Jahrespressekonferenz Sopro Bauchemie, Bingen

Hoffnung auf ein "Baujahr" im "Wahljahr"

Sopro Bauchemie ist bei seinen Verlegewerkstoffen im besonderen Maße von der Entwicklung im Wohnungsbau abhängig. Zum Jahresende 2008 konnte trotz sinkender Zahlen ein Umsatzwachstum von 2,7 % erzielt werden. Als Gründe dafür nannte Geschäftsführer Andreas Wilbrand das nach wie vor stark auf das Renovierungs- und Sanierungsgeschäft fokussierte Sortiment, die Marktstrategie und die Partnerschaften mit dem qualifizierten Fliesen- und Baustoff-Fachhandel.

Schon traditionell präsentiert Sopro Bauchemie auf der jährlichen Jahrespressekonferenz eine Bilanz des abgelaufenen und eine Prognose des laufenden Geschäftsjahres. Trotz eines Rekord-Tiefststandes im Wohnungsbau beendeten die Wiesbadener 2008 mit einem Umsatzplus von 2,7%. "Im Markt- und Wettbewerbsvergleich sehen wir uns weiterhin als stabile Größe und Marktanteilsgewinner vor einem rückläufigen Marktvolumen." Für die positive Aussicht auf das Geschäftsjahr 2009 wies Geschäftsführer Andreas Wilbrand auf die Bundestagswahl am 27. September 2009 hin: "In der Vergangenheit waren Wahljahre immer auch Baujahre. Wenn man die aktuelle Investitionsbereitschaft der Politik betrachtet, könnte sich mit dem Wirksamwerden der diversen Konjunkturprogramme für die Bauwirtschaft sogar ein sehr ordentliches Baujahr entwickeln."

In 20 Ländern vertreten

Die Sopro-Gruppe ist mit der deutschen Sopro Bauchemie GmbH als Mutter- und Führungsgesellschaft und ihren Tochtergesellschaften in mehr als 20 Ländern im europäischen Markt für bauchemische Produkte tätig. Geschäftsführer Michael Hecker, der bei Sopro das internationale Geschäft verantwortet, bilanzierte: "Im Jahr 2008 haben wir wiederum eine deutliche Steigerung des Umsatzes der Sopro-Gruppe erreicht."

Optimismus verbreiten

Gleich fünf Gründe sprechen laut Sopro für ein positives Geschäftsjahr 2009. Diese Argumente lassen sich sicherlich auch auf andere Baugewerke übertragen:

- Die derzeitige Krise sorgt dafür, dass sich viele ehemalige Anleger in den Geldmärkten auf Sachwerte zurück besinnen und in den Wohnungsbau investieren (auch den institutionellen Wohnungsbau) und den sich abzeichnenden Wohnungsmangel in den Top Regionen voraussehen;
- Die Verunsicherung vieler Endverbraucher und das Misstrauen gegenüber Banken führt zu einem Cocooning-Effekt, der Investitionen ins "traute Heim" fördert;
- Das deutlich gestiegene Neukundengeschäft der Bausparkassen ist ein sicheres Anzeichen für zukünftig wachsende Bauinvestitionen (+ 22% bei Wüstenrot und der Württembergischen Bausparkasse);
- Die öffentlichen Konjunkturprogramme für Krankenhäuser, Schulen, soziale Einrichtungen und kommunale Gebäude lösen einen Investitionsschub auch für Ausbaumaßnahmen aus;
- Es wird deutlich hochwertiger gebaut, weil besser gestellte "Best Ager" die "Geiz ist geil Generation" im Renovierungsgeschäft ablösen.

Bedarf der Qualifizierung von Verarbeitern

Gleichzeitig hält man es bei Sopro für wichtig, die Verarbeiter gemeinsam (Industrie, Verbände und Handel) besser zu qualifizieren. Falls dies nicht gelänge, sei zu befürchten, dass die moderne und attraktive Fliesenarchitektur zukünftig an Boden verlieren und anderen Substituten Platz machen werde.

Die Wiesbadener haben mit ihrem Projekt "Sopro Profi-Akademie" und den vier mal im Jahr erscheinenden 4 Seiter "Das 4 x 4 der Bauchemie" beschlossen, noch intensiver als bisher Aus- und Weiterbildung für Kunden und Anwender zu betreiben und dadurch mitzuhelfen, Fehler in der Ausführung zu vermeiden. Weit über 10.000 Teilnehmer bei rund 500 Weiterbildungsveranstaltungen für Handwerk, Planer/Architekten und Handel unter dem Dach der Sopro Akademie bestätigen, dass die Maßnahmen den Nerv treffen. Es ist geplant, die Anstrengungen zukünftig genauso intensiv fortzuführen.

Mario Sommer, Leiter Anwendungstechnik und Objektberatung, stellte große Objekte vor, in denen Sopro-Produkte erfolgreich verarbeitet wurden. Darunter das neue Klimahaus Bremerhaven, das Ozeanum Stralsund und das Kreuzfahrtschiff MSC Poesia.
aus FussbodenTechnik 05/09 (Wirtschaft)