Verlegebericht aus Südafrika

"Mit Elastilon wäre das nicht passiert"

Wechselnde klimatische Bedingungen unter dem Einfluss der Jahreszeiten machen das Verlegen von Holzfußböden in Südafrika zu einem nicht immer einfachen Unterfangen. Doch auch hier gibt es Vorgaben und Standards, aufgestellt vom nationalen Verband, der South African Wood & Laminate Flooring Association (SAWLFA). Der Parkettlegerbetrieb Suntups Wooden Flooring ist Mitglied und Steven Suntup Vize-Präsident dieses Verbandes. Im folgenden Bericht stellt er seine Erfahrungen mit Verlegemethoden vor.

"Wir alle wollen kostendeckend arbeiten und gut verdienen. Da ist unser Betrieb keine Ausnahme. Trotzdem sind Holzfußböden mehr als nur Geschäft, sie sind eine Leidenschaft. Man erweist seinem Kunden bestimmt keinen Dienst, wenn man billige Produkte verarbeitet. Muss der Verbraucher zusehen, wie der schöne Boden in seiner Wohnung kaputt geht, kommt es zu Stress und man verliert nicht nur den Ruf, sondern auch den Kunden. Deshalb ist Sparen am falschen Ende einfach nicht gut für unsere Branche. Wir erklären unseren Kunden lieber gleich, dass eine gute Verlegung nach Verbands-Standards zwar etwas teurer ist, aber eine volle Garantie bieten kann.

Nageln - Kleben - Elastilon

Es gibt bei uns drei Methoden, wie wir einen Holzfußboden sicher und solide verlegen. Beim Nageln von Dielen verwenden wir Porta-Nägel. Unter den wechselnden klimatischen Bedingungen in Südafrika arbeitet das Holz so stark, dass wir Nägel brauchen, die gewissermaßen ewig halten. Billige Drucklufttackernägel würden sich im Lauf der Zeit lösen.

Ist eine Verklebung ausgeschrieben, verwenden wir elastische Klebstoffe, wie den Sika T52. Dieser Kleber haftet so stark zwischen Holz und Zementestrich, dass beim Hochgehen eines Holzbodens, die obere Zementschicht mit abgelöst wird. Auch hier zwingen uns jahreszeitliche Klimaschwankungen, Klebstoffe zu nutzen, die das Holz dauerhaft unten halten, gleichzeitig aber elastisch genug sind, um Bewegungen auszugleichen. Natürlich sind Silikonkleber billiger. Sie führen aber schnell zu Problemen, weil sie mit ihrer geringeren Haftung eigentlich gar nicht zum Verkleben von Holzböden gedacht sind.

Ein drittes, erfolgreiches Verlegeverfahren ist das Kleben auf Elastilon-Unterlagen. Einige Verleger meinen, das sei nur eine Klebematte. Weit gefehlt! Angesichts der Stärke und Haftkraft von Porta-Nägeln und Sika T52-Klebern muss Elastilon mindestens eine vergleichbare Klebekraft aufweisen. Das Produkt ist zwar teuer, was aber durch die schnellere Verlegung ausgeglichen wird. Nicht ohne Grund wird es in mehr als 20 Ländern auf der ganzen Welt eingesetzt.

Der Kleber, mit dem die Elastilon-Matte beschichtet ist, macht 70% der Produktkosten aus. Es handelt sich dabei um einen besonderen Dauerhaftkleber, der garantiert, dass sich das Holz über Jahrzehnte nicht von der Matte löst. Inzwischen wurden nach unseren Informationen in Südafrika 150.000 Quadratmeter Holzboden auf Elastilon verlegt und nicht in einem einzigen Fall hat sich das Holz gelöst.

Wenn Feuchtigkeit den Boden quellen lässt

Was passiert mit einem auf Elastilon verlegten Boden, wenn sich das Holz übermäßig stark ausdehnt und die Dehnungsfugen nicht mehr ausreichen? Dann wölbt er sich auf, mehr nicht. Ein genagelter oder geklebter Holzboden würde sich durch den Druck erst schüsselförmig nach oben biegen und dann reißen. Diese Beschädigung macht mindestens ein Abschleifen und erneutes Versiegeln nötig. Dagegen betrachten wir das Aufwölben infolge von Feuchtigkeit bei Elastilon geradezu als Geschenk des Himmels. Wir müssen nämlich nur die Dehnungsfuge neu sägen. Danach ist das Parkett wieder eben - ohne Beschädigung und Aufschüsseln.

Aus unserer Arbeit kennen wir zwei Böden in problematischen Klimazonen, die auf einer dünnen Kunststoffschicht und Elastilon verlegt wurden und bei denen noch keinerlei Reklamationen aufgetreten sind. Zum einen ist es ein Cumaru-Holzboden in einer Musterwohnung in Fancourt in George (Südafrika). Obwohl hier unter dem Boden eine relative Luftfeuchtigkeit von 70% gemessen wurde, liegt dieser immer noch perfekt. Der zweite Boden besteht aus gepresstem Bambus und befindet sich in Johannesburg. Hier beträgt die Feuchtigkeit 50%, und auch dieser Boden weist keinerlei Schäden auf.

Abschließend möchten wir unseren Handwerkskollegen in aller Welt raten: Werden Sie Mitglied in Ihren nationalen Verbänden. Nutzen Sie Beratung und Prüfung im Vorfeld. Und sparen Sie nicht am falschen Ende, sondern machen Sie Ihre Kunden auf die Vorteile anerkannter Verlegeverfahren aufmerksam."
aus Parkett Magazin 03/09 (Referenz)