textil+mode

Nachhaltigkeit macht Sinn


Frankfurt/Main - Im Rahmen der Messe Heimtextil hatte der Gesamtverband textil+mode eine Diskussion zum Thema Corporate Social Responsibility (CSR) initiiert. Dabei sollten unter der Fragestellung "CSR - Brot und Butter moderner Unternehmen?" kleinen und mittleren Unternehmen Zugang zu dem Themenkomplex ermöglicht werden.

Neben theoretischem Rüstzeug, das die Veranstaltung bot, erläuterte dort Josef Kölker, Geschäftsführer der Wilh. Wülfing GmbH & Co. KG am Beispiel dieses mittelständischen Textilunternehmens konkrete Möglichkeiten in der Praxis. Er bestätigte in seinem Vortrag, dass die Auseinandersetzung mit CSR für den zukunftsträchtigen wirtschaftlichen Erfolg unerlässlich sei. Eine Unternehmenskultur, die einseitig auf kurzfristigen Profit angelegt ist, werde langfristig scheitern. Aber ein Patentrezept, wie man CSR implementiert, gebe es nicht.

Das Konzept von Wülfing stellte Geschäftsführer Josef Kölker unter der Überschrift "Nachhaltigkeit - eine Mentalität aus Tradition und Eigennutz" vor. Nachhaltigkeit beinhalte sowohl den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen als auch die Übernahme sozialer Verantwortung, beides unter Erhaltung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Praktiziert werde das bei Wülfing hinsichtlich der Förderung des Gemeinwesens, bei Umwelt und Produktsicherheit und im sozialen Bereich. Zu letzterem: "Soziale Kompetenz ist nicht gleich Gutmensch mit Füllhorn", so Josef Kölker. Soziale und fachliche Kompetenz gehörten zusammen. Auf Mitarbeiterförderung und Ausbildung bezogen: Englischkurse offen für alle, Computerkurse, Anfragen der Mitarbeiter nach Schulungen würden wohlwollend geprüft. Strikt werde auf die Einhaltung der Sozialstandards bei eigener Auslandsfertigung und in den Lieferketten geachtet.

Als wesentliches Element der Umsetzung von Corporate Social Responsibility stellte Kölker den Zusammenhang von Nachhaltigkeit und Umwelt dar. "Umweltschutz spart Geld"; er führte als Beispiele die Wiederverwendung von Brauchwasser und den Einsatz hochwertiger Farbstoffe für bessere Echtheiten bei geringerem Farbstoffeinsatz an. Daneben sei mittels des umfassenden Projektes "Energie-Effizienz" stark in Umweltschutz investiert worden. Dem gingen gründliche Energieverbrauchsanalysen bei Strom und Gas voraus; was könnte man mit Abluft machen. Eine Vielzahl kleinerer Verbesserungen habe in Summe zu erheblicher Energieeinsparung geführt: Zwölf Prozent weniger an Gas und Strom als noch vor drei Jahren, bezogen auf eine Arbeitsstunde bei Volllast; "es rechnet sich."
aus Haustex 02/10 (Wirtschaft)