Kährs Activity Floor

Sportparkett ohne Balkenlage - schwimmend und dämpfend

Der skandinavische Parketthersteller Kährs hat mit seinem Activity Floor einen dreischichtigen Holzfußboden konstruiert, der für alle Sportarten eingesetzt werden kann. Der Activity Floor wird schwimmend verlegt und bezieht seine schwingenden Eigenschaften nicht aus einer entsprechenden Balkenkonstruktion, sondern aus einem mehrschichtigen, dämpfenden Polyester-Material, das als Unterlage direkt auf die Activity-Diele kaschiert ist. Die Energieaufnahme einer solchen Fläche ist geeignet, Knie, Knöchel und Rücken beim Sport zu entlasten. So jedenfalls formuliert es die Kährs-Forschung. Als Vergleich dazu wird Kunststoff-Sportboden herangezogen, der, so heißt es, aufgrund seiner Reibung eine um 70% höhere Verletzungsgefahr aufweise. Auf einem Holzboden dagegen werden plötzliche, kräftige Bewegungen, wie beim schnellen Abbremsen, eher aufgefangen und Stauchungen der Gelenke oder Bänderrisse vermieden.

Für den Kährs Activity Floor sprechen eine Reihe weiterer Aspekte. Schnelle Verlegung ist einer davon. Mit der patentierten Woodloc-Verbindung werden die Dielen direkt auf einem trockenen, festen und ebenen Untergrund einfach ineinander geklickt. Verleimung ist nicht erforderlich. Allerdings muss der Untergrund mit Spachtelmasse nivelliert werden, wenn der Höhenunterschied auf 2 m Länge um die 3 mm beträgt.

Als Dampfbremse wird eine mindestens 0,2 mm dicke PE-Folie mit 20 cm Überlappung empfohlen. Der Activity Floor wird schwimmend in Längsrichtung des Raumes verlegt, seine Dehnfuge zur Wand muss mindestens 1,5 mm pro Meter Fußbodenbreite aufweisen. Die größten Ausmaße für eine gesamte Fläche dieses Bodens betragen in der Länge 25 m und in der Breite 15 m. Sockelleisten an der Wand müssen mindestens 50% breiter sein als die Dehnungsfuge.

Mit der Verlegung der sich selbst ausrichtenden Woodloc-Dielen beginnt man an jener Längsseite, an der sich die meisten Türen befinden. Empfohlen wird, in der Breite eine Art "Treppe" aus Dielen anzulegen. Am Ende können Spiellinien mit Acryllatfarben nach sorgfältiger Reinigung auf die mit UV-gehärtetem Acryllack geschützte Oberfläche aufgebracht werden. Eine weitere Schutzlackierung erfolgt frühestens einen Tag nach Abschluss der Linienaufzeichnung.

Obwohl wieder aufnehmbar, fällt der Activity Floor nicht in die Kategorie der transportablen Sportböden. Er ist für eine dauerhafte Verlegung vor Ort konzipiert. Lieferbar ist der Boden mit Nutzschichten aus Eiche, Buche und Ahorn.

Zum jüngsten Kährs-Referenzobjekt in Deutschland zählen die Sportböden in den Landessportbund-Turnhallen in Lindow. Die Schreinerei Andreas Baldin tauscht dort ein durch Regenwasser geschädigtes Dielenparkett auf Lattenunterkonstruktion gegen einen Activity Floor aus. Die letzte der drei Hallen wird am 6. Januar 2010 in Angriff genommen.
aus Parkett Magazin 01/10 (Sortiment)