Initiative "Das ist Bodenhandwerk"

Kampagne zeigt das Coole am Handwerk

Seit 2014 gibt es die Initiative "Das ist Bodenhandwerk". Sie macht sich stark für die Gewinnung von Nachwuchskräften für die Berufe des Parkett-, Boden- und Estrichlegers sowie des Raumausstatters. Der Industrieverband Klebstoffe (IVK) unterstützt die Initiative und ihre Ziele tatkräftig als Sponsor. Projektleiterin Katja Schmidt von der Agentur Digital Interior Marketing blickt auf die Anfänge der Ausbildungskampagne zurück und spricht über kommende Herausforderungen.

Der Bundesverband Parkett und Fußbodentechnik (BVPF) startete im Jahr 2014 "Das ist Bodenhandwerk" als Ausbildungsinitiative, um den Nachwuchs zu fördern und aktiv Lehrlinge zu gewinnen. "Ziel war es, junge Menschen für die Berufe des Bodenlegers, Parkettlegers und Raumausstatters zu begeistern sowie Ausbildungs- und Praktikumsplätze bei Handwerksunternehmen zu vermitteln", erklärt die zuständige Projektleiterin Katja Schmidt. Zudem soll dadurch die Wahrnehmung und Wertschätzung der Berufe in der Öffentlichkeit verbessert werden, fügt die 31-Jährige an. Später kam der Beruf des Estrichlegers hinzu.

Die Kampagne war notwendig geworden, da die Zahl der Auszubildenden im bodenlegenden Handwerk kontinuierlich abnahm. "Eine erschreckende Tatsache für alle Handwerksbetriebe der Branche. Viele fanden keinen passenden Auszubildenden für ihr Unternehmen. Und immer öfter blieben die wertvollen Ausbildungsplätze sogar unbesetzt", stellt Katja Schmidt fest. "Unsere Kampagne soll Jugendliche fürs Handwerk begeistern, vor allem in Zeiten der Digitalisierung und den dazugehörigen neuen Berufen. Da fallen Handwerksberufe oft hinten über." Manche Berufe seien auch nicht so bekannt, wie beispielsweise die von der Initiative beworbenen - diese Unbekanntheit sei das größte Problem gewesen: "Beim Thema Handwerk denken die meisten erst einmal an die Berufe des Schreiners oder des Kfz-Mechanikers. Die Berufe des Parkett-, Boden- und Estrichlegers sowie des Raumausstatters bekannter und attraktiver zu machen, ist daher ein Ziel unserer Initiative", betont Katja Schmidt.

Auf vielen Kanälen aktiv

"Das ist Bodenhandwerk" erreicht die Jugendlichen vor allem über seine Social-Media-Kanäle: "Wir sind auf Facebook, Instagram und Tik Tok aktiv. Wir haben unter www.das-ist-bodenhandwerk.de eine eigene Homepage. Auf den Kanälen teilen wir Videos und Fotos. So gibt es dort Clips von Azubis, die wir bei ihrem Arbeitsalltag begleiten. Wir wollen das Coole am Handwerk zeigen", berichtet die Projektleiterin. Man kann in diesen Berufen viel erreichen und hat gute Perspektiven, so lautet die Botschaft. Das Handwerk hat immer noch goldenen Boden und ist zukunftssicher. "Auf Events, wie dem Bundesleistungswettbewerb der Parkett- und Bodenleger und auf Messen wie der Domotex, sind wir ebenfalls präsent und drehen Videos und fotografieren. Möglich ist das nur durch die Unterstützung von zahlreichen Förderern aus Handwerk, Handel, Industrie, Branchenverbänden, Fachzeitschriften und Messegesellschaften, die uns seit Jahren finanziell unterstützen", berichtet Katja Schmidt.

Die Resonanz auf diese Social-Media-Inhalte sei sehr gut. Das "Dinosaurier-Video", in dem die Initiative vor einem Aussterben der Handwerksberufe warnt, erreichte rund 115.000 User. Es werden immer mal wieder Social-Media-Clips veröffentlicht, in denen die Initiative den Alltag in einem Gewerk vorstellt. "Ein entsprechendes Video über einen Estrichleger wurde rund 340.000-mal geklickt. Das war gigantisch. Unsere Facebook-Seite hat mehr als 30.000Fans und unser Instagram-Kanal wächst täglich", sagt Katja Schmidt. Zudem veranstaltet die Initiative gemeinnützige Projekte, bei denen sie die anfallenden Kosten für den Bodenbelag sowie die kompletten handwerklichen Arbeiten übernimmt. "Dort bieten wir Jugendlichen und Azubis die Möglichkeit, sich einzubringen".

Im Jahr 2020 startete die Initiative einen Whatsapp-Service und richtete einen Online-Shop ein, in dem es trendige Lifestyle-Produkte für junge Handwerker zu kaufen gibt. 2021 wird es einen Newsletter speziell für die Förderer der Initiative geben. "Wir wollen ab diesem Jahr eine aktivere Kommunikation und einen ständigen Austausch mit den Sponsoren betreiben. Dafür werden wir diese nun monatlich updaten. Sie können sich an Services und Events beteiligen und beispielsweise einer Linked In-Gruppe beitreten", erklärt Katja Schmidt die Neuheiten.

Nachwuchs finden ohne Kosten

Nicht nur die Azubis, sondern auch Handwerksbetriebe profitieren von "Das ist Bodenhandwerk". Katja Schmidt verdeutlicht dies: "Wir ermöglichen ihnen, auf unserer Internetplattform kostenlos Ausbildungs- und Praktikumsanzeigen aufzugeben, auf die sich die Jugendlichen bewerben können. Jede Stelle wird automatisch auf der bundesweiten Ausbildungsplattform Aubi-Plus eingetragen und gleichzeitig mit diversen weiteren Portalen und Schulforen verlinkt. Der Handwerksunternehmer erhält hier kostenlos einen Service, für den er normalerweise 250 EUR bezahlen müsste." Innerhalb eines Jahres verzeichnete die Stellenbörse rund 450.000 Seitenaufrufe. Bis zu 350 Stellen können gleichzeitig eingestellt werden. "Diese Kapazitäten werden bislang noch nicht voll ausgereizt. Meist sind es so an die 250 Anzeigen, die bei uns online sind. Da ist noch Luft nach oben - da wünschen wir uns, noch bekannter zu werden", sagt Katja Schmidt.

Bislang gab es jährlich mehr als 1.000 Online-Bewerbungen auf diese Inserate. "Die tatsächliche Zahl der Bewerbungen liegt aber höher, da hier ja auch noch die Bewerbungen in Papierform hinzu kommen, von denen wir nicht analysieren können, wie viele es sind", fügt die Projektleiterin an.

Katja Schmidt blickt optimistisch in die Zukunft: "Viele in der Branche kennen uns, das ist sehr erfreulich. Wir sind auf zahlreichen Messen und Events vor Ort. Wir wollen künftig an den Berufsschulen noch präsenter sein. Es hat sich gezeigt, dass sich die Jugendlichen für unsere Gewerke interessieren und sich über diese informieren." Auch künftig wolle man die Branche attraktiv darstellen. "Dazu braucht es jedoch weiterhin die Unterstützung durch Förderer, die wir ebenfalls mit unseren Maßnahmen und Erfolgen überzeugen und für unsere Initiative gewinnen können."

Die Projektleiterin formuliert abschließend folgenden Wunsch an die Boden-Branche: "Durch Corona sind wir nun noch mehr darauf angewiesen, Content in Form von Baustellen-Fotos, Videos bei der Arbeit, etc. von Betrieben zu erhalten. Der Wunsch ist ganz klar, dass sich die Branche noch stärker bei Social-Media-Aktivitäten vernetzt, gegenseitig verlinkt und uns auf bestimmten Content aufmerksam macht, oder uns diesen zur Verfügung stellt."


Die Sponsoren

Folgende Unternehmen und Organisationen unterstützen die Initiative "Das ist Bodenhandwerk":

-Amtico
-Bauwerk Parkett
-Böhmler
-Bona
-Bundesverband Estrich und Belag
-Bundesfachgruppe Estrich und Belag im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes
-Chemotechnik
-Decor-Union
-Domotex
-Egger
-Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge
-Frieser
-Gerflor
-GTF Freese
-Holzmann Medien
-Industrieverband Klebstoffe
-IVC Group
-Kährs
-Knauf Gips
-Lägler
-Lanxess
-Loba
-Mapei
-MKS Funke
-Nora Systems
-Pallmann
-Project Floors
-Schlag
-Schönox
-SN-Verlag Hamburg
-Stauf
-Saint-Gobain Weber
-Tarkett
-Thomsit
-Uzin Utz Group
-Vorwerk
-Wakol
-Wineo
-Wulff
Kampagne zeigt das Coole am Handwerk
Foto/Grafik: Das ist Bodenhandwerk
Seit 2014 gibt es die Ausbildungsinitiative "Das ist Bodenhandwerk". Sie will die Berufe des Parkett-, Boden- und Estrichlegers sowie des Raumausstatters für junge Menschen attraktiver machen.
Kampagne zeigt das Coole am Handwerk
Foto/Grafik: Das ist Bodenhandwerk
Auf Veranstaltungen wie dem Bundesleistungswettbewerb der Parkett- und Bodenleger dreht die Initiative Videos und fotografiert.
aus FussbodenTechnik 03/21 (Marketing)