Frankenstolz

Neuentwicklungen garantieren hohe Schlafqualität


Aschaffenburg - "Aus unserer Markterfahrung und dem Wissen, gebrauchstüchtige Bettwaren entwickeln oder bestehende optimieren!" Mit dieser Devise für das kommende Jahr hat sich die Geschäftsführung des fränkischen Bettwarenspezialisten f.a.n. Frankenstolz aus Aschaffenburg einiges vorgenommen. Ab 2013 soll eine neue große Produktionshalle mit hohem Automatisierungsgrad auf einem neuen benachbarten Grundstück von 240.000 qm an die bestehende Matratzenproduktion im Frankenstolzwerk Oschatz angegliedert werden. Idealerweise kann mit dieser tangentialen Erweiterung das rationale Flussprinzip in der Matratzenfertigung beibehalten bzw. optimiert werden; eine der modernsten Matratzenproduktionen wird hier entstehen.

Diese investive Entscheidung wurde durch eine erfolgreiche zweijährige Entwicklung eines Schlafsystems von f.a.n.-Mitarbeitern mit einem interdisziplinären Forscherteam beflügelt. Ein abgestimmtes Miteinander von Bettunterbau, Matratze, Zudecke und Kopfkissen mit sehr vielen Einflussfaktoren wurde im neuen Schlafsystem "Tiefschlaf" gefunden. Neben den textilphysikalischen Untersuchungen der Institute ITM von Prof. Dr. Hartmut Rödel an der TU Dresden (Institut für Textilmaschinen und textile Hochleistungstechnik) und dem KSI Meinsberg (Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und Sensortechnik) haben durch vielfältige Probandenversuche dazu maßgeblichen Anteil an der "ergonomischen Adelung" der "Tiefschlafmatratze" auch folgende Institute: Unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Schmauder vom TLA (Institut für Arbeitswissenschaften) an der TU Dresden ist es mit dem digitalen Menschmodell und Druckmessversuchen gelungen, äußere Bewegungsraumgrenzen zu identifizieren und diese in die Matratzengestaltung einzubringen. Durch nächtliche Probandenversuche konnten im Vergleich mit einer marktgängigen, hochwertig getesteten Matratze und der nach dem Menschmodell neu konzipierten "Tiefschlafmatratze" durch das ASR Berlin (Advanced Sleep Research) sehr positive zeitliche Veränderungen der so genannten Schlafeffizienz, der Liegestadien, der Rückenlage und der Tiefschlafphase auf digitale Parameter festgehalten werden, was auch nach zusätzlichem Befragen mental einen "ausgeschlafenen Eindruck" bei den Versuchspersonen hinterließ. Prof. Dr. Ingo Fietze, Schlafmediziner in der Charité-Universitätsmedizin Berlin, präsentierte auf einem Fachsymposium in Dresden die wissenschaftlich "geadelten" Testergebnisse der "f.a.n.Tiefschlafmatratze" wie folgt: "Es konnte erstmals objektiviert werden, dass ein Matratzenwechsel die Schlafqualität positiv beeinflusst. Die neu entwickelte Tiefschlafmatratze kann daher aus schlafmedizinischer Sicht empfohlen werden (s. Foto)."

Darüber hinaus werden so genannte Neuentwicklungen zunächst durch permanente Workshops im Hause Frankenstolz mit dem Einkaufs- und Verkaufspersonal produktspezifisch "vorgeschult". Daraus werden dann praxisnahe, besonders nachhaltige Entwicklungen mit internen und markttauglichen Tests erfolgen. Eine ganze Reihe von Versuchen sind bereits im Gange mit recycelten, europäischen Spezialfasern für lose und thermobondierten Füllungen von Kissen, Auflagen und Matratzen, auch mit nativen Mischungen; u.a. mit dem nachwachsenden Rohstoff Leinen. Die viskosischen Fasern von der Firma Lenzing, aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen, neben Tencel (Lyocell), sind nun nachhaltig durch neue Technologie- und Umweltstandards (eco-Label) aufgestellt. Neu entwickelt wurde ein Herstellungsverfahren für die Markenfaser Modal, was im Gegensatz zum belastenden Natronlauge-Löseverfahren auf einem neuartigen, umweltfreundlichen CO2-neutralen Spinnprozess beruht. Das Holz zur Viskoseherstellung wird in europäischen Forstkulturen ausschließlich aus sich vermehrendem Buchenholz gewonnen. Auf diesjährigen Sportbekleidungsmessen wurde eine neuartige, flourkarbonfreie Ausrüstungstechnologie ecorepel gelauncht, die auf ökologische Art Wasser abweisend ist, auch öliger und wässriger Schmutz perlt ab. Ecorepel kann mittels eines spiralförmigen, sehr dünnen Films von langen Paraffinketten auf Fasern, Filamente oder Garne aufgebracht werden. Es eignet sich für viele Faserarten und Mischungen. Derartig präparierte Bettwaren entsprechen strengsten textilen Produktionsvorschriften nach Öko-Tex Standard 100, die Präparation ist sogar gemäß OECD 302 B biologisch abbaubar. Durch die Schmutz abweisende ecorepel-Ausrüstung genügt in der Regel eine reduzierte Wäschepflege mit Energie- und CO2-Einsparung.

Noch hat man bei Frankenstolz eine Serie von Bio-Materialien, die nach strengen Bio-Anbauregeln von GOTS (Global Organic Textile Standard) bis 2013 zertifiziert sind bzw. bereits hieraus lizenzierte Bettwarentypen. Dennoch will man sich in einem Prüf-Workshop von der GOTS-Organisation über eventuell mögliche Weiterungen für nachhaltig gefertigte Rohmaterialien, bzw. umweltneutrale Produktionsverfahren informieren und sich beraten lassen. Pflanzliches Leinen, eine Ressourcen sparende, nachhaltige Viskoseherstellung gehört ebenso dazu, wie auch die Prüfung einer neuartigen Möglichkeit, nämlich ein kaschmirähnliches Edelhaar aus der Mongolei über Nomadenstämme exklusiv zu beziehen, indem man die zahme Zucht von Wildschafen aus der Hochgebirgsregion entlang des Altaigebirges unterstützt (s. Foto). Die ökologische und sehr umweltförderliche Tierhaltung dieser seltenen Tierrasse will Frankenstolz indirekt durch die Vermarktung der Füllhaare unterstützen, da diese Wildschafe im Gegensatz zu den Kaschmirziegen die Süßgräser und Kräuter nicht mit den Wurzeln ausreißen, sondern sanft abgrasen.
aus Haustex 09/12 (Sortiment)