Jahrestagung VDB-Junioren

Pralles Programm

In diesem Jahr zog es die VDB-Junioren zu ihrer Jahrestagung nach Hamburg. Dort im Norden wartete ein strammes Besuchsprogramm auf die Teilnehmer, denn die Inaugenscheinnahme mehrerer Bettengeschäfte und zwei Werksbesichtigungen waren zu absolvieren.

Den Besuchsreigen eröffnete das Hamburger Fachgeschäft Theodor Rumöller, dessen Inhaber Marc Böhle die Gäste in seinem jüngst erneut renovierten und um etwa 40 Quadratmeter erweiterten Fachgeschäft in Blankenese herumführte. Das im oberen Marktsegment angesiedelte Geschäft hat ein Einzugsgebiet, das laut Böhle von Husum im Norden bis Celle im Süden reicht. Vornehmlich sind es die vor der Haustür liegenden Elbvororte, sowie der Großraum Hamburg, Schleswig-Holstein und Teile Niedersachsens.

Als wichtigen Punkt der Umbaumaßnahmen bezeichnete Böhle die neue Lichtgestaltung durch Ansorg. "Eine Investition in Licht lohnt sich immer", so sein Fazit. Für besonderes Interesse sorgte auch ein Doppelbett von VI-Spring, dessen Liegeeigenschaften von den Gästen eifrig getestet wurden. Danach fuhr die Kolonne in das nahe gelegene Elbe-Einkaufszentrum, das zu den Top-Adressen der Einkaufscenter-Gesellschaft ECE gehört. Dort betreibt Rumöller in der oberen Etage ein etwas anderes Geschäftskonzept, indem es den Schwerpunkt auf Bettwäsche und Frottier-Artikel legt. Aber auch dieses Geschäft ist laut Böhle erfolgreich.

Nächster Anlaufpunkt war Betten Huntenburg im Hamburger Stadteil Rahlstedt, auf der entgegen gelegenen Seite der Stadt im Osten. Inhaber Lars Ginap liegt mit seinem Geschäft in einem schwierigeren Einkaufsstandort, da der umliegende Handel vornehmlich preisorientiert ausgerichtet ist. Huntenburg ist darunter mit seinem mittleren bis hochwertigen Sortiment eher ein Exot. Ginap räumt deshalb auch ein, dass es nicht so einfach ist, die umliegenden Einwohner in sein Geschäft zu ziehen. Der Vorteil des Rahlstedter Standortes ist die räumliche Nähe zum so genannten Hamburger Speckgürtel, den wohlhabenderen Wohngebieten außerhalb der Hamburger Stadtgrenze. Von dort kommen zahlreiche Kunden zu Huntenburg. Es traf sich gut, dass auch dieses Geschäft kurz zuvor modernisiert worden war, so dass die Besucher ein modernes, helles und freundlich gestaltetes Geschäft auf zwei Verkaufsetagen bewundern durften. Huntenburg betreibt ein weiteres Geschäft im Hamburger Alstertal Einkaufs-Zentrum, dem Flaggschiff der Hamburger ECE.

Danach ging es wieder in die Innenstadt, zu Betten Remstedt in der Alsterdorfer Straße, nahe des mit Einzelhandel gut besetzten Winterhuder Marktplatzes. Remstedt konzentriert sich mit dem als Kompetenzzentrum-gesunder-Schlaf konzipierten Geschäft auf die ausführliche Fachberatung unter orthopädischen Gesichtspunkten. Er beschäftigt dafür unter anderem stundenweise eine Physiotherapeutin, die nach Terminvereinbarung so genannte Problemkunden fachkundig beim Kauf von Matratzen beraten kann. Remstedt betreibt auch eine so genannte Schlafschule nach VDB. Dabei gehe es nicht darum, finanzielle Erträge daraus zu erwirtschaften. Man könne zufrieden sein, wenn man eine schwarze Null mit der Schlafschule erreiche, hieß es. Ziel sei es vielmehr, den Kunden durch die Schlafschule für gesunden Schlaf zu sensibilisieren, so dass er sich die Ausstattung dann bei Remstedt kauft. Und das funktioniere durchaus, so wird versichert.

Anschließend nutzten die VDB-Junioren noch die Gelegenheit, den in Hamburg ansässigen SN-Verlag und die Haustex-Redaktion zu besuchen. Sie wurden erst durch die frisch renovierten Redaktionsräume geführt, anschließend erklärte man ihnen die Struktur des Fachverlages und die Bedeutung der Haustex für den Verlag. Den Abschluss des Tages bildete ein von Rumöller organisiertes Abendessen auf Einladung des SN-Verlages im Design Hotel Side. Der Chefkoch des Hotelrestaurants Fusion hatte nach Absprache mit Marc Böhle und seiner Lebensgefährtin, die mit ihm befreundet sind, ein sehr pikantes und wohlschmeckendes indisches Menü angerichtet.

Der folgende Tag war der Industrie gewidmet. Morgens stand der Besuch des hochwertigen Matratzenherstellers Werkmeister an. Prokurist Klaus-Peter Rawald nahm sich ausführlich Zeit, den Besuchern die Unternehmensphilosophie zu erklären und sie durch die Produktion zu führen. Das Unternehmen legt großen Wert auf eine durchgängig nachhaltige Produktion, auch bei seinen Vorprodukten und erledigt die Matratzenzuschnitte sowie das Beziehen der Matratzenkerne selbst. Außerdem hat das Unternehmen im Oktober letzen Jahres den Alleinvertrieb für die Regumatic-Unterfederungen übernommen.

Als Zielgruppe nannte Rawald den deutschen Bettenfachhandel. Das Raumgewicht der Werkmeister-Matratzen, ein wichtiges Kriterium für deren Qualität, beginnt bei 50 und geht bis zu 70 in der Premium-Klasse.

Ein wenig bedauerte Rawald den Zeitpunkt des Besuchs, denn derzeit baut das Unternehmen in Henstedt-Ulzburg eine komplett neue Unternehmenszentrale, da die gegenwärtigen Bauten den Ansprüchen und dem Wachstum des Unternehmens nicht mehr entsprechen.

Gerne hätte Rawald den VDB-Junioren das neue Werk gezeigt, das in wenigen Wochen eröffnet werden soll.

Nach dem Essen in einem nahe gelegen Restaurant auf Einladung von Werkmeister fuhr dann noch ein "harter Kern" nach Bremervörde zu Lattoflex, um sich das dortige Unternehmen anzusehen. Zahlreiche Teilnehmer, die mit dem Flugzeug angereist waren, zogen es auf Grund der fortgeschrittenen Zeit jedoch sicherheitshalber vor, in Hamburg zu bleiben.
aus Haustex 10/08 (Wirtschaft)