Großangelegte Expansion von Tufenkian Asian Carpets

Aus den USA über Hamburg nach Europa

Tufenkian Asian Carpets, USA, hat bereits seit einiger Zeit von Hamburg aus seine Fühler auf dem europäischen Markt ausgestreckt. Jetzt will der Spezialist für hochwertige moderne Nepalteppiche diesen mit voller Kraft bearbeiten. Tufenkian gehört weltweit zu den führenden Anbietern von anspruchsvollen Knüpfteppichen aus Nepal und Armenien. Zum Erfolg des New Yorker Unternehmens tragen zum einen namhafte Designer wie Barbara Berry oder Kevin Walz und die hohe Qualität der handversponnenen Hochlandwolle bei.

John Erkelens, Verkaufsleiter Europa, hat den ersten Standort in Hamburg ausgebaut und dessen Showroom mit Norbert Preuß neu besetzt. Preuß wiederum betreut die autorisierten Fachhändler, die mit Tufenkian zusammenarbeiten. Für jede Region gibt es nur einen Fachhändler, 18 sind es in Deutschland. Jeder von ihnen bearbeitet ein festes Gebiet, indem sowohl Inneneinrichter als auch Konsumenten exklusiv von ihm betreut werden.

"Wir haben derzeit 640 Designs im Sortiment", rechnet Erkelens vor. "40 bis 80 werden pro Jahr ausgetauscht." Damit jeder der 18 Fachhändler möglichst viel davon zeigen kann, kauft dieser einen kleinen Teil der Kollektion an, ein weit größerer wird ihm in Kommission zur Verfügung gestellt. Tufenkian selbst hat zusätzlich 2,7 Mio. EUR investiert, um einetn großen Lagerbestand in Hamburg vor Ort zu haben. So sollen lange Lieferzeiten aus den USA vermieden werden.

Auch Sonderanfertigungen sind möglich. Plant ein Raumausstatter eine Objekteinrichtung für einen Kunden, kann er diesem - zusammen mit seinem Fachhändler - einen Tufenkian-Teppich anbieten, dessen Farbgebung genau auf das Raumkonzept abgestimmt ist.

Voraussichtlich im kommenden Jahr eröffnet in Frankfurt der erste große Tufenkian-Showroom in Europa. Davon gibt es bis jetzt sechs in den USA und einen in Peking. In Frankfurt werden stets zwischen 200 und 300 Dessins präsentiert, darunter auch solche, die erst in der nächsten Saison in die Produktion gehen. Konsumenten und Inneneinrichter sollen - gern zusammen mit ihren Fachhändlern - aus ganz Deutschland nach Frankfurt kommen.

Nachdem er in Deutschland seine Partner gefunden hat, ist John Erkelens in ganz Europa unterwegs. In Belgien, Holland, Großbritannien und Spanien ist er auf der Suche nach Partner-Fachhändlern bereits fündig geworden. Die Ansprüche sind hoch. Man suche Händler, "die nicht in Teppichen denken", so der Verkaufsleiter für Europa. Vielmehr braucht er innovative Partner, die interessiert daran sind, attraktive Designprodukte aktiv zu verkaufen. Um diese zu unterstützen, will Tufenkian zunächst in Deutschland mit großem Budget auch in der Publikumspresse für seine Teppiche werben. "Das ist Schritt eins", verrät Erkelens. "Schritt zwei ist von Land zu Land unterschiedlich."
aus Carpet Magazin 01/09 (Wirtschaft)