Gardinia

Seit 60 Jahren Schienenproduzent

Der Messeauftritt von Gardinia Home Decor stand ganz im Zeichen des 60-jährigen Firmenjubiläums. Die Historie des Unternehmens ist eng mit der Erfolgsgeschichte der klassischen Gardinenschiene verknüpft: Im Februar 1950 legte der Allgäuer Hersteller den Grundstein für eine Vorhangschienenfabrik in Isny und vermarktete die patentierte Holzschiene anfangs mit einem aus heutiger Sicht kuriosen Werbeslogan: "Böse Nachbarn und Gespenster schauen oft durch Deine Fenster. Darum wähle beim Gardinenkauf, Gardinia mit Überlauf."

In den 70er und 80er Jahren teilte der Anbieter von Innendekoration und Sonnenschutz seine Geschäftsbereiche auf, in Gardinia SB für den DIY-Markt und Alugard für Fachhandel und Raumausstatter.

2006 übernahm Geschäftsführer Reinhard Heidemann in einem Management-Buy-Out (51 %) gemeinsam mit Hunter Douglas (49 %) die Unternehmensgruppe. Die Osteuropa-Koordination verantwortet inzwischen Sven Heidemann, der Sohn des Mehrheitseigners. Eine anspruchsvolle Aufgabe: "Die Wirtschaftskrise und der Währungsverfall in einigen osteuropäischen Ländern macht die Geschäfte nicht leichter". Mittlerweile ist Gardinia in zehn osteuropäischen Ländern präsent und neue Niederlassungen sind geplant, etwa in Kasachstan. Auch in Regionen, in denen bereits Vertretungen bestehen, gäbe es "große Wachstumsmöglichkeiten, da weiterhin Baumärkte eröffnet werden."
Für Probleme bei dem DIY-Lieferanten sorgte in den letzten Jahren der Trend unter den Baumarktketten, Sonnenschutzartikel direkt aus Fernost zu importieren. Diese Tendenz scheint teilweise gestoppt, zumal zuletzt viele Restanten die Lagerkapazitäten der Händler belastet hatten. "Der Trend geht weg vom Direkteinkauf. Es wurde erkannt, dass man doch sehr viele Leistungen erbringen muss, von der Logistik für unzählige Filialen bis zur Präsentation", sagt Heidemann.

Im Zuge der Klimaschutz-Diskussion will Gardinia die Chance nutzen und die Baumarktkunden am POS für die Energieeffizienz von Sonnenschutz sensibilisieren. "Unsere Aufgabe ist es, transparent zu machen, dass ein Thermo-Rollo zwar etwas teurer ist, der Nutzer jedoch im Gegenzug damit Energiekosten sparen kann."

Auch ein Upgrade hat Gardinia vorgenommen mit der gehobenen Sonnenschutz- und Vorhangstangenserie Topline für Bau- und Fachmärkte.

Die Premiummarke Alugard musste im Herbst beim Stilgarnituren-Angebot die Weichen neu stellen, nachdem der bisherige Vorhangstangen-Lieferant Interstil seine Produkte nicht mehr über den Fachgroßhandel vertreibt. "Wir haben den nahtlosen Übergang geschafft und schon Anfang Januar zwei neue Kollektionen bei der Kundschaft platziert", erklärt Martin Sept, Leiter Produktmanagement und Marketing bei Alugard. Ein in Deutschland produziertes Einstiegsprogramm mit Maßgarnituren und eine weiteres Sortiment, das dem hohen Niveau von Interstil entspreche.
aus BTH Heimtex 02/10 (Wirtschaft)