Hammer Markt in Duisburg, Deutschland

Hammer dreht auf

Ein Hammer-Fachmarkt für Heim-Ausstattung bietet viel: Zum Sortiment gehören unter anderem Farben, Tapeten, Bilder, Gardinen, Matratzen und Bettwaren sowie Bodenbeläge aus Kork, Laminat oder Parkett und natürlich Teppiche. Nach und nach werden die rund 170 Filialen modernisiert. Einen guten Einblick in den neuen Auftritt gibt der im Juli eröffnete Markt in Duisburg.

Der Anfang Juli in Duisburg eröffnete neue Hammer Standort nutzt die Räume des ortsbekannten Bodenbelagshandels Teppich Knott, der sein Geschäft aus Altersgründen aufgab. Damit das umfangreiche Hammer-Sortiment freundlich und ansprechend präsentiert werden kann, musste das Knott-Sortiment zunächst einmal komplett ausverkauft und das Gebäude anschließend renoviert werden.

Die Umgestaltung und Erweiterung um zusätzliche Sortimente kommt auch bei den ehemaligen Knott-Kunden offenbar sehr gut an, denn "das Geschäft ist nach der Eröffnung in allen Abteilungen sehr gut gestartet", zieht Marktleiter Andreas Freitag eine Bilanz der ersten Öffnungswochen der etwa 4.000 Quadratmeter großen Fläche. In der Summe ist das schon bemerkenswert, denn gewachsene Stammkunden-Beziehungen konnte es ja nur im Bodenbelagsbereich geben.

Der U-förmige Grundriss des Verkaufsgebäudes mit seinen drei Hallenbereichen ermöglicht es, viele der neu aufgenommenen Sortimentsbereiche optisch und räumlich separiert darzustellen: So steht den zahlreichen Produkten rund um den Sonnenschutz nun ebenso ein eigener großzügiger Bereich zu, wie die Kunden sich auch in einem großen separaten Gardinen-Designstudio umsehen können. Auch wer sein Bad neu einrichten will, Haustextilien auf dem Einkaufszettel hat, eine neue Matratze benötigt oder seine Wände neu tapezieren will, wird in speziell abgetrennten Bereichen fündig. An mehreren Stellen im Gebäude verteilt finden die Kunden außerdem spezielle "Shop in Shop"-Bereiche vor.

Trotz der vielen neuen Warenangebote am Standort Duisburg-Neumühl: Schwerpunkt des Sortiments bleibt aber auch unter dem neuen Namen "Hammer" ein großzügiger Teppichbereich. Hier werden Teppiche in Stapeln und auf Mühlen bereits direkt im Eingangsbereich als Blickfang eingesetzt und ziehen die Kunden gleich in ihren Bann.

Das Sortiment strahlt Kompetenz aus: eine große Auswahl an Langflor-Teppichen ist zu sehen, tief gestaffelt ist auch der Handtuft-Bereich. Abgerundet wird das Sortiment durch Nepalteppiche, Gabbeh und moderne Webteppiche.

Bei der Sortimentsplanung wurde hier bewusst auf den Bereich der klassische Teppiche verzichtet, "denn verzetteln wollen wir uns auf der zur Verfügung stehenden Verkaufsfläche nicht", begründet Freitag diese Maßnahme. Weniger kann trotzdem mehr sein, denn der Marktleiter sieht noch einen weiteren Vorteil der ausschließlichen Konzentration auf moderne Teppiche: "Wenn sie optisch zur Einrichtung des Kunden passen, werden sie einfach gekauft. "

Knapp 30 Mitarbeiter kümmern sich um alte und neue Kunden und deren Wünsche. Darunter auch je zwei Teppich-Verleger bzw. Gardinen-Dekorateure, denn "Service steht bei uns immer im Vordergrund", fasst Freitag zusammen. Viele Mitarbeiter wurden aus dem Vorgänger-Unternehmen übernommen und entsprechend ihren Sortimenten geschult und fortgebildet.

Immer das Produkt und niemals den Preis in den Mittelpunkt der Beratung stellen - diese Strategie gilt nicht nur innerhalb der Hammer-Verkaufsfläche, sondern auch außerhalb: "Wenn es zum Ausmessen direkt in die Wohnung des Interessenten geht, fährt immer ein Verkaufsberater mit", sagt Freitag - denn so ergibt sich vielleicht die gute Chance, eventuell sogar zu höherwertiger Ware hochzuberaten.

Umfasste diese früher überwiegend die Klientel "von 40 Jahren an aufwärts", so finden heute vermehrt jüngere Kunden den Weg ins Geschäft. Gerade sie sind offenbar von den Radio-Spots und der Beilagen-Werbung, die Hammer rund um die Eröffnung geschaltet hatte, vermehrt angelockt worden. Werbetechnisch ist der Duisburger Standort nach der Eröffnungsphase mittlerweile voll in die nationale Hammer-Werbung integriert worden.

Neben Kunden aus der Stadt Duisburg und ihrer niederrheinischen Umgebung finden auch zahlreiche Interessenten aus benachbarten Großstädten wie Oberhausen und Essen den Weg zu Hammer nach Duisburg-Neumühl. Im dicht besiedelten Ruhrgebiet ist auch der Wettbewerb nicht weit: Klassische Baumärkte, spezielle Teppich-Handelsunternehmen und ein großes Möbelhaus gehören dazu. Eine starke Wettbewerbssituation also; da stimmt der erfolgreiche Start doppelt fröhlich.
aus Carpet Magazin 04/07 (Wirtschaft)