beschichtung?

Knott: Henkel/Thomsit verfügt seit Jahrzehnten über die Technologie, optimale Spachtelmassen herzustellen. Wir haben mit unserem PU Siegel System mittlerweile fast zehn Jahre Erfahrung, so dass wir beide von unseren Produktsystemen uneingeschränkt überzeugt sind. Wenn wir darüber sprechen, was Abrieb anbetrifft, was Kratzbeständigkeit anbetrifft, dann können wir sicherlich gemeinsam in der dafür vorgesehenen Aufbauempfehlung sagen, dass wir schon einen sehr kratzbeständigen Boden haben. Die Versiegelung dient ja dazu, den Boden vor mechanischem Abrieb zu schützen, aber auch um die Unterhaltsreinigung deutlich zu erleichtern. Wenn ich in dem System mit dem PU-Lack arbeite, dann tragen wir um die 40 auf, d.h. wir haben eine hochstrapzierfähige Masse Endlack auf dem Bodenbelag, die dann auch den Ansprüchen im Objekt genügt. Und wir bieten einen Belag, der jederzeit sanierfähig ist.

FT: Wie funktioniert so eine Sanierung?

Knott: Die beschädigte Oberfläche aus PU-Lack wird angeschliffen und einfach neu lackiert.

FT: Ein Wort zu den Eigenschaften der Designböden: Was zeichnet sie aus? Wo sind die Vorteile und wo liegen ihre Grenzen?

Dr. Schutz: Ich fasse das mal schlagwortartig mit Kreativitäts- und Exklusivitätsanspruch zusammen. Da geht es auch um den Oberflächenschutz, die Langlebigkeit, die leichte Pflege mit geringem Aufwand - das sind die Vorteile aus Sicht des Oberflächenschutzes.

FT: Haben Sie gemessen, wie strapazierfähig der Designboden ist?

Dr. Schutz: Ja, alle diese Eigenschaften sind gutachterlich gemessen worden. Das betrifft die Strapazierfähigkeit, den Brandschutz, die Chemikalien- und Desinfektionsbeständigkeit, die Stuhlrolleneignung, die geringe Emissionsbelastung (Emicode EC1 - sehr emissionsarm) und die Rutschhemmung R 9 oder R10 - wahlweise einstellbar. Insgesamt verfügt unser PU-Siegel-System über neun Gutachten von renommierten Fachinstituten. Das gibt dem Verarbeiter die notwendige Sicherheit.

Bornefeld: Wir haben zahlreiche Versuchsaufbauten ausprobiert, wo wir wirklich große Flächen mit verschiedensten Spachtelmassen und PU-Siegeln getestet haben. Wir haben zusätzlich in der Praxis Tests durchgeführt - auch unter sehr hoher Beanspruchung. Nur so können wir sicher sein, dass wir dieses System empfehlen und dafür gerade stehen können.

FT: Wie müssen denn die Untergründe aussehen, um einen Designboden erstellen zu können?

Bornefeld: Wie bei jedem anderen Fußbodenuntergrund auch. Es gibt unserer Meinung nach keine wirkliche Einschränkung. Wir bekommen es bei einer entsprechenden Untergrundvorbereitung hin, nahezu jeden Untergrund designbodenfähig zu machen. Alles, das was mit einem normalen Bodenbelag funktioniert, funktioniert auch mit einem Designboden.

FT: Kommen wir zum optischen Erscheinungsbild. Welche Oberflächen lassen sich erzielen?

Dr. Schutz: Standardmäßig bietet Thomsit schon drei unterschiedliche Grautöne. Darauf kommt dann unser PU-Siegel, welches in drei Glanzgraden erhältlich ist (extramatt, seidenmatt oder glänzend). Als besondere Möglichkeit gibt es noch die farbliche Colorierung. Man bringt keinen transparenten Lack auf, sondern das PU Siegel wird mit Farbpartikeln in einem beliebig ausgesuchten Farbton angereichert. Das colorierte PU-Siegel wird auf die Spachtelmasse aufgetragen.

FT: Sie sagten schon, Schulungen für Designböden sind auch vorgesehen. Was haben Sie konkret geplant?

Bornefeld: Wir werden auf jeden Fall Schulungsveranstaltungen anbieten - in Bonn (CC-Dr. Schutz) und Düsseldorf (Thomsit) -, wo wir die Möglichkeiten haben, auch praktisch zu arbeiten. Darüber hinaus werden wir uns interessierte Großhandelspartner suchen und gemeinsam deren Kunden schulen. Nach den Sommerferien im September geht es los.

FT: Welche Maßnahmen sind neben den Schulungen geplant?

Knott: Im Marketingbereich werden wir die Webseite www.wir-machen-boden.de auch für Architekten interessant gestalten. Auch sie sollen den Designboden als attraktiven Bodenbelag erkennen. Zudem werden wir sicherlich in einem zukünftigen Schritt den Verarbeiter stärker in der vertrieblichen Umsetzung unterstützen.

Bernstein: Wir haben bereits entsprechende Dokumentationen aufgelegt: Eine Imagebroschüre und eine "Step by Step"-Broschüre. Außerdem gibt es Aufbauempfehlungen sowie die Reinigungs- und Pflegeanleitungen, die über den Außendienst verfügbar sind. Im ersten Schritt wenden wir uns an den Verarbeiter.

FT: Auch im Bereich des Holzhandels kooperieren Sie? Wie sieht das Vertriebskonzept im Detail aus?

Knott: Fakt ist, dass wir als Dr. Schutz seit vielen Jahren mit dem Holzhandel zusammen arbeiten. Wir sind Listungslieferant bei Holzland und Holzring und haben in den letzten sieben Jahren einen hohen Marktanteil und Reputation gewinnen können. Auch der Holzhandel versteht es heute, Pflegemittel aktiv mit zu verkaufen.

Seit dem 1.6. vertreiben wir im Holzhandel die Spachtelmassen und Klebstoffe von Henkel.

Bornefeld:Diese Möglichkeit hat sich aus unseren Gesprächen entwickelt. Schnell stellte sich heraus, dass wir über Dr. Schutz einen sehr guten Marktzugang zum Holzhandel erhalten können, den wir so zuvor nicht hatten. Wir haben aber Produkte, die wir über andere Kanäle sehr erfolgreich verkaufen.

Der neue Schritt im Holzhandel läuft sehr gut an.

FT: Sie deuteten bereits ein gemeinsames Messekonzept an. Wird es auf der kommenden BAU 2011 oder Domotex 2011 einen gemeinsamen Messeauftritt geben?

Bernstein: Henkel präsentiert sich mit Thomsit alle zwei Jahre auf der Domotex. Dr. Schutz geht jährlich nach Hannover. Von unseren Messeauftritten werden wir gegenseitig profitieren.

D.h., wir werden auf der Domotex 2011 auf dem Stand von Dr. Schutz mit vertreten sein. Gleichzeitig gehen wir 2011 auf die BAU, wo wir Dr. Schutz die Möglichkeit bieten, präsent zu sein.

Übersicht Thomsit- und CC-Dr.-Schutz-Produkte für Designböden


Grundierungen (Thomsit):
R 740 1-K-PUR Schnellsperrgrundierung
R 755 Epoxid-Sicherheitsgrundierung
R 766 Multi-Vorstrich

Spachtelmassen (Thomsit):
SL 85 System-Ausgleich
AS 1 Rapid Anhydrit-Ausgleich
XXL Premium-Ausgleich

Beschichtungen (CC-Dr. Schutz):
Primer
PU Siegel
PU Siegel Anticolor
PU Reiniger

Henkel/Thomsit im Überblick


Henkel AG & Co. KGaA
Henkelstraße 67
40191 Düsseldorf
Tel.: 0211/ 7 97-0
Fax: 0211/ 7 98-40 08
E-Mail: info@thomsit.de
Internet: www.thomsit.de

Gründungsjahr: 1876
Mitarbeiterzahl: 50.000
Markennamen: Ceresit, Metylan, Pattex, Ponal, Sista, Teroson, Thomsit, Wolfin, Elch Pro, Tangit
Verbandsmitglied bei:
- Bundesausschuss Farbe und Sachwertschutz
- GEV Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte
- Herstellervereinigung Bau+DIY
- IVD Industrieverband Dichtstoffe und IVK Industrieverband Klebstoffe

Vertrieb Profi-Handwerker Deutschland: Steffen Rüdiger
Vertrieb Boden/Maler Deutschland: Axel Bornefeld
Marketing Thomsit/Ceresit/Wolfin/Teroson/Sista Deutschland: Dietmar Bernstein
Produktmanager Thomsit Deutschland: Marcus Schrubba
Anwendungstechnik Deutschland: Uwe Elvert

CC-Dr. Schutz im Überblick


CC-Dr. Schutz GmbH
Holbeinstraße 17
53175 Bonn
Tel.: 0228/9 53 52-0
Fax: 0228/9 53 52-28
E-Mail: verkauf@cc-dr-schutz.de
Internet: www.cc-dr-schutz.de

Gründungsjahr: 1955
Mitarbeiterzahl: 75
Mitarbeiterzahl (Außendienst): 20
Verbandsmitglied bei:
- CTA Chemisch-Technische Arbeitsgemeinschaft Parkettversiegelung
- GEV Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte
- IHO Industrieverband Hygiene Oberflächen
- IKW Industrieverband Körperpflege und Waschmittel

Geschäftsführung: Dr. Karl Schutz, Dr. Karl-Michael Schutz und Dr. Lothar Schutz
Marketing und Vertrieb: Frank Knott
Entwicklung: Dr. Olaf Janssen
Anwendungstechnik: Alwin Proppe
Vertriebsleitung Holzhandel: Gerd Knott
aus FussbodenTechnik 05/10 (Wirtschaft)