ZDB

Licht und Schatten kennzeichnen die deutsche Baukonjunktur


Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) sieht noch kein Ende der schwierigen Baukonjunktur. Zwar erwartet man für 2007 einen leichten Umsatzzuwachs von 1,5% auf 82,5 Mrd. EUR, aber bereits für 2008 prognostiziert der ZDB erneut Stagnation.

Hintergrund der Schätzungen: Seit April verharrt die Bautätigkeit in Deutschland ungefähr auf Vorjahresniveau. In der Summe der Monate April bis August ergibt sich im Wohnungsbau ein Minus von -7,7% , im Wirtschaftsbau von -2,8% und im öffentlichen Bau von -0,4% bei den geleisteten Arbeitsstunden. Auch die neuen Aufträge werden laut ZDB keine wesentlichen Impulse für die Bautätigkeit im letzten Quartal 2007 geben: Das Volumen neuer Aufträge lag bis einschließlich August insgesamt real um 2% über dem Vorjahr, dazu hat allein der gewerbliche Bau mit +8,8% beigetragen.

"Das verhaltene Wachstum der Baukonjunktur wird von Rahmenbedingungen geprägt, die auch für 2008 bestimmend sind", erklärt der ZDB-Präsident Dr. Hans-Hartwig Loewenstein. "So laufen die aus der Eigenheimzulage entstandenen Impulse gänzlich aus. Die Genehmigungszahlen für den Ein- und Zweifamilienhausbau spiegeln im bisherigen Jahresverlauf besonders deutlich den Ausfall der Schwellenhaushalte als Nachfrager wider." In den Monaten Januar bis August 2007 sind 42% weniger Wohnungen im Ein- und Zweifamilienhausbau entstanden, im Mehrfamilienhausbau betrug der Rückgang "nur" 16%. "Daher müssen wir davon ausgehen, dass der Wohnungsneubau 2008 erheblich einbrechen wird", so Loewenstein. Nur für den gewerblichen Bau scheint die Zukunft günstig zu sein, denn das Genehmigungsvolumen bei den Nichtwohngebäuden liegt um 12% höher als im vergangenen Jahr. Außerdem haben die Gemeinden ihre Ausgaben für Baumaßnahmen gegenüber dem 1. Halbjahr 2006 um 649 Mio. EUR ausgeweitet.
aus Parkett Magazin 01/08 (Wirtschaft)