Holzring-Forum 2008 in Bremen

Zusammenarbeit zwischen Handel und Industrie stärken

Rund 300 Teilnehmer und fast keine Absagen aus dem Kreis der Gesellschafter - die Holzhandelskooperation Holzring war sehr zufrieden mit dem 3. Holzring-Forum in Bremen. Neben den Fachvorträgen war auch in diesem Jahr viel Zeit für direkte Gespräche zwischen Lieferanten und Holzhändler. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass vertrauensvolle Partnerschaft zwischen Handel und Industrie sowie eine Zusammenarbeit, von der beide Seiten profitieren, heute wichtiger denn je sind.

Angesichts der aktuellen Finanzkrise äußerte sich die Holzhandelskooperation Holzring in Bremen zuversichtlich. "Mit einem Wachstum von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, Tendenz steigend, blicken Holzindustrie und Holzhandel positiv in die Zukunft", sagte Martin Geiger, Vorsitzender des Gesamtverbandes Deutscher Holzhandel (GD Holz), in seinem Grußwort an die Teilnehmer des 3. Holzring-Forums in Bremen. Noch sei die Krise nicht im Holzhandel angekommen. Da die Risikozuschläge für Kredite in nächster Zeit steigen werden, dürfte sicherlich auch der Holzhandel die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise zu spüren bekommen, erklärte Geiger weiter. Der stellvertretende Vorsitzende des Holzring-Beirats, Jörg-Ludwig Jordan, geht in diesem Zusammenhang aber davon aus, dass Mittelständler wie der Holzhandel durch ihre engen Beziehungen zu den regionalen Banken nicht in eine "Kreditklemme" geraten würden.

Partnerschaften zwischen Holzhandel und Industrie

"Wertschöpfung beginnt mit Wertschätzung" unterstrich Holzring-Geschäftsführer Olaf Rützel in seinem Referat die Notwendigkeit eines konstruktiven Miteinanders, das gemeinsam zu Erfolgen auf den Märkten führt. Gemeinsam müsse man den Mengendruck vom Markt nehmen, um allen Beteiligten ausreichende Margen zu sichern. Gemeinsam müsse man auch alle Chancen zur Verbesserung der Effizienz ausloten und auf lange Sicht stabile Partnerschaften schaffen.

"Wertschöpfungspartnerschaften als Erfolgsfaktor in gesättigten Märkten" lautete passend die Headline des Vortrags, den Detlev Schröder, Geschäftsführer des Türenherstellers Prüm-Garant, zu diesem Thema hielt. Ein abgestimmtes Verhalten in den Märkten, zum Beispiel auch eine gemeinsame Bearbeitung und Betreuung der Kunden, wird von ihm als probates Mittel gegen ruinösen Konkurrenzkampf gesehen. Großes Wertschöpfungspotenzial biete das Marketing. Noch wichtiger sei jedoch eine professionelle Preispolitik, die sowohl dem Handel als auch dem Hersteller auskömmliche Margen bringe. Dumping-Preise sind "Wert-Vernichtung", nicht Wert-Schöpfung, erklärte Detlev Schröder - und erhielt dazu Unterstützung von Olaf Rützel, für den "professionelles Pricing" der Schlüsselfaktor für unternehmerischen Erfolg ist.

Drei neue Gesellschafter im Holzring

Auf der am zweiten Tag des Forums abgehaltenen Gesellschafterversammlung konnte Holzring-Geschäftsführer Olaf Rützel über weitere Wachstumsimpulse für die Kooperation berichten. So erweiterte sich die Anzahl der Holzring-Gesellschafter um drei neue Unternehmen (Heinz Stark GmbH, Graz; Groen&Janssen GmbH, Georgsheil und Beinbrech GmbH & Co. KG, Bad Kreuznach) auf nunmehr 50 Mitglieder. Durch die positive Geschäftsentwicklung der bisherigen Holzring-Unternehmen und durch die zusätzlichen Impulse der neuen Mitglieder werde der Holzring beim zentralregulierten Umsatz der 600-Millionen-Euro-Marke mit großen Schritten näher kommen, erklärte Rützel.

Aufschlussreich für Mitarbeiter und Gesellschafter des Holzrings war das positive Ergebnis der Gesellschafter-/Lieferanten-Befragung, über die Olaf Rützel berichtete. Mit der Befragung überprüft die Kooperation regelmäßig ihre eigenen Aktivitäten. In allen Bereichen konnten Verbesserungen festgestellt werden. Zusätzlich wurden in der Erhebung auch verschiedene Zukunftsthemen und ihre Bedeutung für die Branche abgefragt. Dabei wurde deutlich, dass Konzentrationsprozesse auf Lieferantenseite mit Besorgnis registriert werden, Personalfluktuation ein weiteres wichtiges Thema für den Holzhandel ist und dass Baumärkte in der aktuellen Wettbewerbseinschätzung deutlich verloren haben.
aus Parkett Magazin 06/08 (Wirtschaft)