Schönox: Auch in diesem Jahr auf Waschstumskurs

Neue Parkettklebstoffe sorgen für Nachfrageschub

In den vergangenen zwei Jahren hat Schönox auf dem Sektor Fußbodentechnik deutlich an Profil gewonnen, was sich auch in der "Großhandelsumfrage Verlegewerkstoffe" unserer Schwesterzeitschrift BTH Heimtex widerspiegelt: Die Zahl der Listungen war stark gestiegen und in zahlreichen "Königsdisziplinen" (Innovation etc.) wurden Spitzenplätze erreicht. In jüngster Zeit geht der Hersteller mit seinen Parkettklebstoffen in die Offensive. Auf diesem Sektor kann die Tochterfirma der Akzo Nobel auch auf konzerninternes Know-how zurückgreifen und modernste Werkstofftechnologie anbieten. Über die jüngsten Neuentwicklungen und Vertriebsaktivitäten am deutschen Markt informierte sich Parkett-Magazin in einem Gespräch mit Vertriebs- und Marketingleiter Werner Schwerdt sowie Dirk Mayer-Mallmann, Leiter Marketing.

Schönox blickt auf eine über hundertjährige Firmengeschichte zurück, doch das Geschäftsfeld Fußbodentechnik in seiner ganzen Vielfalt erschloss sich das Unternehmen erst 1989 mit dem Erwerb der Klebstoffmarke Herferin. Die Übernahme 1994 durch Akzo Nobel, einem der weltweit größten Chemiekonzerne (Umsatz 2008: 15,5 Mrd. EUR), war der Auftakt einer expansiven Firmenpolitik, die zu einer Stärkung des Standortes Rosendahl (westliches Münsterland) führte. Seit fast zehn Jahren sind dort die Klebstoffaktivitäten von Akzo in der SBU Building Adhesives (Bauklebstoffe) gebündelt. 2003 folgte die Eingliederung der schwedischen Schwesterfirma Casco Adhesives (u.a. Holzklebstoffe für industrielle Anwendungen).

Innerhalb des Akzo Nobel-Konzerns ist die Einheit Bauklebstoffe dem Bereich Decorative Paints zugeordnet. "Hieraus den Schluss zu ziehen, dass wir in die Welt der Farben eingebunden sind, wäre falsch, denn wir handeln weitgehend autark", stellt Werner Schwerdt klar. Innerhalb der Organisation zeichnet er für die Märkte Deutschland, Österreich, Schweiz und Benelux verantwortlich, auf denen ausschließlich mit der Marke Schönox gearbeitet wird. Dagegen werden in anderen Regionen zusätzliche Label vertrieben.

Bodenbelags- und Farben-Großhandel wichtigste Vertriebsschiene

Über den Großhandel mit den Schwerpunkten Bodenbelag und Farbe wird in Deutschland das Handwerk beliefert. "Früher war das anders", erinnert sich Schwerdt. "Als wir 1989 im Bereich Fußbodentechnik mit einem straffen Sortiment an den Start gingen, betrug der Großhandelsanteil ganze 3%; alles andere wurde direkt vermarktet." Was folgte, war ein konsequenter Umbau des Vertriebs. Die selektive Vorgehensweise habe der Markt honoriert. Allerdings: "Dass sich Akzo mit eigenen Distributionen am Markt engagierte, war nicht ohne Brisanz", räumt Schwerdt ein. Fast immer sei es jedoch gelungen, Interessenkollisionen zu vermeiden.

Als weiteren Schlüssel zum Erfolg nennt er die "sehr technisch ausgerichtete Aussendienst-Mannschaft" und deren Nähe zum Verarbeiter. Dieser Aspekt sei deshalb so wichtig, da Schönox kein Preis-Dumping betreibe, sondern Überzeugungsarbeit leiste. Dadurch würde es zwar etwas länger dauern, bis sich der Erfolg einstellt, aber dann umso nachhaltiger. Mit 17 Außendienstlern und zwei Verkaufsleitern ist Schönox in Deutschland flächendeckend aufgestellt; dazu kommen acht Mitarbeiter in der Anwendungstechnik, von denen vier für direkte Baustellenbetreuung zuständig sind.

Als Türöffner beim Handwerk habe sich vor allem der Technologievorsprung bei den Produkten erwiesen, beispielsweise auf dem Sektor Gipsspachtelmassen. Während dem Material in früheren Zeiten jede Eignung abgesprochen wurde, sei es Schönox als einem der Ersten gelungen, die Produkttype rezeptiv in den Griff zu bekommen, so dass ein echter Problemlöser für schnelles Arbeiten auf kritischen Unterböden zur Verfügung stehe.

Seit 20 Jahren auf Wachstumskurs

Gibt es in der deutschen Handelslandschaft eigentlich noch genug Platz, um zu wachsen? Diese Frage kann der Vertriebsleiter uneingeschränkt mit Ja beantworten. "Seit 1989 haben wir - mit unterschiedlichen Ausprägungen - jedes Jahr zugelegt", heißt es. Auch wenn das Umfeld extrem schwierig geworden ist, wird auch für dieses Jahr eine positive Entwicklung erwartet, wozu eine neue Produktserie Parkettklebstoffe maßgeblich beiträgt.

Dass die Zahl der Distributionspunkte begrenzt ist, wird bei Schönox nicht verkannt. "Sollte das Limit erreicht sein, müssen wir alle Anstrengungen darauf verwenden, unsere Handelspartner zu stärken, um gemeinsam weitere Marktanteile zu gewinnen", sagt Schwerdt. Apropos Unterstützung: Auf den Hausmessen ihrer Kunden engagieren sich die Münsterländer mit besonders aufwändiger Standgestaltung, wogegen man seit einigen Jahren den großen Branchen-Events wie Domotex und Bau "wegen zu hoher Streuverluste" fernbleibt. Eine weitere Säule stellt ein ausgeprägtes Seminarangebot für Handwerker dar.

Bei den Klebstoffen sieht sich Schönox als Komplettanbieter, nachdem im vergangenen Jahr der Parkettbereich deutlich ausgebaut worden ist. "Diese Lücke konnte mit einem klar strukturierten Sortiment geschlossen werden", erläutert Dirk Mayer-Mallmann, der dieses Produktsegment mit effizienten Marketingmaßnahmen forciert. Als ein Vorreiter der Branche hat Schönox übrigens komplett auf lösemittelhaltige Parkettklebstoffe verzichtet. Diese Konsequenz ist umso bemerkenswerter, da der Marktanteil dieser Klebstofftype immer noch über 60% liegt.

"Unsere Parkettklebstoffe decken nicht nur das gesamte Anwendungsspektrum der Dispersionsklebstoffe problemlos ab, sondern können dank ihrer universellen Einsatzmöglichkeiten Produkte auf Kunstharz- oder Polyurethanbasis nahezu vollständig ersetzen", erläutert Mayer-Mallmann. Durch hausinterne Querverbindungen - in diesem Fall zur schwedischen Schwester Casco - ist Schönox in der Lage, für Parkett die neueste Technologie anzubieten. Das Prinzip: Sehr fest und dennoch elastisch minimieren die Produkte Scherkräfte, die durch Formveränderungen des Holzes Spannungen erzeugen.

Mit der SMP-Technologie (SMP = Silan-modifiziertes Polymer), die die Basis für die drei Parkettklebstoffe Schönox Hard-Elastic, MS-Elastic und MS-Basic darstellt, setzt das Unternehmen auf eine gesundheitlich unbedenkliche Verlegung. Die Produkte sind mit dem Emicode EC 1R als sehr emissionsarm gekennzeichnet und gemäß TRGS 610 lösemittelfrei. Die TRGS 610 umfasst bekanntlich Ersatzstoffe und -verfahren für stark lösemittelhaltige Vorstriche und Klebstoffe im Bodenbereich. In Verbindung mit dem Giscode RS 10 stellen die Schönox-Klebstoffe einen Ersatz dar - Reaktionsharzprodukte wie Polyurethane und Epoxidharzklebstoffe hingegen nicht.

Für Schwerdt und Mayer-Mallmann steht deshalb fest: "Mit dem Ausbau des Parkettklebstoff-Sortimentes auf Basis der SMP-Technologie und dem Verzicht auf gesundheitsschädliche Produkte hat Schönox der Forderung des Marktes in hohem Maß Rechnung getragen."



Schönox in Kürze

Schönox GmbH
Alfred-Nobel-Straße 6, D-48720 Rosendahl
Telefon: 02547/910-0, Fax: 02547/910-101
E-Mail: info@schoenox.de
Internet: www.schoenox.de

Gründungsjahr: 1891
Mitarbeiterzahl: 320
Markennamen: Schönox
Muttergesellschaft: Akzo Nobel NV
Verbandsmitglied bei:
- Deutsche Bauchemie e.V.
-GEV Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewekstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e. V.
- IVK Industrieverband Klebstoffe e.V.
Geschäftsführung: Helmut Twilfer
Marketing + Vertrieb: Werner Schwerdt
Marketing: Dirk Mayer-Mallmann
Anwendungstechnik: Manfred Friedrich
Technischer Produktmanager Fußbodentechnik: Henning Schmidt
Produkte: Fußbodenklebstoffe, Fugenmassen, Spachtelmassen, Schnellestriche, Grundierungen, Abdichtungen, Fliesenkleber
aus Parkett Magazin 06/09 (Wirtschaft)