Martin Wartig, Vorsitzender des Verbandes der Bettenfachgeschäfte

Vorsichtiger Optimismus

Das vergangene Jahr ist in vielen Bettenhäusern gut gelaufen. Per Ende November dürfte der Bettenfachhandel nach VDB-Schätzungen aufgelaufen im Schnitt bei einem kleinen Umsatzplus gelegen haben. Allerdings ist die Bandbreite - wie immer in den letzten Jahren - sehr groß und schwankt zwischen zweistelligem Minus und hohem Plus. Und selbstverständlich spielen vielfach auch Sondereinflüsse wie Umbauten oder Jubiläen eine entscheidende Rolle.

Positiv ist auf jeden Fall zu vermerken, dass die schlechten wirtschaftlichen Nachrichten als Folge der Finanzkrise den klassischen Einzelhandel (ohne Kfz-Handel) im allgemeinen und den Bettenfachhandel im besonderen anscheinend (noch) nicht negativ beeinflussen. Ob dieses Phänomen auch für den Dezember noch galt, war bei Redaktionsschluss allerdings nicht vorhersehbar. Trotz der aktuell schwierigen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen blickt der Bettenfachhandel mit vorsichtigem Optimismus auf das Jahr 2009. Für diese Einschätzung gibt es vor allem zwei Gründe:

Aus der Vergangenheit ist bekannt, dass der Einzelhandel immer mit mindestens halbjähriger Verzögerung auf gesamtwirtschaftliche Entwicklungen reagiert. Speziell die Bettenbranche hat in vergleichbaren Situationen sogar oftmals erst einmal davon profitieren können, dass sich die Kunden in Krisenzeiten stärker auf ihr Heim zurückbesonnen haben. Dazu gehörte dann auch das Schlafzimmer bzw. das Bett. Die demographische Entwicklung verläuft positiv für den Bettenfachhandel. Die geburtenstärksten Jahrgänge in Deutschland sind heute im Alter von 40 bis 50 Jahren und damit in einer Lebensperiode, in der sie sich oft erstmalig mit höherwertigen Betten beschäftigen (können). Trotz insgesamt rückläufiger Bevölkerungszahlen in Deutschland dürfte der Markt für Bettausstattungen deshalb künftig tendenziell wachsen. Trotz dieser für die Bettenbranche vergleichsweise guten Aussichten wird das Jahr 2009 aber sicherlich kein Selbstläufer. Es muss deshalb die Aufgabe jedes einzelnen Unternehmers sein, unsere Sortimente noch stärker ins Interesse der Menschen zu rücken und das Qualitätsbewusstsein weiter zu steigern. Die Erfolge der letzten Jahre auf diesem Gebiet waren sicherlich erfreulich, wir dürfen hier aber nicht auf halbem Wege stehen bleiben. Noch gibt es zu viele Menschen, die auf alten Matratzen oder unter schlechten Zudecken schlafen. Kompetenzstrategien werden deshalb für viele Bettenfachgeschäfte der richtige Weg sein, um auch in Zukunft erfolgreich am Markt bestehen zu können.

Zum Abschluss: Gerade für den selbständigen Fachhändler ist es wichtig, neue Anregungen zu bekommen und sich immer wieder mit Kollegen auszutauschen. Eine Möglichkeit dazu ist z.B. die VDB-Unternehmertagung, die in diesem Jahr am 29. und 30. April in Salzburg stattfinden wird. Auch Kollegen, die nicht Mitglied des VDB sind, sind herzlich eingeladen, einmal unverbindlich an der Tagung teilzunehmen.
aus Haustex 01/09 (Wirtschaft)