Heimtextil Frankfurt

Teppiche bleiben Nischenprodukt

Seit Jahren ist die Zahl der Aussteller aus dem Teppichbereich auf der Heimtextil eher übersichtlich. Diese Produktgruppe hat auch in diesem Jahr in Frankfurt kaum mehr eine Rolle gespielt, obwohl prominente Neuzugänge wie Van Besouw und Object Carpet zu verzeichnen waren. Vor allem werden in der Mainmetropole die Trends im Dekobereich gesetzt.

Die wenigen Teppichaussteller, die der Heimtextil treu geblieben sind, waren mit ihrem Messegeschäft zufrieden. "Der Teppich ist hier ein absolutes Nischenprodukt, aber die Kunden haben keine Schwellenängste. Wir haben uns klar präsentiert und von einer guten Lage profitiert," berichtet Walter Aigner, Geschäftsführer von Tisca Textil. Kritik äußert der Österreicher an der Hallenbelegung: "Viele Anbieter sind einfach nicht gekommen, wodurch viele Lücken entstanden sind."

Neben den europäischen Teppichanbietern in der exklusiven Dekostoff-Halle 3.1 ist die Heimtextil außerdem Plattform für eine gute Hand voll Hersteller aus den Ursprungsländern, die sich vor allem auf das Privat-Label-Geschäft von Großabnehmern spezialisiert haben.

In Frankfurt zeigte sich ein mal wieder, dass Farbtrends aus der Kleiderbranche mit nur kurzer Zeitverzögerung ihren Weg in die Welt der Heimtextilien finden; mit weiterer Verzögerung gelangen sie dann in den Teppichbereich. So waren allerorten Lila/Violett in allen Varianten zu sehen, Aubergine und Graubraun haben sich ebenfalls durchgesetzt, weiterhin stark sind die Farbbereiche Terra, Orange und Rot. Auffällig viele Stoffe waren mit dezentem Glanz, Gold- und Silber-Pigmentdruck oder üppigen Ornamenten versehen.

Ein Schwerpunktthema der Heimtextil war die Nachhaltigkeit der Produkte, die bei der Kaufentscheidung vieler Konsumenten eine immer größere Rolle spielt: Produkte müssen umweltverträglich und gesund sein, dabei unter fairen und sozialen Bedingungen hergestellt und gehandelt werden. Beispiele: Mako-Satin aus ökologisch angebauter Baumwolle, eine neue Faser mit Wirkstoffen aus Meeresalgen oder "das weltweit erste Dekostoff-Programm aus umweltfreundlichen und wiederverwertbaren Trevira-CS-Stoffen".

Auffällig war der Rückgang bei den Besucherzahlen: Waren es 2008 noch 86.000, kamen in diesem Jahr nur noch 74.000 Besucher, ein Minus von satten 12 Prozent. Trotzdem bestätigen viele Aussteller die hohe Qualität der Besucher. Gleich lautende Stimmen gab es auch von der IMM Cologne und der Domotex.
aus Carpet Magazin 02/09 (Wirtschaft)